Für Erwachsene

Hoodiekleid zwischen Braun und Weiß

Als das Jahr 2018 schon halb zu Ende war, habe ich das Projekt „Two Colours“ bei maikaefer entdeckt. Da gab es immerhin noch sechs Mitmach-Chancen im zweiten Halbjahr. Mit einem vorsichtig-skeptischen Gelb-Gold im Juli bin ich eingestiegen, und über die August-Farben habe ich mich dann gefreut: Braun und Weiß. Da wusste ich nämlich sofort, wie ich sie umsetze.

Im April hatte ich mir einen 120-Zentimeter-Rest vom Lillestoff „Fladder“ gekauft, dessen Namen ich höchst unglücklich finde. Mich erinnert er spontan an die Schmuddelfamilie Flodder. Ich dachte vom Bild her, dass er naturweiße Blumen auf Hellbraun zeigt. Von Nahem sind es aber Schmetterlinge mit sehr ausgefransten Flügeln, also soll der Name wohl eher mit „Flattern“ zu tun haben. Na gut, für den Namen kann der Stoff ja nichts, und ich habe ihn gekauft, weil ich mal was Neues ausprobieren wollte. Weder Blumen noch Schmetterlinge kommen bei mir oft vor, und Braun/Beige auch viel zu selten. Ich hatte zwar direkt das Hoodiekleid „Fulla“ von Moin Lotta im Kopf, aber ich drücke mich immer vor dem Kleidernähen, weil das so viel Stoff ist… Fulla ist ein Freebie, das man zum Preis einer Registrierung bekommt.DSC_0102Mit dem Two-Colours-Projekt hatte ich genau den richtigen Schubs, die braun-weiße Fulla doch mal umzusetzen. Ich habe mich also frohgemut ans Zuschneiden gemacht und war ganz glücklich, dass die Kleid-Teile problemlos auf die 120 Zentimeter Länge passten. Gescheitert ist es dann eher an der Breite, die nicht für alle Kleidteile reichten. Durch die Raffungen braucht man eine ganze Menge Stoff. Und ich nun eine Kombination zu „Fladder“.

Der einzige Stoff in meinem Regal, der da passte, war vanillefarbener Jersey in Leinenoptik von Stoffonkel, und als ich die Schere angesetzt habe, blutete mir ein bisschen das Herz. Den Stoff hatte ich mir mit der Vorstellung gegönnt, daraus irgendein wirklich schickes, super passendes Oberteil zu nähen. Stoffonkel-Jerseys sind zwar überbreit, aber nach den Kleidteilen geht trotzdem kein ganzes Oberteil mehr. Nun gut, dafür passt der Stoff aber wirklich perfekt zum Rest-Kleid.DSC_0100Ich habe mich dafür entschieden, außer den Seitenteilen auch die Passen aus dem Vanille-Leinen zu schneiden, damit es nicht so verunfallt aussieht, sondern geplant. Wie bei meiner ersten (Frühlings-)Fulla war das Nähen am Ende viel harmloser als befürchtet. Der einzige Aufwand ist das Raffen, durch das man nachher an manchen Stellen nicht ganz unbefangen mit der Overlockmaschine drüberrattern sollte. Aber das wusste ich ja dieses Mal.

Ich habe, wie schon beim ersten Mal, den Ausschnitt deutlich vergrößert. Das vorgesehene Halsloch sieht sowohl an meiner Körperlänge als auch für ein Sommerkleid seltsam aus.DSC_0106Bündchen in einem perfekt passenden Braun, Vanille oder Weiß hatte ich selbstredend nicht. Ich habe bestimmt zwanzig Farben Bündchen im Regal, aber gefühlt sind das meist die falschen. Na ja, aber zwischen Braun und Weiß liegt ja eine ganze Menge Beige, und da sich das nicht beißt, ist es ein harmloses Beige geworden, für unteren Saum, Ärmel und Halsloch.DSC_0099Das Kleid musste wieder eine Tasche bekommen, damit ich den Büroschlüssel irgendwo sicher unterbringen kann. Meine Bürotür hat einen Knauf – zu ist also wirklich zu… Die habe ich leider am oberen Rand zu eng abgesteppt, und jetzt wellt der sich doof. Die Taschen finde ich aber sowieso ziemlich beutelig, insofern ist das dann auch kein Drama mehr. Nun gut.DSC_0105Das fertige Kleid mag ich total gern und freue mich, dass ich mal etwas in diesen Farben zur Garderobe hinzufügen konnte. Blau dominiert nämlich sonst deutlich, und dabei mag ich Braun und Beige eigentlich so gern. Schön also, dass die Monatsfarben von „Two Colours“ mir den Schubs gegeben haben. Und als i-Tüpfelchen passt das Kleid auch mit großem Babybauch noch!DSC_0103

Verlinkt zu Maikas Two Colours, Me Made Mittwoch, AfterWorkSewing, der Bio-Linkparty, Selbermachen macht glücklich und den LilleLiebLinks

10 Kommentare zu „Hoodiekleid zwischen Braun und Weiß

    1. Hallo Karin, manchmal ist lustig, welche Lillestoffe jeder kennt und welche in der Versenkung verschwinden, oder? Mir ging das mit dem Stoffonkel-Ameisenstoff bei dir so – den kannte ich auch überhaupt nicht. Jetzt liegt er zu Hause und wartet auf Verarbeitung 😉
      Liebe Grüße!

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  1. Oh wow! Das steht Dir toll und wirkt dabei total sommertauglich. Wunderbar. ich kenne das zu gut – blaulastiger Kleiderschrank … – wie schön, dass Du dich an unsere Kombi gewagt hast. Ich freu mich riesig, dass Du dazugestoßen bist und bin sicher, der August ist ein „heimspiel“ für Dich. Blau… und grau… 🙂 Viele Spaß damit und viele liebe Grüße maika

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    1. Vielen lieben Dank, Maika!
      Ja, zu Blau-Grau kann ich mich nur nicht entscheiden, was es werden soll, das finde ich weniger eine Herausforderung als Weiß-Braun.
      Ich finde dein Jahresprojekt immer noch toll. Danke fürs Organisieren!
      Liebe Grüße, Meike

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  2. das ist ja eine lustige Idee für eine Linkparty, immer eine Kombination von zwei Farben als Thema zu geben! Die kannte ich noch gar nicht. Schön ist Deine Kombination von braun und weiß. Den Ausschnitt finde ich immer noch fast zu eng für den Sommer, wie gut, daß Du schon vergrößert hast.
    Und das Kleid sieht super bequem und dabei auch noch so hübsch aus!
    LG Barbara

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    1. Danke, Barbara!
      Ja, ich finde den Ausschnitt auch Mindestgröße, aber ich habe ihn schon um fünf Zentimeter tiefer und weiter gemacht. Wie das im Original aussähe, kann ich mir kaum vorstellen. Sehr seltsam, denke ich.
      Liebe Grüße, Meike

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