Kindersachen

Altlasten, zum Pulli verwandelt

Als das Stöpselchen in die Kita kam und ich die Illusion hatte, dass mir dieser Umstand wahnsinnig viel Nähzeit beschert, habe ich lauter Kinderstoffe mit einem halben Meter Länge bestellt. Dazu gehört auch ein Lillestoff mit Bauarbeiter-Ameisen, den ich Anfang 2018 mal bei Karin von Grüner Nähen – Bunter Leben gesehen hatte. Bei ihr war es der Geburtstagspulli für ihren fünfjährigen Sohn, der inzwischen längst sieben ist. Aber die Ameisen waren bei mir hängen geblieben, und deshalb habe ich sie nachgekauft.

Inzwischen nähe ich dem gerade zweijährigen Stöpselchen schon gelegentlich Größe 104 auf Zuwachs, und da ist bei 50 cm Stoff nicht mehr viel Puffer. Deshalb gebe ich mir gerade große Mühe, diese Altlasten abzuarbeiten, damit sie nicht irgendwann alle als Mützen und Halstücher enden. Außerdem hat das Stöpselchen die Ameisen entdeckt und war Feuer und Flamme.

T-Shirts sind im Herbst Quatsch, also lief es auf einen Pullover raus, und aus Faulheit wühle ich meist erst mal durch die Schnittmustermappe und gucke, welche Schnitte zufällig in den richtigen Größen da sind. Meine Wahl fiel bei dieser Durchsicht auf das Kindershirt Kalleson, das ich damals probegenäht hatte, aber nur als T-Shirt – es war Hochsommer 2018.

Ich habe also – harmloser Aufwand – den langen Ärmel noch ausgedruckt und abgepaust und mich dann für einen Pulli mit Schulterpasse aus Kontraststoff entschieden. Aus dem gleichen Stoff habe ich die Brusttasche ausgeschnitten.

An der Spitze des V-Ausschnitts macht sich bezahlt, sehr gut zu stecken, und ich habe sie auch zuerst mit der Nähmaschine geheftet und erst danach mit der Overlockmaschine angenäht. Das ging ganz gut, aber perfekt ohne Falte ist es nicht gelungen.

Als das Stöpselchen den Pulli zum ersten Mal angezogen hat, ist mir aufgefallen, dass die Brusttasche etwas seeehr niedrig ist. Ich war zu faul gewesen, das Schnittmuster noch mal aus der Mappe zu holen, um nach der Taschenmarkierung zu gucken. Jetzt hat das Stöpselchen eher eine Bauchtasche.

Im zweiten Angucken fand ich gar nicht schlecht, dass die Tasche so tief sitzt. Dadurch kann das Kind gut sehen, wo sie sitzt, und die wichtigen Besitztümer energisch reinstecken. Ich musste die Tasche schon nach dem ersten Tag nachnähen…

Den Pulli mag ich sehr, ich freue mich, dass ich den Schnitt wiederbelebt habe. Diese Schulterpasse hat etwas Besonderes. Und das Stöpselchen findet sich darin todschick!

Verlinkt zu Menschen(s)kinder, The Creative Lover und Nähzeit am WE

4 Kommentare zu „Altlasten, zum Pulli verwandelt

  1. Schicker Pulli! Die Kontrast-Passe ist eine gute Wahl gewesen!
    Kriegst du helle Bündchen wieder sauber? Bei uns sind die meisten, trotz Einweichen etc. schmuddelig…
    Einen schönen Abend dir!
    Iggy

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    1. Liebe Iggy, ich weiche sie nicht mal ein – weiße Bündchen haben eine „weiß“-Lebensdauer von ziemlich genau zwei Wäschen. Danach sind sie für immer schmuddelig, also wie bei euch. Aber mich stört das nicht, ich weiß ja, dass sie in der Waschmaschine waren. Blütenweiße Kinder finde ich verdächtig… 😉
      Liebe Grüße!

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