Für ein September-Baby ist die Kleiderwahl eine Herausforderung, finde ich. Es gibt Sommer-September und Herbst-September, da ist an Temperaturen fast alles drin, und entsprechend schwebte mir von Kurzarmbody bis Wollanzug die ganze Palette vor dem inneren Auge vorbei. Einen Wollanzug-September wollte ich nicht heraufbeschwören, deshalb war das Wärmste, das ich genäht habe, ein Strampler aus angerautem Sommersweat.
Ich habe den Näähglück-Schnitt Haalari verwendet, weil der sowieso noch auf dem Schreibtisch rumlag. Für das Stück wollte ich zwei alte Kleidungsstücke von mir verwerten, die ich mal aus dem gleichen Stoff genäht hatte. Im Spätsommer 2015 (!) hatte ich ganz viel Schwalben-Sweat von Stoff und Stil gekauft und mir daraus einen Rock und eine Jacke genäht. Beides hatte ich seitdem nicht mehr an. Der Rock Evchen von konfetti patterns saß einfach total mistig, rutschte, und ich hab mich darin dick gefühlt (siehe hier). Die Sweat-Jacke Neesha von Sara & Julez gefällt mir vom Schnitt her immer noch gut, aber da haben, als ich sie genäht habe, meine Fähigkeiten und Erfahrungen einfach noch nicht gereicht, und sie ist hässlich geworden – wellig, krumpelig und mit doofen Knöpfen (siehe hier).
Ich habe beiden Kleidungsstücken alle Bündchen abgeschnitten und sie an den Seitennähten aufgemacht. Aus dem Rückenteil der Jacke konnte ich prima die Strampler-Rückseite im Bruch schneiden, und die Füßlinge habe ich gleich in einem Stück mit ausgeschnitten. In Größe 56 brauche ich keine perfekt sitzenden Füßlinge mit innenliegenden Beinbündchen, da reicht mir, wenn das Babybein zugluftsicher verpackt ist. Für die beiden Vorderteile wurde es schon eng. Eins habe ich noch aus einem Jackenvorderteil geschafft, aber ohne Fuß. Auf dem anderen Jackenvorderteil waren die ollen Druckknöpfe, da ging nichts mehr. Es hat zum Glück fast auf das Rock-Vorderteil gepasst. Die Nahtzugabe ist schon auf dem unteren Saum gelandet, aber die schneidet die Overlockmaschine sowieso ab.
Füßlinge für vorn musste ich dann ansetzen, aber das sind Kompromisslösungen, mit denen ich prima leben kann.Das Nähen ging mir problemlos von der Hand; inzwischen macht mir auch das Einnähen des Halsbündchens in die Knopfleiste keinen Knoten mehr in den Kopf. Ein bisschen skeptisch war ich, ob die Druckknöpfe in den dicken Sweat-Knopfleisten vernünftig halten würden. Das muss dann nachher der Praxistest zeigen, aber eindrücken konnte ich sie schon mal.
Den Anzug finde ich richtig toll kuschelig, und klar ist etwas seltsam, aus zwei Erwachsenen-Kleidungsstücken nur noch einen Mini-Anzug in Größe 56 schneiden zu können. Aber dafür sind ganz viele große Reststücke von dem Schwalben-Sweat in meine Frühchen-Reste-Spende-Box gewandert, und da sind sie sicher noch brauchbar. Außerdem wird das Stöpselchen den Anzug tragen, während Rock und Jacke seit zweieinhalb Jahren Staub ansetzten.
Verlinkt zu Menschen(s)kinder, Sew Mini und Gusta: Upcycling Archiv
Klasse, dass du die Schrankhüter zu einem kuscheligen Anzug umarbeiten konntest. Der wird bestimmt häufiger benutzt.
Liebe Grüße! Tina
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Danke, Tina! Da bin ich mir auch sicher – das Baby hat bestimmt nicht die gleichen Passform-Ansprüche wie ich 😉
Liebe Grüße!
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uiiii…. das sieht richtig schön kuschelig aus. vielen dank fürs teilen ❤
liebe grüße
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