Der November-Wetter Sew-Along bei Küstensocke geht heute in die vierte Etappe, die da lautet: „Zwischenstand / Hilfe bei mir reisst der Faden!“ Mir kam ja sehr entgegen, dass für diese Etappe zwei Wochen Zeit vorgesehen waren. Ja, das Baby toleriert Nähmaschinen-Geräusche gut, wenn es erst mal im Tragetuch schläft, aber der Weg zu diesem Zustand wird zunehmend schwierig – und damit auch die Näh-Gelegenheiten seltener.
Ich hatte ja nun diese elendig vielen Teile für Jacke und Trageeinsatz jeweils nebst Futter und habe entschieden, dass ich mit der Jacke anfange. Die ist nicht so fummelig wie der Trageeinsatz, es sind dann schon viele große Schnittteile vom Haufen verschwunden, und ich habe sie schon genäht. Ich habe an den meisten Stellen parallel an Außenjacke und Futter gearbeitet. Dabei war das Futter aber bedeutend einfacher als die Außenjacke; ich habe nichts abgesteppt und außerdem eine Futterweste statt -jacke genäht. Die Ärmellöcher habe ich mit der Overlockmaschine versäubert, damit das Teddyzeug nicht mehr so fusselt.In die Rückennähte der Außenjacke habe ich Bündchenpaspel eingearbeitet, um die Teilungen besser sichtbar zu machen. Den Impuls dazu hatte mir ein Kommentar von Formspielerins Werke gegeben, und an der fertigen Rückenansicht sehe ich, dass ich das Ergebnis sehr mag. Es stimmt schon, die Teilungen wären sonst im Punktemuster ziemlich untergegangen.
Vorn wird die Teilung im Wesentlichen durch den Taschen-Reißverschluss bestimmt, und an der Stelle wollte ich nicht noch zusätzlich eine Paspel, damit mir die Nahtkreuzungen nicht zu dick werden.
Der Faden ist mir zwar bisher nicht gerissen, aber natürlich war zwischendurch der Unterfaden leer und ich habe es erst nach 20 Zentimetern gemerkt…
Bisher kann ich an der Jacke eine ausgewogene Positiv/Negativ-Liste erarbeiten. Selbstkritik zuerst:
Die Rückenteilung soll eigentlich exakt in die Kapuzenmitte übergehen. Das habe ich entweder nicht genau genug getroffen oder insgesamt nicht penibel genug gearbeitet.Ich vermute, dass auch die vordere und hintere Teilung an der Seitennaht aufeinandertreffen sollen. Da fehlen mir aber etliche Millimeter zur Perfektion, und zwar beidseitig. Mich tröstet, dass mir wohl niemand unter die Arme gucken wird…
Der vordere Ausschnitt, an dem ich bei der Anpassung nicht gut genug aufgepasst hatte und an dem ich ansetzen musste, liegt im Ergebnis irgendwo bei „neutral“. Es soll nicht so, aber ich habe immerhin sauber ausgebessert, und meist fällt der Kapuzenkragen drüber. Also nicht perfekt, aber auch nicht schlimm.
Grund zur Freude sind für mich die Reißverschlusstaschen. Reißverschlüsse sind meine Erzfeinde, vor allem solche, die teilbar sind und gekürzt werden müssen. Endlos und auf beiden Seiten festgenäht geht noch, und dieses Mal hat es einwandfrei geklappt, sie symmetrisch aufzufädeln, pannenfrei mit der Overlockmaschine über die Enden zu gehen und sie dann auch noch sauber abzusteppen. Hach, ein Lichtblick!
Jetzt stehen die langen vorderen Reißverschlüsse an, mit denen dann Außenjacke und Innenweste verbunden werden. Ach ja, noch eine Panne: Ich habe mal wieder die Wendeöffnung in der Innenjacke vergessen. Also werde ich ein Stück Kapuze offenlassen und durch die vordere Kapuzenkante wenden. Das wird nachher sowieso abgesteppt, da spare ich mir Matratzenstich in der Wendeöffnung.
Nach den Reißverschlüssen mache ich mich an den Trageeinsatz. Das ist eigentlich der – bezogen aufs Volumen – kleinere Teil, aber ich habe größeren Respekt davor. Er ist gespickt mit Ösen, Gummikordeln und Klettverschlüssen, und wenn ich nicht genau genug arbeite, ist all das nicht alltagstauglich und zugfest. Um den Trageeinsatz geht’s ja aber, die Jacke allein hilft mir wenig gegen das Novemberwetter mit Tragling…
Die Futterweste sieht schön plüschig und warm aus und die Idee mit den Paspeln hinten war genau richtig – so kommen die Teilungen sehr gut zur Geltung! Die kleinen Stufen fallen ohnehin niemandem auf, aber die hübschen Reißertaschen dafür umso mehr 🙂
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Vielen Dank, Anne!
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Ich vergesse auch bei jeder Jacke die Wendeöffnung im Futter. Bisher habe ich es aber immer auftrennen können, weil ich kein so störrisches Futter hatte, zum Glück. Aber du hast ja eine Lösung gefunden 🙂 Die Jacke sieht sehr gemütlich aus, ich wünsche dir viel Erfolg beim Trageeinsatz!
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Danke, Tüt! Komisch, dass man da nicht aus dem Fehler lernt, ne? Vermutlich, weil er so leicht zu beheben ist…
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Bei allem was vielleicht während des Nähens nicht so gut gelaufen ist: Die Jacke ist sehr schön und gut tragbar geworden. Besonders gefallen mir die Paspelierungen.
Liebe Grüße
Susan
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Danke, Susan!
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Wirklich sehr hübsch mit den betonten Teilungsnähten. Das muss ich mir merken, kommt ja auch bei unifarbenen Stoffen ganz gut rüber. gutes Gelingen weiterhin! LG Kuestensocke
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Danke!
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Eine schöne Jacke! Die Kunst beim Schneidern ist es zu wissen, wo es auf Genauigkeit ankommt. Es gibt Stellen, da schaut sowieso niemand hin!
LG Monika
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Den Satz mit der Kunst am Schneidern muss ich mir merken, Monika, der gefällt mir sehr!
Viele Grüße!
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Dein bisheriges Ergebnis ist sehr hübsch geworden. Das wird eine tolle Jacke. Mir gefallen auch die Unterteilungen und der Pünktchenstoff ist einfach zum verlieben 🙂
Mit dem Plüsch wird dir so schnell bestimmt nicht kalt.
Liebe Grüße,
Sarah
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Vielen lieben Dank, Sarah!
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Das Projekt ist schon anspruchsvoll und ich denke, es wird sehr gemütlich für Mutti und Baby werden, nicht zuletzt auch wegen der freundlichen Farben! Regina
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