Für den Menschen(s)kinder-Sew-Along hat Tina von Mit Schönheitsfehlern gleich mehrere Exemplare der kurzen Kinderhose „Mottis Sporty“ für ihre Sprösslinge gezeigt. Die haben mir so gut gefallen, dass ich mir spontan das Schnittmuster gekauft habe.
Von „Made for Motti“, dem Label, habe ich schon „Mottis Jeans“, und mir gefällt daran total gut, dass die Sachen nach den tatsächlichen Maßen der Kinder genäht werden. Man braucht einmal Bauchumfang und Hüftumfang, einmal Körpergröße des Kindes, und damit wählt man die passenden Linien im Schnitt aus. Der große Stöpsel hat gerade Größe J11, der kleine F7. Klingt ungewohnt, aber die Sachen passen dann auch perfekt.
Ich habe übrigens beschlossen, meine Söhne in der Stöpsel-Hierarchie aufrücken zu lassen. Der Sechsjährige ist längst kein wirklich kleiner Stöpsel mehr, und wenn das Baby kommt, wird „Stöpselchen“ neu belegt werden. Also wächst jetzt der Sechsjährige zum großen Stöpsel auf, sein Bruder ist aber immer noch – und wohl noch eine ganze Weile – ein kleiner Stöpsel.
Für den großen Stöpsel, der im Moment wächst wie Unkraut, habe ich drei Stoffkombinationen rausgelegt, aus denen er zwei wählen durfte. Den kleinen Stöpsel habe ich nicht mal gefragt, das ist noch nicht so kritisch.
Im Ebook wird vorgeschlagen, dass man Vorderteile und Gesäßteile aus einem Stoff zuschneidet, das lange Stück Seitenstreifen+Sattel aus einem anderen. Das habe ich bei allen Hosen erst mal so gemacht. Den Hosenbund kann man entweder schlicht aus Bündchen nähen oder mit Gummizug oder Kordeln. Ähnlich an den Hosenbeinen: Bündchen gehen genauso wie Säume.
Für den kleinen Stöpsel habe ich einen mickrigen Rest von dem Weltall-Jeansjersey von Lillestoff verwendet, mit dem ich die Teile nicht mal mehr in doppelter Lage zuschneiden konnte, sondern alle einzeln auflegen musste. Aber ich fand den Stoff so schön, dass sich das Puzzeln lohnte. Kombiniert habe ich mit einfarbig rauchblauem Jersey und weißen Bündchen.Er findet die Hose todschick. Sie ist etwas länger als im Schnitt eigentlich vorgesehen, weil ich vier Zentimeter Saumzugabe an den Beinen zugeschnitten, dann aber doch Bündchen angenäht habe. Für kleine Kerlchen, die noch oft hinfallen, kam mir günstig vor, wenn die Hose eine Idee länger ist.
Die Rückseite mit dieser Art Sattel finde ich geschickt gelöst, das gefällt mir gut. Und es näht sich aus dehnbarem Stoff auch wirklich harmlos; ich habe einen Haufen Nadeln verwendet und hatte damit weder Falten noch Versatz.
Der kleine Stöpsel sieht das ähnlich, glaube ich… Auf jeden Fall zeigt er die Rückseite gern und ausgiebig vor. Auf das Bauchbündchen habe ich Verstärkungen auf weißem SnapPap genäht, um an diese Stellen Einschlagösen zu setzen.
Mit Einschlagösen stehe ich noch ein bisschen auf Kriegsfuß. Erstens hab ich immer einen Knoten im Kopf, wie man die Teile aufeinandersetzt, und zweitens schlage ich sie mit meinem Zimmermannshammer regelmäßig breit. Neuerdings benutze ich meine Druckknopfzange, und seitdem geht es besser.
In die Kordeln habe ich Knoten gegen Reinrutschen gemacht und sie dann vorn lose zusammengeknotet. So passt die Hose noch über den Po, aber die Kordeln können nicht rausgezogen werden und stellen keine Spielplatzgefahr dar.
Für meinen Großen habe ich den Urlaubs-Lillestoff mit Stoffonkel-Dotties kombiniert und oben rotes Bündchen mit Kordeln gewählt. Diese Hose wollte ich säumen und habe auch hier vier Zentimeter Saumzugabe gegeben.Die Hosen nähen sich dafür, dass sie nachher so schick und aufwendig aussehen, total schnell und unkompliziert. Es werden erst die Taschen mit Bündchenstreifen versehen und auf dem Seitenstreifen fixiert, dann diese beiden Gesäßteile verbunden und in den Sattel eingenäht, und am Ende muss man nur noch die beiden Vorderteile verbinden und vorn annähen. Das geht schneller als erwartet.
Säumen war aber wirklich Mist. Im Ebook wird „zweimal um einen Zentimeter umschlagen“ vorgeschlagen, und das hab ich mit Skepsis, aber brav gemacht. Die Taschenbereiche sind ja aber schon doppelt, und mit zweimal Umschlagen ergeben sich dort sechs Lagen Stoff. Dazu die Overlock-Naht in dreifacher Lage, daneben aber nur drei einfache Lagen Jersey aus den Vorder- und Gesäßteilen. Das war ein tierisches Gewürge unter dem Nähfuß, und es hat wirklich keinen Spaß gemacht.Entsprechend steif sind die Säume, und das gefällt mir nicht besonders gut. Die Hosenlänge selbst finde ich aber auch hier schön und alltagstauglich.
Wie beim kleinen Stöpsel auch, mag ich die rückwärtige Partie an Mottis Sporty besonders gern. Die Stoffteilung dort hat einfach was, und die Hose bekommt dadurch Pfiff, finde ich.
Auch bei diesem Exemplar habe ich Kordeln eingezogen, SnapPap-Verstärkungen aufgesteppt und Einschlagösen reingedrückt. Das war vor allem, weil der große Stöpsel so schmal ist, ich die Hose nach dem Schlafengehen genäht habe und ich die Option haben wollte, sie festzuziehen.
Sie passte aber super, und daraufhin habe ich die Kordeln hinten im Nahtschatten des Bündchens festgenäht. Sie sind ja jetzt doch nur Deko, und mit der Naht muss ich mir keinen Kopf drum machen, ob er damit mal hängenbleibt oder eine Seite rauszieht.
Den Hosenschnitt habe ich ganz oben in die Schnittmustermappe gepackt, den finde ich genial. Davon werden die kleinen Stöpsel bestimmt noch mehr bekommen. Danke für den Tipp, liebe Tina!
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Liebe Meike,
toll, dass euch die Hosen so gut gefallen. Ich habe bei unseren teilweise nachträglich ein Gummiband ins Bündchen eingezogen, jetzt sitzen sie perfekt.
Liebe Grüße! Tina
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Na ich hatte ja erst mal damit geliebäugelt, auf Zuwachs zu nähen, dann hätten wir auch Gummiband gebraucht. Aber eigentlich sollen ja Echtgrößen immer aktuell genäht werden, und das hab ich am Ende brav gemacht. Dann muss ich mich eben nächstes Jahr dem schweren Schicksal stellen, neue Hosen nähen zu müssen 😉
Liebe Grüße!
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Bei C. musste ich nachbessern, trotz Ausmessen war irgendwie das Bündchen zu locker.
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Na ja, das ist ja aber ein harmloses Nachbessern, oder? Und rutschende Hosen sind oll!
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Sehr schön, deine sportlichen Hosen für die Stöpsel 😁
Jetzt „brauche“ ich den Schnitt auch noch. Letztes Jahr war ich schon etwas zu großzügig bei den Sommer Outfits, die passen erst jetzt richtig gut. Aber nächstes Jahr dann!
LG Petra
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Das kenn ich, dieses harte Los, wenn man Schnitte entdeckt, ohne die man die Jahreszeit nicht übersteht. 😉
Viel Spaß beim Nähen!
Liebe Grüße, Meike
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Die Hosen sehen klasse aus – mir gefällt vor allem die aus Weltraumjersey und mit dem tollen roten Shirt ein echter Hingucker! Das mit dem Saum dagegen ist eher doof und man sieht förmlich das er fest ist – vielleicht könntest du auch einfassen mit einem breiten Stoffstreifen oder Bündchen?
Liebe Grüße Ingrid, die leider keine Hosen in der Länge braucht, da einfach die kaputten langen Hosen abgeschnitten und aufgetragen werden (Knie durch …)
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Hallo Ingrid,
wir haben auch etliche gerettete ehemals-lange-Beine-Hosen, aber die sind ja nicht so luftig, wenn es heiß ist. Ich habe bei der nächsten Mottis Sporty anders gesäumt und bin damit zufrieden. Diese eine ist nicht ideal, aber man lernt ja draus…
Liebe Grüße!
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