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November-Wetter Sew-Along: Zuschnitt

Diese Woche geht der November-Wetter Sew-Along bei Küstensocke in die dritte Etappe: „Material und Schnitt sind gewählt, jetzt kommt der Zuschnitt. Probemodell Ja/Nein?“ Es mag seltsam klingen, aber ich bin echt stolz auf mich, dass ich noch dabei bin. Ich bin schon mehrmals bei Sew-Alongs für größere Projekte angetreten und habe immer auf dem Weg den Anschluss verloren.

Bei diesem Sew-Along war Etappe 3 für mich die größte Hürde: der Zuschnitt und vorher das Anpassen des Schnitts. Wenn das Baby im Tragetuch schläft, kann ich immer mal ein paar Nähte machen, aber Zuschneiden auf dem Boden ist einfach nicht drin. Genauso wenig kann ich mich konzentriert über ein Schnittmuster beugen. Es schläft beim Nähen prima weiter; wahrscheinlich hat es im Bauch kein repetitives Geräusch so oft gehört wie die Nähmaschinen…

Gegen ein Probemodell hatte ich mich schon vorher entschieden. Erstens habe ich die Jacke schon dreimal genäht und kenne ihre Passform, zweitens fehlt mir mit Neugeborenem schlichtweg die Zeit für eine Testjacke. Ich habe die Jacke in Größe 44 schon einmal gefüttert aus Softshell genäht, einmal aus Sweat. In Softshell war sie zu eng an den Armen, weil sie sich ja nicht dehnt, aus Sweat finde ich sie eher locker.dsc_1018Wenn sie nun gefüttert ist, sollte sie passend bis anliegend sein, und das ist mir für Winter genau recht, wenn nirgends der Wind reinpfeift.

Das Schnittmuster hatte ich mir ja schon vor gefühlten Ewigkeiten zum Anpassen rausgelegt und hatte gedacht, dass ich nur die drei Rückenteile ändern muss. Pustekuchen! Ich Nuss hatte die Jacke nach meinen beiden Exemplaren noch mal zum Verschenken genäht, und zwar in Größe 40. Und warum auch immer habe ich da mein Schnittmuster kleiner geschnitten, statt es abzupausen. Ich musste nun also neu drucken, kleben und ausschneiden.

Dann saß ich nun auf dem Boden und habe zwischen meinen Schnittteilen und der Anleitung zum Anpassen hin- und hergeguckt. Auch da war ich froh, mir mit dem Sew-Along selbst ein Etappenziel gesetzt zu haben. Ich glaube, ohne den hätte ich einfach ohne Anpassungen ausgeschnitten und in Kauf genommen, dass die Jacke nicht perfekt passt.img_0056.jpgZugeschnitten habe ich alle Teile aus dem gepunkteten Sweat und alle außer den Jackenärmeln auch aus dem Teddyfutter. An den Armen friere ich nicht so schnell, finde aber im Gegenzug sehr unbequem, wenn Ärmel stocken, zu eng sind und die Bewegung einschränken. Deshalb genügt mir da die kuschelige Innenseite des Sweats; die Futterjacke werde ich an den Ärmellöchern nur versäubern.img_0060Zu meiner zweiten Etappe, der Stoffwahl, hatte ich einen Kommentar bekommen, in dem für den blauen Stoff plädiert wurde, weil der Schnitt das Punktemuster so stark unterbricht und andersrum die Teilungsnähte durch das unruhige Punktemuster gar nicht richtig sichtbar sind. Ich hatte mich beim Lesen schon für die Punkte entschieden, fand das Argument aber berechtigt. Darum habe ich mehrere Meter Bündchenpaspel zugeschnitten und werde sie in die Teilungsnähte am Rücken einarbeiten. Dann sieht man die besser und hat die Punkte dort auch deutlicher unterbrochen.

Wie sollte es anders sein: Ich habe dicke, fette Zuschnittfehler gemacht. Wahrscheinlich lag das daran, dass ich in drei Abschnittem jeweils müde, eilig und minder konzentriert zugeschnitten habe, wenn das Baby ausnahmsweise mal kurz auf einem anderen Arm war.img_0057.jpgZuerst habe ich das Vorderteil im Bruch zugeschnitten (ja, ehrlich!), und dann auch noch aus einem Teil. Ich hatte, wie übrigens schon bei der ersten Arja, vergessen, das Vorderteil vorher in Oberteil und Tasche zu teilen und das mit Nahtzugabe zuzuschneiden. An solchen Punkten bin ich immer wieder dankbar für die Überbreite der Stoffonkel-Stoffe, durch die ich neu zuschneiden konnte.

Im zweiten Anlauf habe ich zwar in zwei doppelt liegenden Teilen zugeschnitten, aber verpennt, beim Erweitern der Schultern an der Reißverschlusskante den Ausschnitt unverändert zu lassen, damit die Kapuze noch passt.img_0061Was habe ich geflucht, als mir das aufgefallen ist! Und ich habe es erst gemerkt, als ich das Futter zugeschnitten und es da richtig gemacht habe. Da ist mir das mulmige Gefühl gekommen, dass ich beim Oberstoff nicht dran gedacht habe. So war es auch. Für eine dritte Garnitur Vorderteile reicht der Stoff aber beim besten Willen nicht mehr.

Fünf Minuten lang habe ich überlegt, ob ich das einfach ignoriere und die Teile beim Nähen bis zur maximalen Dehnbarkeit „passend ziehe“. Ich glaube, dafür ist die Abweichung aber zu groß. Ich werde jetzt also kleine Halbmonde an den Ausschnitt ansetzen, in Kauf nehmen, dass das mistig aussieht, und sie offensiv absteppen. Das wird dann also eine Jacke mit Charakter…

Für den Trageeinsatz muss ich noch gucken, ob ich alle Kurzwaren vorrätig habe, vor allem lange Stücke Klettverschluss. Mit der Jacke kann ich nun aber schon mal starten. Puh!

8 Kommentare zu „November-Wetter Sew-Along: Zuschnitt

    1. Tja, die Stückel-Teile habe ich heute mal als Erstes gemacht. Durch die unterbrochenen Punkte sieht man das auch als Laie, aber ich habe penibel auf beiden Seiten abgesteppt, also sieht es wenigstens ordentlich aus. Den Rest nehme ich jetzt einfach so in Kauf, sonst werde ich ja nie fertig!
      Liebe Grüße!

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  1. Ich glaube, die Jacke wird trotzdem sehr schön. Und wie oben gesagt, das angestückelte Teil könnte sogar zum Design gehören. Ein toller Schnitt. LG Anja

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