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Näähglück-Adventskalender: Die Entdeckung der Langsamkeit

Beim Probenähen für den Pullover Veera im Näähglück-Adventskalender hatte ich zuerst die Drückeberger-Variante gewählt, mit nur einer Teilung. Nachdem der Schnitt mit Änderungen stand, wollte ich noch eine richtige, echte Version mit allen vorgesehenen Teilungen nähen. Ich bin kein Mensch für wahnsinnige Präzision beim Arbeiten, deshalb schrecken mich die Spitzen in den Teilungen ziemlich ab, und ich wollte das erst mit der finalen Version wagen.

Für den zweiten Pulli habe ich einen schlichten, hellblauen French Terry gewählt und dann geguckt, von welchen Stoffen ich genug Rest übrig habe, um daraus die Einsätze schneiden zu können. So richtig perfekt passte keiner, und am Ende habe ich einen Sweat gewählt, den ich eigentlich als Kinderstoff verbuche. Er funktioniert aber mit dem Hellblau.

Das Schnittmuster enthält enorm penible Anleitungen mit technischen Zeichnungen, wie man den Schnitt an die eigenen Körpermaße anpasst. Das beinhaltet auch Schulterweite und Körperlänge. Ich liebe das an den Näähglück-Schnitten, weil es meinen Bedarf so gut abdeckt. Mir fällt spontan kein einziger Schnitt ein, den ich ohne Änderungen nähen kann – Socken und Mützen ausgenommen. Ich habe also gemessen, neu gezeichnet, verlängert und ausgeschnitten, und dann habe ich mich daran gemacht, Vorderteil und Rückenteil zusammenzusetzen.

Gearbeitet habe ich an dieser Stelle mit der klassischen Nähmaschine. Für die Spitze wüsste ich gar nicht, wie ich das mit der Overlockmaschine hinbekommen sollte, und innen guckt am Ende sowieso keiner. Angesichts der zwei Teilungen hatte ich insgesamt vier Gelegenheiten, das ordentliche Verarbeiten der Spitzen zu üben. Anschließend habe ich die Nähte nach oben und unten abgesteppt, macht acht Steppnähte. Für diese Arbeit habe ich länger gebraucht als für einen gesamten Kinderpullover, aber ich fand doch, dass sich das Ergebnis lohnt. Ich bin sehr zufrieden mit den sauberen Nähten, und es wertet den Pullover für meinen Geschmack auf, wenn er so ordentlich verarbeitet aussieht.

Den Pullover gibt es in einer „cropped“-Variante und in normaler Länge. Die letztere habe ich, bezogen auf meine Körperlänge, gemäß Anleitung verlängert. Trotzdem ist der Pullover für mein Gefühl knapp, auch wenn er nicht so aussieht. Beim Spielen mit den Kindern auf dem Boden habe ich am Rücken einen Kaltluftspalt. In der Anleitung wird aber darauf hingewiesen, dass man ihn auf Wunsch auch verlängern kann. „Cropped“ ist wohl diesen Herbst Mode, aber nicht jedermanns Sache.

Insgesamt mag ich den Pullover total gern, auch weil er so gemütliche weite Ärmel hat. Und da man ihn im Prinzip auch komplett ohne Teilungen nähen kann, erweitert er meinen Fundus um einen bequemen, aber nicht sackartigen Pullover für den Alltag. Das freut mich!

Der Schnitt wurde mir im Rahmen des Probenähens kostenlos zur Verfügung gestellt.

Verlinkt zum Freutag, zu The Creative Lover und zu Nähzeit am Wochenende

3 Kommentare zu „Näähglück-Adventskalender: Die Entdeckung der Langsamkeit

  1. Liebe Meike!
    Schon wieder ein richtig tolles Teil! Der bunte Einsatz ist ne tolle Idee und der lässige Schnitt ist wirklich klasse! Und auch gerade die Ansicht von Hinten finde ich sehr gut mit deinen offenen Haaren! Hoffentlich kannst du all deine tollen Oberteile den Winter über viel tragen. Egal ob drüber oder drunter!!!
    Liebe Grüße Iggy

    Gefällt 1 Person

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