Kindersachen

Streifen, Streifen und Streifen

Irgendwann, in einem Anfall ungebremsten Optimismus‘, habe ich ungefähr sechs Sanetta-Coupons bestellt. Vielleicht waren es auch sieben. Das sind jeweils eineinhalb Meter Stoff, und die müssen sich ja auch erst mal verbrauchen. Kurze Zeit später kam das Stöpselchen, und seit es sich bewegen kann, nähe ich kaum noch, sondern renne ganztags hinterher.

Einen der Sanetta-Coupons habe ich angeschnitten für ein Leggings-Probenähen. Der Schnitt ist noch ausbaufähig, wurde vertagt, und die Leggings sitzt wirklich schrecklich am großen Stöpsel. Aber er findet den Stoff so gemütlich, dass er sie trotzdem andauernd trägt. Der Stoff ist nämlich außen fein angeraut und sehr kuschelig. Jedes Mal, wenn die Leggings auf der Leine hing, bestürmten mich beide Jungs, dass sie endlich T-Shirts aus diesem Stoff haben wollen. Also habe ich mich eines Abends aufgerafft und drei Oberteile aus dem Streifenstoff geschnitten.

Bis die alle drei genäht waren, vergingen etwa zwei Wochen, und dabei sind so schlichte T-Shirts ja eigentlich wirklich schnell genäht. Dem Großen habe ich ein langärmeliges Raglanshirt Pilvi und ein kurzärmeliges Shirt Immergrün zugeschnitten, dem Mittleren ein kurzes Pilvi, weil der in Pullovern schon erstickt. Alle drei Oberteile habe ich gesäumt, aber jeweils verschiedene Halsbündchen gewählt. Das kurze Immergrün hat außerdem Ärmelbündchen.

Eigentlich nehme ich mir immer wieder vor, schlichtere Sachen zu nähen, aber wenn die dann so vor mir liegen, überkommt es mich wieder. Für das Langarmshirt des großen Stöpsels habe ich ein Bügelbild aus der Kramkiste gewühlt; nach 90 Sekunden prangte „Smile“ auf der Vorderseite. Finde ich immer noch schlicht.

Das Oberteil liebt der große Stöpsel sehr und handelt manchmal aus, dass er es 36 Stunden am Stück anbehalten darf. Wobei das nur fast stimmt; er zieht für nachts das kurze Streifenshirt darunter aus und dann das lange wieder an. Ist also nicht pausenlos… Sehr zufrieden bin ich mit den Streifen-Anschlüssen, die finde ich bei feinen Streifen schwerer zu treffen als bei breiten.

Für das Kurzarmshirt mit den mintfarbenen Bündchen fand ich plötzlich, dass darauf perfekt die Paillettenapplikation mit dem grün-silbernen Faultier passen würde, die schon seit Monaten auf ihren Einsatz wartet. Der große Stöpsel bemängelt nämlich gern, dass sein kleiner Bruder drei Streichelsachen hat und er nur eine. Stimmt. Jetzt nicht mehr.

Von der Passform her war ich erst mal überrascht, wie sehr das Shirt an den Schultern spannt. Ich habe nachgefühlt, und die Schulternaht sitzt genau auf dem Schultergelenk. Daran liegt es also nicht. Vielleicht ist es einfach die Schulterform. Oder schlechte Körperhaltung im Stehen.

Der kleine Stöpsel hat tatsächlich rein gar nichts auf sein Shirt gekriegt. Nur Streifen. Ich habe sogar auf Ingrids Impuls hin die Ärmelriegel auf den Abnähern weggelassen und finde das Ergebnis gut.

Etwas missmutig war ich nur, dass der kleine Stöpsel ständig „Ich auch, ich auch“ geschrien hatte, als der große seine Streifen-T-Shirts einforderte. Sein Exemplar hat er dann aber nicht mit der Rückseite angeguckt. Er hat es noch nie angezogen, und das seit Ende August. Nächstes Mal gibt’s keins. So!

Verlinkt zu The Creative Lover, Menschen(s)kinder, Freutag und Nähzeit am WE

Ein Kommentar zu „Streifen, Streifen und Streifen

  1. Die Zeit für das Streifenshirt kommt sicher, auch beim Kleinsten und ich mag Streifen pur sehr. Aber vielleicht ist auch die Shirtform nicht „richtig“ für das Kind, bei meinem passt dieser Schnitt an der Schulter auch nicht … Und das Faultier mag ich ebenso wie den Schriftzug … das erinnert mich daran … ich muss Shirts nähen, das Kind hat nix mehr zum Anziehen, ich habe alles verkauft, weil zu klein … LG Ingrid

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