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Schief und krumm und gut so

Ich lese immer wieder gern, wie Menschen Gebrauchsgegenstände des Alltags selbst herstellen, vorzugsweise aus alten Materialien. Bisher fehlte mir dazu meist die Muße oder Selbstdisziplin, oder ich fand Bekleidungsstücke dringender auf meiner to-sew-list. Es lag zwar schon eine Weile Einfassband auf einem alten Handtuch bereit, um Waschlappen zu werden, aber ich konnte mich nicht aufraffen. Bis ich bei Iggy von quernaht gelesen habe, dass sie statt Einfassen einfach einmal mit der Overlockmaschine um die Kanten geht. Perfekt! Einfacher geht kaum, und es erfüllt auch den Zweck.

Deutlich nach vorn gerückt ist das Waschlappen-Thema, als das Stöpselchen in den letzten Wochen eine großflächige Neurodermitis entwickelt hat. Wir haben in den ersten sechs Monaten alle drei Kinder nur mit Waschlappen und Wasser saubergemacht, Feuchttücher erst danach langsam eingeschlichen, aber wir waren bequeme Umwelt-Ignoranten und hatten immer Einweg-Waschlappen.

Da sich Neurodermitis und die Zitronensäure in Feuchttüchern nicht besonders toll vertragen, ist nun klar, dass wir zu Hause erst mal weiter bei nassen Waschlappen bleiben. Und da fand ich nun doch noch lohnenswert, Alttextilien zu recyclen.Angefangen habe ich mit dickeren Waschlappen aus einem alten Kinderbadehandtuch, und beim ersten Mal habe ich mich ziemlich bucklig angestellt, die Ecken mit der Overlockmaschine zu arbeiten. Außerdem hatte ich oben links auch noch vergessen, den Nähfuß abzusenken, und musste die halbe Gerade nacharbeiten. Das hat bei den nächsten schon besser geklappt.Beim letzten habe ich mich aber gefragt, warum ich eigentlich Ecken an den Lappen lasse. Es geht viel schneller, die einfach abschneiden zu lassen.Das habe ich denn auch bei allen Waschtüchern so gemacht, die aus einem alten Flanell-Bettlaken entstanden sind. Also erst mal nur aus einer Stoffbahn davon – so ein Laken ist ja echt ergiebig.Ehrlich gesagt, fand ich das ja total befreiend, völlig ohne Lineal, Rollschneider und Schnittmuster so ein Stück Stoff zu zerhacken. Für Waschlappen ist völlig wurscht, ob alle gleich groß oder klein sind, ob sie gerade sind und wie penibel ich die Ecken abrunde oder nicht. Hach, ich sollte öfter solche 30-Minuten-Projekte machen. Vor allem werde ich die Ergebnisse deutlich häufiger im Alltag sehen als jedes Kleidungsstück…

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8 Kommentare zu „Schief und krumm und gut so

  1. Schön, dass du das Projekt so schnell umgesetzt hast. Für den Popo zum Waschen nehmen wir auch nur Wasser. Als Lappen habe ich schon beim Buben Mulltücher/Stoffwindeln kleingeschnitten und versäubert. Die sind nicht so dick und man muss-aufgrund der Menge- nicht so oft waschen. Ich habe so viele Mulltücher, dass ich das getrost machen konnte.
    Liebe Grüße

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    1. Das tut mir leid für euch! Haut ist immer ein gemeines Thema. Ich wünsche euch, dass sich das bald verwächst. Bei unserem ersten Sohn war das so, nach ein paar Monaten war alles wieder gut.
      Liebe Grüße!

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  2. Ich habe gerade alte Handtücher zerschnitten und gesäumt um darauf Putzlappen herzustellen. Die kann man dann eigentlich Bad, Küche, etc. Zum sauber machen nutzen. Also nicht für den Boden sondern fürs Waschbecken oder so. Und danach ab in die Wäsche und wieder benutzen.

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  3. Auch hier gab es daheim immer nur solche Lappen… da ich da aber noch nicht nähen konnte nur nicht eingesäumte, die sich dann nach und nach auflösten. Liebe Grüße Ingrid

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