Im August ist Näähglück, das Label, dessen bekennender Fan ich bin, fünf Jahre alt geworden. Zu diesem Jubiläum sind einige Schnitte neu aufgelegt worden, unter anderem Pasi, ein mehrfach geteiltes Oberteil, das ich mir vor einigen Jahren schon mal gekauft hatte. Über die Neuauflage habe ich mich gefreut, weil die alte Version nur bis Größe 128 ging, und das reicht uns für den großen Stöpsel nicht mehr.
Ich mag bunt, und er auch, aber ich konnte die Kritik des Stöpsel-Papas verstehen, dass im Schrank nichts kombinierbar ist. Deshalb wollte ich diesen Pullover für unsere Verhältnisse eher schlicht nähen und habe zwei grüne Grundstoffe ausgesucht. Bunt sollte nur ein gestreifter Kombistoff sein.

In dem alten Schnittmuster gab es ein Vorderteil und ein Rückenteil, es waren Teilungen eingezeichnet, und man konnte selbst entscheiden, ob man sie nutzt oder nicht. Das war für mich dauermüden Menschen ziemlich gut zu handhaben. Der neue Schnitt hat lauter einzelne Teilungsstücke, die man für vorn und hinten spiegeln muss. Das hat im ersten Anlauf mal überhaupt nicht geklappt, ich hatte lauter Stücke, die ich nicht korrekt zusammensetzen konnte. Ich hatte aber auch nicht mehr genug Stoff, um alles noch mal neu auszuschneiden. Ein einfarbiges grünes Stück ist jetzt deshalb auf links in den Pullover genäht. Das sieht sowieso kein Mensch. Oder?

Außerdem war ich überfordert damit, wie ich einem spindeldürren Kind ein langes Kleidungsstück nähe. Normalerweise enthalten die Näähglück-Anleitungen ziemlich gute Passagen zum Anpassen der Kleidung an die individuellen Maße. Hier ging das ja nun nicht. Also habe ich am Ende entschieden, Größe 128 mit verlängerten Ärmeln auszuschneiden und mit einem langen Bauchbündchen zu versehen. Dabei habe ich mich aber tierisch vermessen, weil ich vergessen habe, den Seitenstreifen mitzurechnen. Ist mir erst aufgefallen, als der Pulli fertig war und ich mich gewundert habe, dass das Bündchen so eng ist. Gut, dass das Kind so dünn ist… Eigentlich ist nämlich das Bündchen das Einzige, das gut sitzt. Der Rest des Pullis ist ordentlich zu weit.

Insgesamt hat das Oberteil ziemlich viele missratene Elemente. Aber es ist ein klassisches Beispiel dafür, dass Selbstkritik oft nicht so nötig ist: Der große Stöpsel liebt diesen Pullover mit Inbrunst. „Ich finde einfach alles daran schön.“ Also gucke ich einfach gar nicht so genau hin und gönne ihm seinen neuen Lieblingspullover.

Nächstes Mal müsste ich den Schnitt wahrscheinlich in der „Slim“-Variante schneiden und nähen. Für meine Jungs ist das ja gut, dass der Schnitt zwei Versionen enthält.
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Hihi, bei den ersten Bildern dachte ich „huch ist der weit“ … aber auch hier ist ein extem weiter Schnitt bei Shirts allerdings ein Lieblingsschnitt … Schade dass das Schnittmuster jetzt so ist, dass man die Teilungen nicht drin hat, denn solche Spiegelungen hasse ich. Das kann der Ersteller finde ich gern übernehmen und ich teile wenn ich will oder eben nicht. Das streiche ich also bei mir, denn ich fürchte auch in Slim wird das noch sehr weit sein und weite Schnitte hab ich genug … heute habe ich den SChrank nach Pullistoffen durchforstet :-). Stücke auf links einnähen haben mir allerdings unlängst Kinder erklärt sei voll cool, ergo liegst du genau richtig und die Stoffkombi mag ich sehr! LG Ingrid
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Echt, Stoffe auf links sind cool? Das hat doch jemand aus der Not heraus erfunden! Ganz sicher!
In Slim ist der Schnitt zwei Größen schmaler, also dann Weite 122 bei Länge 134. Das passt bei uns ganz ordentlich. Aber dieses Teilen und Spiegeln muss man mögen…
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Ja sehr cool!
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Ich mochte euren grün-bunten Pulli schon im Probenähen sehr gern. Erst jetzt sind mir aber die Kuller auf den Ärmeln aufgefallen…
Ich finde auch, dass es ein Schnitt ist, der nicht mit Müdigkeit/Unkonzentriertheit vereinbar ist, aber die Teilungen sind schon was Besonderes.
Liebe Grüße
Tina
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