Allgemein · Kindersachen

Vom Baby, das wir nicht verkleiden wollten

Fasching betraf 2020 zum ersten Mal in unserer Familie einen Einjährigen. Mit dem großen Stöpsel sind wir in den ersten beiden Kita-Jahren über Fasching weggefahren, weil wir darauf keine Lust hatten, und der kleine Stöpsel musste beim ersten Faschingsfest in der Kita zu Hause bleiben, weil die Bezugserzieherin sich die Aufregung nicht zugetraut hat. Pff…! Da sind wir also wieder weggefahren und haben damit dem großen Stöpsel das dritte Jahr in Folge den Trubel erspart.

Aufgefallen ist uns das erst so richtig, als wir ratlos überlegt haben, wie man einen Einjährigen verkleidet. Er ist siebzehn Monate alt, kann schon total viel sprechen, versteht erschreckend genau und ist insgesamt enorm fit, aber trotzdem ist er noch echt klein, kuschelt sich in den Arm und strahlt: „Beebiiiii!“ Diesem Kind kann ich doch nichts aufsetzen oder umhängen und es schon gar nicht in einen Fellanzug oder einen seltsamen Umhang hüllen. Damit war die Auswahl doch seeeehr eingeschränkt.

Irgendwann hatte ich die zündende Idee, als das Kind mal wieder versuchte, mit meinem Büroschlüssel den Wohnzimmerschrank zu öffnen. Er geht als Schlüsseldienst!

Ich habe ein T-Shirt aus der 2015er Serie „Ich übe noch“ rausgekramt (fieses Halsbündchen, zu schmaler Saum, seltsame Stoffkombination) und mehrere Schlüsselumrisse aus Glitzerfolie aufgebügelt. Fast fertig.

Einen Schlüssel zum Anfassen sollte es aber doch geben, und dazu habe ich einen Rest SnapPap verwendet. Schwierig fand ich nur die Überlegung, wo ich den anbringe. Vorn fällt raus, weil da erstens schon die Glitzerschlüssel sind und mein Herr Sohn ihn zweitens umgehend abreißen würde. Hinten ist doof, weil er es dann nie mehr in der Kita anziehen könnte. Die Kinder schlafen dort nicht in Schlafanzügen, und ein Druckknopf auf dem Rücken drückt. Über den Saum habe ich noch nachgedacht, damit der Schlüssel ähnlich wie am Gürtel baumelt, aber das würde ihn beim Spielen und Klettern stören.

Damit blieben nur noch die Ärmel, und der linke Ärmel ist es auch geworden – fand ich beim Rechtshänderkind plausibler. Überraschend war: Das Stöpselchen fand sich todschick mit dem baumelnden Schlüssel am Ärmel.

Durch den Druckknopf ist er beweglich, und das fand der kleine Kerl total gut. Er hat immer wieder kontrolliert, ob der Schlüssel auch noch da ist (siehe Fingerabdrücke), und als ich ihn beim Abholen aus der Kita abmachen wollte, habe ich ein „Neiiiiii!“ geerntet. Na denn nich…!

Das Glitzerschlüssel-T-Shirt kann man ihm jetzt prima auch noch nach Fasching anziehen, so was mag ich. Und für meinen Geschmack war er verkleidet genug. Wieder ein Faschingsfest geschafft!

Verlinkt zu Menschen(s)kinder, Creative Lover, Nähzeit am Wochenende und dem Freutag

4 Kommentare zu „Vom Baby, das wir nicht verkleiden wollten

  1. 😄 ihr scheint ja keine Karnevalsfans zu sein!
    War bei mir früher auch so, bis mich eine Freundin mitgerissen hat.
    Aber für so kleine Kinder finde ich das Thema auch noch nicht toll!
    Sie verstehen gar nicht, warum plötzlich alle anders aussehen.
    Du hast es gut gelöst!
    Grüße Christina

    Gefällt 1 Person

  2. Ich bewundere deine Kreativität, wie du nur auf solche genialen Ideen kommst. Es ist einfach Klasse, total kindgerecht und wunderbar anzusehen, wie wohl er sich fühlt. LG Ingrid

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