Allgemein · Für Erwachsene

Luxusgüter im Verborgenen

Ende Oktober hatte ich mir zum ersten Mal ein Oberteil aus einem Wollgemisch genäht; das war mein November-Beitrag beim Me Made Mittwoch gewesen. Dieses Shirt nach dem Schnitt „Lady Silk“ von Mialuna mag ich sehr; es erwärmt sich schnell auf Körpertemperatur und liegt sehr angenehm an, das fühlt sich in der kühlen Jahreszeit so schön kuschelig an. An diesem ersten Oberteil hatte ich allerdings erkannt, dass ich auch bei einem so sehr dehnbaren Stoff meine Schulterweite anpassen muss.

Ich hatte mir seinerzeit ganz ambitioniert noch zwei weitere Wolljerseys gekauft, einen aus reiner Merinowolle und einen aus einem Wolle-Tencel-Gemisch. Tencel, habe ich nachgelesen, ist eine Holzfaser. Nachdem ich mein erstes Shirt so schön finde, habe ich mich ganz motiviert daran gemacht, zwei weitere Woll-Shirts zu nähen. Das Schnittmuster „Lady Silk“ ist sehr schmal, weil sich der Stoff so stark dehnt. Durch meine Schultererweiterung hat die langärmelige Variante trotzdem nicht mehr ganz auf einen Meter gepasst. An zwei Stellen fehlte nun ein kleines bisschen Nahtzugabe, aber ich vertraue darauf, dass man das am Ende nicht mehr sieht.

Das Langarm-Shirt habe ich am Halsausschnitt eingefasst und an den Säumen klassisch umgenäht. Bei meinem „Stoffdealer“ kann man fertig geschnittene Einfassstreifen von 4 cm Breite aus Wolle/Seide-Jersey kaufen, das gönne ich mir manchmal und nutze es als Kontrastband.

Das Merino-Oberteil habe ich mit kurzen Ärmeln zugeschnitten und ein Halsbündchen angenäht. Dafür hat es Saumnähte mit leichtem Kontrast.

Ich finde diese Oberteile unglaublich gemütlich und kuschelig, sie geben mir ein Gefühl von Luxus, schon allein deshalb, weil ich sie selten am Wochenende zu Hause mit den Kindern anziehe. Schnodder und Spucke auf Wolle machen sich nicht so gut…

Ein dicker, fetter Nachteil an diesen Stoffen ist aber, dass sie sich auch dann anschmiegen, wenn man sich das vielleicht nicht unbedingt wünscht. Ich hadere nicht mit den Rissen auf meinem Bauch, möchte sie aber Fremden nicht unbedingt als ersten Eindruck präsentieren. Und ich sehe sie selbst durch den etwas festeren Merino-Jersey. Die Oberteile ziehe ich aus dem Grund eher unter andere Kleidung.

Eine Option wäre immer, die beiden Oberteile übereinander anzuziehen. Aber ich finde den noch größeren Luxus, sie untendrunter für mich zu behalten. Dann muss ich nämlich nur die äußere Schicht mit der Kinderspucke und den klebrigen Fingerabdrücken waschen und kann das Woll-Shirt am nächsten Tag noch mal anziehen.

Die Oberteile trage ich so gern, dass ich jetzt schon überlege, ob ich mir aus dem – von den Kindern verschmähten – Dinosaurier-Wolle/Seide-Jersey Unterhemden nähe…

Verlinkt zum MMM und zu The Creative Lover

7 Kommentare zu „Luxusgüter im Verborgenen

  1. Toll Merinostrick. Mit einem Unterhemd aka Spaghettiträgershirt drunter drückt es vielleicht ein bisschen weniger durch?
    Lieber Gruß
    Elke
    Dein link führt nicht so ganz zur Linksammlung 😉

    Gefällt 1 Person

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