Kindersachen

Ski-Unterwäsche aus Wolle/Seide-Jersey

Im November habe ich mir ein Stück Bio-Wolle/Seide-Jersey mit türkisen Ringeln für mich gekauft, nachdem ich an den Kindersachen ein bisschen den Respekt vor diesem Material abgelegt hatte und mir auch mal was gönnen wollte. Leider kam das Stück mit einem Zuschnittfehler bei mir an und hatte nur 74 statt 100 Zentimeter. Da ich nicht bauchfrei gehen wollte, habe ich den Stoff seufzend vom „für mich“-Regal ins Kinderregal umgepackt.

Diesen Winter ist der große Stöpsel zum ersten Mal in den Skirurlaub gefahren, wo es naturgemäß kalt ist. Und er ist die schlimmste Frostbeule, die ich kenne. Die Leggings aus Wolle/Seide-Jersey, die ich ihm Mitte Dezember genäht hatte, hatte er neun Tage lang Tag und Nacht an (Badewanne ausgenommen), bis wir ihn zum Auslüften gezwungen haben und die Hose außerdem ein erstes Loch hatte. An den Knien ist sie nur noch seidenpapierdünn vom auf-dem-Teppich-Knien-und-Lesen.

Als ich nun den großen Stöpsel gefragt habe, ob er aus solchem Stoff auch ein langes Hemd zum Drunterziehen haben möchte, war er Feuer und Flamme. Ich habe ihm diesen tollen Ringeljersey gegönnt, den ich so gern selbst getragen hätte, und daraus ein Pilvi von Näähglück in der „Slim Version“ Größe 134 zugeschnitten.

Den Schnitt habe ich ohne Nahtzugaben geschnitten und an den Ärmeln zusätzlich ganze vier Zentimeter weggenommen. Am Oberarm habe ich das aufs reguläre Maß auslaufen lassen, damit die Raglannaht am Ärmel noch passt. Wenn das Hemd unter einem Pullover nicht hochrutschen soll, muss es eng sitzen, und ich weiß ja inzwischen, wie sehr sich das Material dehnt. Unter der Achsel ist das Hemd jetzt tierisch weit, aber da stört das ja nicht.

Für dieses Türkis hatte ich noch vorgeschnittene Einfassstreifen, die man bei Tigerlilly dazubestellen kann. Damit wollte ich Halsausschnitt und Ärmel einfassen, statt Bündchen anzunähen, und habe einen weiteren Versuch mit meinem Doppelfaltschrägbinder gestartet. Der hat mir bisher mit noch keinem Material gute Dienste geleistet. Vermutlich liegt das mehr an meiner mangelnden Übung als an dem Zubehörteil, aber Spaß hatten wir beide noch nicht.

Mit diesem weichen, dünnen Einfassstreifen hat es tatsächlich mal geklappt; ich habe eine Einfassung geerntet, die sich so nennen darf! Anscheinend geht es mit sehr dünnen Stoffen besser. Makellos schön ist sie trotzdem nicht geworden, weil ich an zwei Stellen nicht gemerkt habe, dass mir das T-Shirt weggerutscht ist. Dort ist der Rand nun nicht korrekt eingefasst. Aber da gucke ich einfach weg.

Die Ärmel so stark zu verschmälern war auf jeden Fall richtig, das Hemd sitzt dort perfekt am Arm. Der große Stöpsel wollte es beim Anprobieren gleich „für immer“ anbehalten, aber ich habe es wieder einkassiert und bis zum Skiurlaub weggelegt, damit es überlebt.

Am unteren Rand habe ich ihm die Wahl gelassen, ob ich es säumen oder so lang lassen soll, und er wollte es ungesäumt und lang. Ich habe also nur die Nahtenden an der Seitennaht gesäumt. Schön, dass der Stoff nun doch noch eine so glückbringende Verwendung gefunden hat!

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6 Kommentare zu „Ski-Unterwäsche aus Wolle/Seide-Jersey

  1. So breite Wolle-Seide-Streifen hab ich noch nicht gesehen. Ist aber sehr schön! Ich kenn sonst nur die schmal geringelten von den Kauf-Bodys! Und schön, wenn dein Sohn so ein tolles Material gerne trägt!

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  2. Super das du den Stoff so schön verwenden konntest und deine Anpassungen prima geklappt haben. Ich werde das mit dem schmäler und länger und dann die Ärmel kürzen auch verinnerlichen müssen für den Junior. LG Ingrid

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