In diesem Jahr enthält der Näähglück-Adventskalender, der zum ersten Mal nicht kostenlos ist, sechs Schnitte in Einzelgrößen für Damenkleidung. Mein Lieblingsschnitt ist die Hose Vilma, die für Sweatstoffe gradiert ist.
Genäht habe ich ihn zum ersten Mal während der Näähglück-Adventswerkstatt, in der alle Schnitte vorab getestet werden. Ich war ein bisschen skeptisch, wie die Hose klappt, weil ich sie vier Wochen nach der Geburt des Stöpselchens zugeschnitten habe, ohne Rücksicht auf den Rest-Bauch zu nehmen. Passen sollte sie ja lange, nicht nur ein paar Wochen oder Monate nach der Geburt. Gemäß Anleitung habe ich den Schnitt für meine Körperlänge oben um zwei und unten um zehn Zentimeter verlängert.
Vilma hat zwei vordere Hosenteile, zwei hintere, zwei Taschenteile und einen Jersey-Bund aus zwei gleichen Teilen. Die Taschenteile finde ich super, das sind zwei sechseckige Stoffstücke, die durch Hochklappen zu einer Tasche werden. Dadurch hat man keine Hosentaschen-Innennaht.
Meine Test-Vilma habe ich aus sandbraunem KnitKnit-Jacquard und vanillefarbenem Leinenjersey für den Bund zugeschnitten. Ich glaube, KnitKnit gewöhne ich mir ab, auch wenn ich ihn schön finde und die Bio-Qualität mag. Viermal habe ich ihn jetzt bestellt und verwendet, dreimal davon war das ein Ärgernis. Das erste Mal habe ich „Polenta“ bestellt, und Polenta ist nun mal gelb. Der Stoff ist aber dunkelrosa-weiß-gelb und damit insgesamt eher lachsfarben. Das zweite Mal war türkis gestreift, das war okay. Das dritte Mal habe ich „Orange“ bestellt, der ist nun hellrosa-gelb gewebt. Hmm. Und dieses vierte Mal bin ich vielleicht selbst schuld, aber anscheinend liegt KnitKnit unterdurchschnittlich schmal und ich habe das nicht gesehen. Auf jeden Fall reichten die eineinhalb Meter nicht für meine Hose, und ich musste an einem hinteren Beinteil ansetzen. Sieht man kaum, ärgert mich trotzdem.Die Lösung, eine Sweathose mit Jerseybund zu arbeiten, kannte ich vorher noch gar nicht und bin hin und weg. Der Bund ist dadurch weich, schneidet nicht ein, hält aber perfekt am Bauch. Er sitzt relativ hoch bis an die Taille, dadurch drückt ihn das Hüftgold auch nicht runter.
An der Oberschenkeln ist Vilma eher lose geschnitten, das Bein ist nach unten hin aber gerade, das mag ich sehr. Es ist bequem, ohne nur nach Sofa auszusehen. Je nach Stoff finde ich Vilma absolut rausgehtauglich.
Meine zehn Zentimeter Beinverlängerung waren mir tatsächlich zu viel, die habe ich nachher noch mal gekürzt. Mit Schuhen ging es, auf Socken musste ich die Hose immer umkrempeln, das ist ja beim Selbstnähen auch nicht Sinn der Sache.
Meine Vilma finde ich super und habe den Schnitt nach ganz oben in die Schnittmustermappe gesteckt. Sie geht nämlich auch noch schnell, wenn man erst mal den Schnitt abgepaust hat. Und wenn man dran denkt, dass man den Bund natürlich nicht mit Geradstich nähen darf, weil er sich dann nicht mehr dehnt und absolut nicht über die Hüften passt. Wenn man nicht dran denkt, trennt man – wie ich – eine Runde auf…
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Den Schnitt für die Hose „Vilma“ habe ich im Rahmen der Näähglück-Adventswerkstatt kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Meine Meinung dazu ist trotzdem ehrlich.