Für Erwachsene

November-Wetter: Material und Schnitt

Diese Woche geht der November-Wetter-Sew-Along von Küstensocke in die zweite Etappe: Nach Material und Schnitt ist gefragt.

Ich gebe zu: Bei der Frage habe ich „vorgearbeitet“. Da ich mir die Tragejacke, mit der ich beim Sew-Along dabeisein will, schon seit Sommer vornehme, liegen Schnitt und Stoffe seit Monaten bereit. Nur scheiterte es bisher an der Umsetzung.

Die Tragejacke soll nach dem Näähglück-Schnitt „Arja“ entstehen, für die es den Trageeinsatz „Muksu“ gibt. Ich habe Arja schon dreimal genäht: Einmal gefüttert aus Softshell (und dabei habe ich sehr viel gelernt über die Auswahl geeigneten Materials – leider erst nach dem Nähen…), einmal ungefüttert aus Sweat und einmal zum Verschenken als ungefütterte Softshell-Jacke mit Trageeinsatz.

Perfekt passen meine beiden Arjas nicht, und das soll – angesichts des Aufwands mit Trageeinsatz – bei der Tragejacke nun anders sein. Ich habe bei Sophie Kääriäinen von Näähglück im Februar einen Workshop zum Thema „Schnittmuster anpassen an die eigenen Maße“ gemacht, und als ich um Hilfestellung beim Anpassen der Arja gebeten habe, weil sie auf dem Rücken unkonventionelle Schnittteile hat, war Sophie so nett, mir eine individuelle Anleitung zum Verbreitern der Arja-Schultern zu zeichnen.

Druck

Mit den Schnitten, deren Rückenteil aus einem Stück besteht, mache ich das immer und erfolgreich, aber vor diesen gebogenen Arja-Teilen habe ich Respekt. Hauptsächlich deshalb liegt mein Tragejacken-Plan schon so lange auf Eis. Aber mir fehlen in meiner Größe fünf Zentimeter Schulterweite zur perfekten Passform, und das ist einfach doch viel.

Meine Tragejacke wollte ich für die kalten Herbst- und Wintertage nähen, also in kuschelig, aber nicht aus Softshell. Ich habe festgestellt, dass ich Softshell-Jacken nicht besonders angenehm zu tragen finde, weil sie nicht atmungsaktiv sind und das feste Material meine Bewegungsfreiheit im Schulterbereich zu stark einschränkt. Meine Wahl ist deshalb auf Sweat als Außenstoff und Teddyplüsch als Futter gefallen, auch wenn mir bewusst ist, dass die Jacke damit ganz schön voluminös werden wird.

Beide Stoffe habe ich bei Stoffonkel gekauft, und über den Teddyplüsch habe ich mich wirklich gefreut, weil ich Plüsch bisher nur mit Polyesteranteil gesehen und deshalb nie gekauft hatte. Ich mag Plastik auf der Haut nicht. Seit Wochen gucke ich mir aber den Sweat an, den ich in Hellblau mit weißen Punkten ausgesucht habe, und denke darüber nach, ob er nicht doch albern für eine Erwachsene ist. Andererseits habe ich schon tolle Beispiele für Erwachsenenkleidung aus diesem Stoff gesehen und fand sie nicht lächerlich. Und die Alternative wäre ein dunkelblau melierter Sweat in meinem Stoffregal, den ich wiederum ein bisschen öde finde.0b00494e-1902-4652-8214-7243acf9be3a-777-0000013f5de89335_fileIch werde also wohl beim gepunkteten Sweat mit hellem Teddyfutter bleiben. Die Jacke ist ja keine Konferenzkleidung, sondern privat. Da ziehe ich an, was ich mag. Und ich mag Punkte.aec58b01-7a3d-4677-b69b-ed0dc4a0e5b4-777-0000013faeed78a2_fileNächste Woche ist der Zuschnitt dran, inklusive der Frage, ob dem Sew-Along-Kleidungsstück ein Probestück vorausgeht. Für mich geht dem Zuschnitt erst mal die Schnittanpassung voraus, und das ist meine größte Hürde an dem ganzen Projekt. Puh!

Da Karin von Grüner Nähen – Bunter Leben geschrieben hat, auch „Projekte in der Mache“ dürften zu ihrer Linkparty „Frau freut sich„, geht dieser Beitrag auch dort an den Start.

5 Kommentare zu „November-Wetter: Material und Schnitt

  1. Liebe Meike, nimm unebdingt die Punkte! Eine Tragejacke darf doch unbedingt unkonventionell sein! Und der Teddyplüsch sieht sehr kuschelig aus. Ich kann Deinen Respekt vor der Anpassung verstehen – da gänge es mir genau so. Aber mit der Hilfestellung von Sophie schaffst Du das sicher!! Viel Spaß und ich bin sehr gespannt, was du berichtest! LG, Karin

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  2. Einfach rantrauen, die neuen Kurven ergeben sich mit der Anleitung fast von selbst. Für die Oberstofffrage würde ich überlegen, welche Kleidung dazu getragen wird und sichtbar ist. LG, Ulrike

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  3. Zwar passen Teddyplüsch und Punktestoff wegen ihrer ähnlichen naturweißen Farbe gut zusammen, der Schnitt käme aber nicht gut raus, weil die Punkte ablenken und dauernd zerschnitten wären. Ich plädiere daher, den dunkelblauen Stoff als Oberstoff zu nehmen. Das wird sicher nicht langweilig aussehen! Regina

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    1. Hallo Regina, Das ist ein Argument. Jetzt hatte ich mich aber schon fast festgelegt auf die Punkte und überlege, ob ich in die Rückenteilungen jeweils eine Paspel einnähe, damit man sie besser sieht. Hmm. Mal sehen. Viele Grüße!

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