Irgendwann, das muss vor oder kurz nach der Geburt des Stöpselchens gewesen sein, habe ich ganz optimistisch einige Stoffe gekauft, die mir bürotauglich erschienen sind, um neue Oberteile zu nähen. Die liegen da seitdem, und das Stöpselchen hat längst seinen ersten Geburtstag hinter sich. Ich habe währenddessen beschlossen, dass man Still-Oberteile prima auch noch nach der Stillzeit tragen kann, wenn man keine Zeit für neue hat. Weder zum Kaufen noch zum Nähen.
Einen dieser Büro-Stoffe, einen mattblauen Modal, habe ich aber im November aus dem Regal gezogen, um mir eine neue Leggings zu nähen. Mein erster Versuch mit dem Leggings-Schnitt Jumppa von Näähglück war aus gestreifter Bündchenware entstanden (siehe hier) und irgendwie nicht so richtig alltagstauglich geraten. Im zweiten Anlauf wollte ich eine neutrale Hose, die ich tatsächlich unter einen Jeansrock oder ein blaues Kleid ziehen kann, und Modal dehnt sich so schön.

Auch hier habe ich mich beim Zuschneiden gefreut, dass der Schnitt durch die Bauch- und Beinbündchen mit einem Meter Stoff auskommt, auch bei meinen zehn Zentimetern Verlängerung. Ich habe diese Leggings ganz schlicht genäht, ohne Seitenstreifen und Taschen, und bin total begeistert.

Wenn die Leggings so vor mir liegt, finde ich immer wieder, dass der Schnitt echt seltsam aussieht, nach Sauerkrautstampfern oder Radlerwaden. Am Bein erkennt man davon aber nichts mehr.

Und vor allem habe ich für mich jetzt rausgefunden, für welche Stücke ich Modal gern verwende. Als Leggings ist er kühl, weich und anschmiegsam, einfach toll. Für Oberteile mag ich letztere Eigenschaft nicht, das finde ich an meinen Röllchen unangenehm. Aber vielleicht gibt es auch bei Modal unterschiedliche Qualitäten. Das probiere ich weiter aus. Und bis dahin nähe ich meine Stücke eher lose sitzend. Das habe ich nämlich auch mit dem Raglanschnitt Pilvi für Damen ausprobiert.

Ich hatte hier schon über die Anpassungen für den V-Ausschnitt bei meiner ersten Version geschrieben. Beim zweiten Shirt, dem aus Modal, habe ich ähnlich viel Ausschnitt weggenommen wie beim ersten, und das gefällt mir denn auch sehr gut. Je nach obendrüber-Kleidung finde ich es außerdem absolut bürotauglich und freue mich darüber.

Das Stöpselchen mag das Shirt genauso und hat es voller Begeisterung als Kuschelunterlage benutzt, als ich es liegend fotografieren wollte.


Im Vergleich stelle ich fest, dass ich den V-Ausschnitt mit dem T-Shirt-Stoff sehr viel gefälliger finde als mit Bündchenware. Das kann aber auch am Modal liegen, ich müsste es noch mal mit einem etwas weicheren Jersey versuchen. Trotzdem habe ich an diesen beiden Kleidungsstücken meinen Frieden mit Modal gemacht. Er hat eindeutig seine Daseinsberechtigung.

Verlinkt zu The Creative Lover
Guten Morgen, das Shirt gefällt mir an dir. Insbesondere den Ausschnitt kannst du echt gut tragen. Viele Grüße von Xenia
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Liebe Meike, ich mag beide Teile sehr. Aus Modal eine Leggings zu nähen ist eine sehr gute Idee.Mir geht es ähnlich, dass ich die Eigenschaft des „eng Anliegens“ bei Oberteilen nicht soooo gerne mag. Aber als Leggings ist das natürlich klasse!! Und das Shirt ist einfach wunderschön. Weißt Du zufällig noch, wie der Stoff heißt? Das Shirt steht Dir auch ausgezeichnet – und dass der Mini-Stöpsel damit kuschelt, stellt sein Potential noch mehr unter Beweis! LG, Karin
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Danke, Karin!
Den Stoff habe ich unter dem Namen „Lillestoff Modal sensitiv rauchblau“ bestellt. Ob der offiziell so heißt, weiß ich aber nicht…
Über die Entdeckung von Leggings als Modal-Verwendungszweck freu ich mich auch immer noch!
Liebe Grüße!
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Liebe Meike, beide Teile gefallen mir sehr und sie passen dir offensichtlich perfekt. LG Julia
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