Ich weiß gar nicht mehr, wann dieser Stoff auf den Markt kam, aber eine Zeitlang waren überall Bilder von dem Hamburger-Liebe-Strickstoff „Knit Knit“ zu sehen. Das ist Mini-Jacquard, der von Weitem und Nahem aussieht wie grobgestrickt, der aber nur durch ein Strickmuster strukturiert wird. Das wollte ich eigentlich lieber mal anfassen als „blind“ bestellen, kam aber nie in den passenden Laden und habe im Juli dann doch einfach mal ein heruntergesetztes Reststück online bestellt.
Der Stoff ist toll, muss ich nach ausgiebigem Befingern sagen. Ob es den Originalpreis wert ist, möchte ich nicht beurteilen, aber er ist weich, trotzdem griffig und irgendwie verbindlich, auch wenn das eigentlich kein passendes Attribut für Stoff ist. Daraus wollte ich was besonders Schönes machen.
Als dann der Aufruf zum Designnähen für das Freebook Kinderhose von Näähglück kam, war der Moment gekommen. Ich habe den hellblauen Knit Knit-Jersey mit fertigem blau-weißem Rüschenpaspelband kombiniert und für die Taschen ganz frevelhaft ein zwei-Meter-Jacquard-Stück blau-weiße Schiffchen angeschnitten. Das passte zu gut zusammen, und das Schiffchen-Kleid für mich, das eigentlich draus werden soll, wird schon um den Taschenausschnitt herumpassen.Mag sein, dass man die Hose wegen der Rüschen nicht unbedingt einem Jungen zugeordnet hätte, aber ich finde, dass die drei Komponenten (ach ja, und das Bündchen auch) umwerfend zusammenpassen.
Das Stöpselchen legt zurzeit großen Wert auf Hosentaschen, damit es seine diversen Autos, Steine und sonstigen Schätze sicher transportieren kann. Diese Taschen sind so groß, dass drei Autos reinpassen – auch wenn das eine ordentliche Ausbeulung ergibt. Die Hose war schlagartig sehr beliebt.Die Bündchen an den Hosenbeinen habe ich „versteckt“ genäht. Sie werden halb so hoch zugeschnitten, die Hose dafür fünf Zentimeter länger. Dann klappt man das Hosenbein mit angenähtem Bündchen nach innen und steppt es einmal an der Bündchenkante ab. Dadurch ergibt sich ein kleiner Hosenumschlag, hinter dem sich das Bündchen versteckt. Die Hose bleibt also schön am Fußgelenk fixiert, rutscht nicht hoch, sieht aber nicht mehr so nach Kleinkind aus wie die klassische Pumphose. Es ist ein bisschen fummelig, und man muss relativ penibel messen, aber das Ergebnis finde ich doch sehr zufriedenstellend.
Ich finde immer wieder absolut dankenswert, dass Schnittersteller überhaupt Freebooks anbieten. Da steckt mehr Arbeit drin, als man auf den ersten Blick denken mag, und dieses hier ist auch noch absolut anfängertauglich. Vielen lieben Dank also an Sophie von Näähglück für das Freebook, das es hier gibt. Und hier findet man das Lookbook, in dem es zahllose Beispiele für kreative Kombinationen gibt.
Verlinkt zur Bio-Linkparty, Menschen(s)kinder, creadienstag, DienstagsDinge und Handmade on Tuesday.
Ja, „Transport-Taschen“ müssen sein! ;o) Der Schnitt liegt hier auch schon, C braucht neue Hosen.
Ich bin schon gespannt auf den Kleid aus dem schönen Schiffestoff.
Viele Grüße, Tina
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Oh, das ist ja mal eine Motivation für das Kleid. Wäre wahrscheinlich sowieso höchste Zeit, bevor der Herbst losgeht!
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