Kindersachen

Geschwister-Shirts: Gleich, aber anders

Für den Menschen(s)kinder-Sew-Along hatte ich mir dieses Jahr Geschwister-Oberteile für die drei kleinen Stöpsel vorgenommen. Sie sollten aus einem Jersey entstehen, den ich zur Geburt des Stöpselchens geschenkt bekommen hatte und den ich mir wahrscheinlich nie selbst gekauft hätte. Dabei ist er so schön. Ich kaufe meist (zu) bunt, und das ist dann schwer kombinierbar, aber ich mag bunt einfach. Dieser Jersey ist mittelgrau und hat schwarze Tierzeichnungen. Mir war klar, dass ein Meter nicht für drei Oberteile reicht, deshalb hatte ich schwarz-weiße Stoffonkel-Kuller zum Kombinieren rausgelegt. Bei allen drei Oberteilen habe ich die kleineren Stoffteile daraus geschnitten.

Der große Stöpsel sollte ein „große-Kinder-T-Shirt“ bekommen, das sind für mich welche mit mehr Aufwand. Ich habe das „Vintage V-Neck“-Shirt von Blank Slate Patterns gewählt, das ich schon mal für den kleinen Bruder getestet hatte (siehe hier). Bis auf die Anleitung zur Ausschnittecke fand ich es gut, und die wollte ich dieses Mal anders arbeiten. Habe ich auch gemacht, war trotzdem nicht gut.

Das Shirt, an dessen Anleitung ich mich dieses Mal orientiert habe, hat einen V-Ausschnitt mit stumpfem Winkel, das V-Neck-Shirt hat einen spitzen Winkel. Das habe ich vorher nicht beachtet. Die Technik war deshalb auch nicht ideal, der Jersey schlägt an der Ausschnittecke eine Falte. Ganz ehrlich: Damit kann ich leben. Ich habe immerhin dran gedacht, das Ausschnittbündchen schmaler zuzuschneiden als vorgesehen, damit der Halsausschnitt etwas lockerer wird. Den fand ich beim ersten Mal zu eng.

Das T-Shirt passt insgesamt gut, ich mag auch die Länge und Weite der kurzen Ärmel. Komisch, was Kinder immer mit Brusttaschen haben – der kleine Stöpsel hat bei dem Anblick erst mal sein eigenes T-Shirt verweigert, weil er auch eine Brusttasche wollte und sonst gar nichts.

Der kleine Stöpsel hat ein Tilt Shirt von Kleiner Polli-Klecks bekommen (immer wieder eine seltsame Wahl für einen Label-Namen…). Das wiederum hatte ich schon mal für den großen Bruder genäht (siehe hier), und das hatte ich auch ausbaufähig gefunden. Dieses Mal hat es besser geklappt; ich habe die Ärmelbündchen länger und weiter gemacht. Das sitzt erheblich besser. Außerdem habe ich daran gedacht, dass der Schnitt die Nahtzugaben schon enthält.

Gut geklappt hat auch das Anfügen des Saumes an der richtigen Stelle. Die zwei Millimeter Versatz, die entstanden sind, sieht schon auf Gesprächsentfernung niemand mehr.

Der kleine Stöpsel mag das Shirt aber trotzdem nicht. Er ist sich nach dem Foto sofort umziehen gegangen. Der Kerl ist aber zurzeit sowieso schwer zufrieden zu stellen. Es gibt eine genaue Auswahl an Kleidungsstücken, die die genehmigte Garderobe bilden, und wenn man abends etwas anderes rauslegt, zieht er das morgens verlässlich nicht an.

Für das Stöpselchen habe ich eine „lütte Tessa“ von Lumali ausgeschnitten. Bei manchen Anbietern heißt sie auch „Tessa Girly“. Den Schnitt habe ich 2018 aus einem kostenlosen Ebook-Adventskalender heruntergeladen, als das Stöpselchen noch nicht unterwegs war. Er kann ein Kleid oder eine Tunika werden. Im Kopf hatte ich dabei Töchter von Freundinnen. Für ein Baby – gleich welchen Geschlechts – finde ich den Schnitt aber super und habe die Gelegenheit genutzt, ihn mal am Stöpselchen auszuprobieren.

Für die lütte Tessa wird ein Vorderteil gerafft oder mit Kellerfalten versehen, hinten kann man schlicht oder überlappend arbeiten. Kellerfalten mag ich weniger als kleine Fältchen, und überlappend erinnert mich an Krankenhaushemd. Ich habe auch hier breitere Ärmelbündchen geschnitten als vorgesehen, damit die Ärmel gut sitzen.

Für ein Baby gibt es doch kaum etwas Wichtigeres als Bewegungsfreiheit, und die bietet Tessa perfekt. Selbstkritisch würde ich sagen, dass ich die Tunika ab etwa vier Jahre vermutlich nicht mehr für einen Sohn nähen würde, aber leider nur, weil in dem Alter das Hänseln in der Kita beginnt und ich die Aufgabe zu groß finde, mit vier Jahren argumentativ gegenzuhalten. Das Stöpselchen bekommt aber sicher noch mehrere Tessas; der Schnitt ist einfach zu nähen, sitzt gut und hat für meinen Geschmack eine schöne Länge.

Von dem grauen Jersey ist tatsächlich noch etwas übrig. Ich freue mich, dass ein Meter Stoff mit einem Kombi-Rest noch eine Weile für Brüder-T-Shirts reichen wird. Der große Stöpsel freut sich sehr am Partnerlook mit dem Babybruder. Und allen kann man es nie recht machen, das ist ja fast immer so im Leben.

Wem konntet ihr denn alles recht machen mit euren Projekten? Und wo gab es Überraschungen, schöne wie unangenehme? Wir sind gespannt auf eure Finalberichte!

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11 Kommentare zu „Geschwister-Shirts: Gleich, aber anders

  1. Was für drei wunderschöne T-Shirts! Das Problem mit ‚zu bunt‘ kenne ich auch 🙈 wobei sich da mein Geschmack bei der Babygarderobe auch gewandelt hat. Inzwischen kombiniere ich Farben und Muster viel wilder als früher und freue mich an der bunten Hummel. Dennoch sind so schlichte Kombi-T-Shirts oft Gold wert und mensch ist dann doch froh sie zu besitzen. Daher drücke ich dir die Daumen, dass der kleine Stöpsel sein T-Shirt doch noch annimmt! Bei uns selbst bin ich schon sehr gespannt darauf, wann die erste Auseinandersetzung zur Kleidungswahl kommt. Noch habe ich denke ich noch ein bisschen Zeit ^^

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  2. Hallo Meike!

    Ich hatte auch erst geschaut, ob ich auf dem richtigen Blog gelandet bin, als ich deine drei Shirts in Grau/Schwarz gesehen habe:) Mir gefallen sie sehr, sehr gut und ich muss sagen, besonders das Verschmähte hat es mir angetan. Die schräge Teilung gefällt mir super und auch ich drücke die Daumen, dass dein Sohn es sich doch noch einmal anders überlegt.

    Liebe Grüße
    Pia

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  3. Ja, wirklich ungewohnt farblos in deinem Blog, aber gut, dass du dich getraut hast. Mit bunten Hosen,
    aber auch allein sehen die Shirts super aus!
    Ina

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  4. Hallo liebe Meike,
    was für eine schöne Idee mit den drei verschiedenen Schnitten und den gleichen Stoffen. Alle drei Varianten gefallen mir total gut, und auch die Tiere finde ich unheimlich süß.
    Besteht beim kleinen Stöpsel denn Aussicht, dass er seine Meinung noch ändert?
    Ich glaube, er ist ungefähr im gleichen Alter wie unsere Tochter, oder? Ihr kann man es kleidungstechnisch auch nicht so leicht recht machen, aber sie ist da sehr unterschiedlich konsequent. Manche Sachen gehen erstmal gar nicht und finden dann doch noch Eingang in die Alltagsgarderobe, aber es gibt auch welche, die bekommen wirklich absolut keine Chance.
    Bei den selbstgenähten tut mir das besonders leicht. Aber da sind die neutralen Sachen jetzt natürlich von besonderem Vorteil, weil sie dann in zwei, drei Jahren beim kleinen Bruder nochmal eine Chance bekommen können 😀
    Liebe Grüße
    Victoria

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  5. Toller Stoff, drei schöne und sehr verschiedene Schnitte und die Kuller dazu … Einfach schön. Mir gefällt das Tiltshirt am besten. Ich hoffe das Kind findet noch Gefallen daran. Liebe Grüße Ingrid

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  6. Sehr schöne Geschwistershirts hast du da genäht. Am besten gefällt mir das mit der schrägen Teilung. Ich hoffe, der Kleine Stöpsel trägt es doch noch.
    Ich muss meine inzwischen immer in die Stoff- und Schnittzusammenstellung mit einbeziehen, sonst verstauben die liebevoll genähten Stücke im Schrank. Und dafür ist die Arbeit doch zu schade!

    Liebe Grüße
    Susa

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  7. Drei tolle Teile hast du für deine Kerle genäht! Auch mir gefällt die schräge Teilung richtig gut! Das sind so kleine Hingucker, die gerade bei schlichten Stoffen was hermachen! Aber auch die Tunika für den gar nicht mehr so kleinen J. finde ich toll. Ich möchte auch gerne noch so ‚leichte Überzieher‘ a la Tunika oder Druckkopf-Kleidchen in Tunika-Länge nähen. Wenn mal wieder der Wind etwas doller bläßt!
    Liebe Grüße Iggy

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  8. Liebe Meike, die 3 Shirts sind so klasse, und es ist ein optischer Genuss, die Stoffe auf drei unterschiedliche Art und Weise verarbeitet zu sehen. Die 3 Stöpselchen sehen zum Anbeißen süß aus im Partnerlook 🙂 Ich hoffe, das verschmähte Shirt bekommt auch noch seinen Auftritt, vielleicht dann beim Mini-Stöpselchen! Liebe Grüße! Karin

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    1. Ich habe seit dem Post dreimal abends das T-Shirt rausgelegt. Jedes Mal kam das Kind in einem anderen Oberteil aus seinem ZImmer. Ich glaube, ich muss auf das Stöpselchen warten. Wenn es so weitermacht, kann es das T-Shirt aber immerhin schon mit drei tragen… 😉
      Liebe Grüße!

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