Allgemein · Kindersachen

Beitrag zur Kindernagelpflege

Wir haben entdeckt, dass der kleine Stöpsel schon in seinem zarten Alter einen Tick entwickelt hat: Er kratzt und knibbelt so lange an den Fingernägeln herum, bis er eine Ecke abgepult hat, und reißt das Stück dann ab. Als ich das erkannt habe, war an mehreren Fingern schon das Nagelbett freigelegt und blutete. Was also tun? Abkleben ist im Kinderalltag unpraktisch; das stört beim Anfassen, wird beim Händewaschen nass, sieht nach kürzester Zeit siffig aus und hinterlässt Klebereste.

Mein Ausweg waren schnelle Handschuhe, die er zum Essen und im Badezimmer ausziehen kann. In schönen bunten Varianten machen sie auch eher stolz als dass sie stören. Und er braucht nur je einen, weil er nur mit rechts knibbelt.

Dafür habe ich einen Stoff seiner Wahl einmal rechts auf rechts geklappt, den kleinen Stöpsel die Hand auflegen lassen und mit einem Trickmarker drumherum gemalt. In alle „Finger“ habe ich Stecknadeln gesteckt.

Anschließend habe ich knapp außerhalb der Linien entlanggesteppt, damit die Handschuhe nachher nicht zu eng werden. Die Fotos zeigen den dritten Handschuh; die ersten beiden hatte ich auf den Linien gesteppt und dann die Nahtzugabe sehr knapp zurückgeschnitten. Die sind ziemlich schnell gerissen – vor allem, weil der kleine Stöpsel sie meist direkt nach dem Händewaschen mit noch feuchten Fingern über die Hand zerrt. Ich hab draus gelernt.

Für diesen Handschuh habe ich einen Rest Graziela-Fertigbündchen rausgekramt. Das hätte ohnehin nicht mehr für ein Kleidungsstück gereicht. Allerdings habe ich es vor dem Annähen gekürzt, weil der kleine Stöpsel-Arm auch noch so kurz ist.

Das Aufwendigste an dem ganzen Projekt ist das Wenden der Finger, das ist wirklich fummelig. Insgesamt ist ein solcher Handschuh aber in 15 Minuten fertig. Diesen hier habe ich schnell vor der Kita genäht, weil den kleinen Stöpsel die Löcher in Nummer 1 und Nummer 2 gestört haben.

Bis alle Nägel nachgewachsen sind, wird der kleine Stöpsel sicher noch etliche Handschuhe verschleißen. Sie haben bisher fast immer nur zwei Tage überlebt. Das macht aber nichts, es braucht weder viel Zeit noch viel Stoff beim Nähen, und wenn es der Nagelheilung und -pflege dient, finde ich beides gut investiert.

Die ersten beiden Handschuhe hatten Füchse auf Grün, für die ich vielen lieben Dank an Ingrid sage! Ich hatte den Stoff nicht zur Wahl gestellt, aber der kleine Stöpsel hat sehr zielgerichtete Blicke in mein Stoffregal geworfen und ihn auserkoren. Es ist aber noch genug für das Stöpselchen übrig…

Verlinkt zu Menschen(s)kinder, Nähzeit am WE und der Stoffresteparty

6 Kommentare zu „Beitrag zur Kindernagelpflege

  1. Das ist sicher eine gute und sehr hautfreundliche Idee und auch noch schick, gut ausgedacht und gemacht … auch meiner reißt gern mal die Nägel ab, allerdings liegt es daran, dass sich die Nagelschichten spalten und splittern und dann abstehen und dann stört es und er reißt sie ab … manchmal wird das dann zu dolle und im Sommer kommt das Problem mit dem Sandkasten im Kiga dazu, wo er sich die meiste Zeit aufhält … Ursache dafür ist hier das Auseinanderbauen der Legosteine … euch wünsche ich ein schnelles ausheilen (und so als Tipp aus der biologischen Alternativkiste … Abends beim Vorlesen auf ein Küchenkrepp feuchten Quark schmieren und dann die Fingerspitzen drin einklappen – Handtuch rum oder drunter, falls mal Quark rauskommt … das kühlt, hilft gegen die Entzündung und lässt alles schneller abheilen).
    LG Ingrid

    Like

    1. Mensch Ingrid, das mit dem Quark kenne ich nur aus der Stillzeit, aber klar: Müsste ja auch gegen andere Entzündungen helfen!
      Diese zerschroteten Nägel von Lego und Buddeln (nicht, dass es in der Kita nicht auch Schaufeln gäbe…) haben wir, seit die kleinen Stöpsel buddeln können. Diese blöde Angewohnheit, an gesunden Winternägeln zu piddeln, war aber neu. Und es hat zum Glück wohl nicht weh getan. Aber jetzt, mit zehn Tagen Handschuhen, ist alles nachgewachsen. Echt super.
      Liebe Grüße

      Gefällt 1 Person

  2. Ich durfte die Fuchshandschuhe ja im Einsatz erleben und finde die Idee immer noch super. Gut, dass die Finger jetzt geheilt sind.
    Unsere Bande scheint recht robuste Nägel zu haben, die haben bisher Lego, Sand, Steine usw. Gut überstanden. Wer braucht schon Schaufeln… ;o)
    Liebe Grüße!

    Gefällt 1 Person

    1. Hmm. Was gibst du denen denn Geheimnisvolles zu essen, dass sie so stabile Nägel haben? Hier hat zwei Tage die Sonne geschienen, die Kinder waren draußen, prompt sind bei beiden fast alle Nägel zerbrochen und zersplittert. „Keine Ahnung, warum das so ist“, sagen sie nur…

      Like

  3. Liebe Meike,
    vielen vielen Dank für diese tolle Anleitung und den Tipp! Der Lauser hat das Nägelkauen vor ein paar Wochen entdeckt 🙄 Bislang ist es zum Glück noch nicht so schlimm und ich hoffe sehr, dass es nur damit zusammenhängt, dass wohl gerade die hintersten Backenzähne durchbrechen. Er nimmt allgemein sehr sehr viel in den Mund wieder. Oh, wie sehr ich hoffe, dass er sich das bald wieder abgewöhnt!
    Dazu kommt aber, dass er auch – wahrscheinlich vom Spielen in der Kälte im nassen Sandkasten – ganz trockene Hände hat. Und – wer hätte das gedacht? – in der Apotheke haben wir zwar eine ganz tolle und funktionierende Feuchtigkeitscreme und den Rat bekommen, die Hände ganz dick über Nacht einzucremen, Kosmetikhandschuhe für Fünfjährige waren aber nicht aufzutreiben… Das wird sich jetzt ändern und dann müssen wir auch nicht mehr das arme Kind mit Mullbinden einwickeln auf die Nacht 🙂
    LG Jana

    Like

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..