Meine Söhne haben einen Unterhemden-Fetisch. Ich hab keine Ahnung, woher der kommt – wir leben das nicht vor. Aber beide wollen immerzu Unterhemden anziehen, auch bei 26 Grad, und es ist eine ständige Debatte, wann man keins braucht. Okay, irgendwann kommt wieder der Herbst, und ich lass mich ja drauf ein, dass man dann wieder Unterhemden brauchen könnte. Also habe ich mich daran erinnert, dass in meiner Schnittmustermappe noch der Unterhemd-Schnitt aus dem Ebook „BoyzWear“ von Farbenstoff schlummert, aus dem ich bisher nur die Shorty ausprobiert hatte.
Das Unterhemd finde ich befremdlich aufwendig für ein „untendrunter“-Stück; es besteht aus sechs (!) Schnittteilen, weil es seitliche Einsätze hat, mit denen man farbenfrohe Effekte erzielen kann. Ich hab den Schnitt zuerst ohne die Einsätze getestet und ein schlichtes Unterhemd aus zwei Teilen genäht, bei dem ich mich mal wieder an den Einzelfaltschrägbinder setzen konnte.Doch, der ist und bleibt mein Freund. Das ist so viel angenehmer als Annähen, Falten, Feststecken und Steppen. Auch wenn es unpersönlich perfekt aussieht, muss ich zugeben. Das Unterhemd ist unspektakulär, aber die Größe kam mir sehr passend vor.
Daraufhin wollte ich das Unterhemd mal so ausprobieren, wie es eigentlich gedacht ist – mit seitlichen Einsätzen. Das finde ich ja schon im Zuschnitt unlogisch, muss ich sagen, dass man die Einsätze nicht im Bruch schneidet, sondern vier davon. Die fügt man erst an Vorder- bzw. Rückenteil und schließt dann die Seitennähte. Dadurch hat das Kind drei Nähte knapp nebeneinander an der Seite auf der Haut.
Na ja, außerdem hat der Stoff doch nicht mehr ganz gereicht, deshalb musste ich das Vorderteil oben quer stückeln. Und dann hab ich mich noch beim Stückeln zu doof angestellt und damit drei Einzelteile produziert. Na ja, es ist ja untendrunter.Meinen kleinen Stöpsel stört das auch nicht, der achtet nicht auf Makel. Die Seiteneinsätze habe ich offensiv abgesteppt, um zu sehen, wie das überhaupt wirkt. Okay, es sieht nett aus, aber wenn ich das noch mal nähe, würde ich den Einsatz im Bruch schneiden. Oder ich würde einfach nur zwei Teile schneiden, eine farbige Steppnaht auf die Einsatzlinie setzen und schummeln – ein schlichtes Unterhemd mit der Anmutung, es hätte Einsätze…
Das sind ja echt viele Nähte für „untendrunter“, aber macht schon was her, wenn sie extra abgesteppt werden.
Viele Grüße! Tina
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Du sagst es, Tina! Deshalb wird das sicher nicht mein Lieblingsschnitt. Ich find den Aufwand einfach nicht angemessen für das Ergebnis, da verwende ich meine Zeit lieber auf Hosen oder Pullover, an denen ich mich häufiger freuen kann. Liebe Grüße!
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