Für Erwachsene

Näähglück-Adventskalender: High-Waist-Hose Lempi

Huuuu, das war ein Projekt mit Überwindung! Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mir schon mal eine Hose aus festem Stoff selbst genäht habe. Über Leggings und Zuhause-Hosen bin ich noch nie hinausgekommen. aber ich wollte mir eine Chance geben und beim Probenähen für den Näähglück-Adventskalender einen Versuch starten. Die Hose Lempi hat keine Tasche, dafür aber relativ viele formgebende Einsätze im Hüft- und Taillenbereich.

Die erste Herausforderung bildet bei mir die Wahl der passenden Größe. Von der Taille (Größe 46) zum Knie (Größe 38) biete ich ziemlich viele verschiedene Größen an einer Figur. Das macht es nicht gerade leichter, zumal ich dem Schnitt an zwei Stellen noch insgesamt 10 cm Länge zugeben muss. Ich habe mich am Ende entschieden, oben Größe 44 auszuschneiden und ab der Hüfte zu Größe 42 überzugehen. Kleiner machen geht immer, größer ist schwierig.

Die Hose ist erstaunlich unkompliziert zu nähen. Sie hat einen Reißverschluss, der vorne in einer der Teilungsnähte sitzt, und die Anleitung ist so gut bebildert und beschrieben, dass sich nicht einmal ein Fragezeichen im Kopf gebildet hat. Oben werden verstärkte Belege in die Hose eingenäht, damit der Bund stabil sitzt. Für den ersten Versuch habe ich Twill mit Elasthan-Anteil bestellt, weil das auch der Stoff der Beispielhose in der Anleitung war.

Ich fand schon beim Hinlegen überraschend, wie breit die Stoffteile aussehen, aber ich konnte ja nicht ausschließen, dass die Hose einfach einen anderen Stil hat als die in meinem Schrank. Nee, musste ich feststellen, es liegt nicht (nur) am Stil: Die Hose war einfach unglaublich viel zu groß. In der ersten Version konnte ich trotz der nicht dehnbaren Belege den Arm bis zum Ellbogen mit in die Hose stecken. Meine Beine hätte ich fast doppelt in die Hosenbeine bekommen.

Ich habe also ab der Hüfte etwas von den Hosenbeinen weggenäht, und zwar zwei ganze Zentimeter pro Hosenbein. Damit sitzen sie immer noch locker, aber nicht mehr elefantös.

Die Rückmeldungen im Probenähen waren ab Größe 40 übrigens ziemlich übereinstimmend so, dass die Hose zu weit ist. Weggefallen ist im Verlauf vor allem der Verlauf an der Taille, der die Hose ganz oben wieder weiter werden lässt.

Meine erste Lempi war somit nicht der Knaller, aber ich war trotzdem total stolz auf mich, dass ich eine Hose ohne Probleme genäht und angezogen habe.

Ich würde mal versuchen, bei der nächsten Hose auch oben eine Größe weniger zu nähen und dafür die Belege nicht zu verstärken. Da ich nicht zur „von-Herbst-bis-Frühling-mit-Unterhemd“-Fraktion gehöre, habe ich diese harten Belege direkt auf der Haut und finde das nicht besonders gemütlich. Ich kann in so eine High-Waist-Hose aber auch nicht alltags mein T-Shirt stecken, da sehe ich aus wie in den Achtzigern stehengeblieben.

Immerhin aber als Ausblick: Für diese Hose gab es nach dem Feedback eine neue Schnitt-Version, und die Hose 2.0 kommt im nächsten Beitrag zu ihrem Auftritt.

Das Schnittmuster wurde mir im Rahmen des Probenähens kostenlos zur Verfügung gestellt.

3 Kommentare zu „Näähglück-Adventskalender: High-Waist-Hose Lempi

    1. Guten Morgen, dieses kleine Wörtchen „irgendwann“ stand bei mir auch jahrelang vor einer Hose. Manchmal braucht es irgendeinen Schubs, um das dann umzusetzen, bei mir war es eben das Probenähen.
      Ich hatte einen Unfall und habe dabei zwei Sehnen im Unterarm durchtrennt. Die mussten repariert werden.

      Like

      1. Hier liegen seit dem Sommer Schnitt und Stoff. Ich kann jederzeit anfangen, mir eine Hose zu nähen. Aber mir fehlt die Muße. Zwei kaputte Sehnen klingt nicht so gut. Ich drücke dir die Daumen, dass mit dem Arm wieder alles gut wird.

        Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..