Kindersachen

Segelboote sind blöd. Oder?

Im Probenähen für den Lumali-Schnitt Kalleson gab es im Verlauf drei Versionen des Schnitts, und ich habe brav alle getestet. In der zweiten Version war alles das behoben, was ich für den großen Stöpsel beim ersten Versuch nicht ideal fand (Brustweite, Schulterweite und Länge), und da lohnte sich dann schon, richtige schöne Stoffe zu zerschneiden. Gewählt habe ich einen Jersey mit Segelbooten (Swafing, glaube ich?), um den mit dunkelblauem Stoff zu kombinieren. Maritime Knöpfe habe ich haufenweise, das sollte auch kein Problem sein.

Nachdem beim ersten Versuch so eine schiefe Tasche auf dem Shirt gelandet war, habe ich das Taschenteil dieses Mal fast perforiert, so gründlich habe ich es aufgesteckt. Das hat sich gelohnt, es sitzt besser.DSC_0012Ich hatte erst überlegt, ob ich für Passe und Tasche dunkelblaues Garn verwende, habe mich dann aber doch mutig für sichtbare weiße Nähte entschieden, weil das auf dem Blau ein schönes Ergebnis gibt. Den Effekt mag ich am fertigen Shirt wirklich gern, aber ich habe echt eine Naht aufgetrennt, die zu krumpelig war.DSC_0044Dieses Mal habe ich die Passe sogar passend geschnitten. In der Anleitung gibt es eine vordere und eine hintere Passe. Das fand ich irgendwie umständlich, damit ernte ich ja total kleine Teile und habe trotzdem eine Schulternaht. Ich habe also vordere und hintere Passe aneinandergelegt und in einem Stück geschnitten. Beim ersten Mal hatte ich dabei vergessen, dass der Schnitt eine Nahtzugabe enthält. Dieses Mal habe ich die zwei Zentimeter an den Schulter-Anschlussstellen eingespart, und die Ärmel haben gepasst. Ha!DSC_0045Ungewohnt fand ich, dass auch die untere Saumzugabe enthalten ist und man damit ziemlich penibel 2,5 Zentimeter säumen sollte, um auf die vorgesehene Gesamtlänge zu kommen. Ich mache das meist pi mal Daumen. Kommt im Probenähen aber nicht so gut. Die Länge, die das Shirt haben soll, ist dann sehr alltagstauglich. Der große Stöpsel ist im Klettergarten weder irgendwo hängen geblieben noch hatte er einen nackten Streifen am Rücken.DSC_0025

DSC_0013Als es am Ende an die Knöpfe am Halsbündchen ging, habe ich noch überlegt, ob zu gemustertem Stoff auch noch anders gemusterte Knöpfe funktionieren. Ich hatte nur gar keine anderen passenden und habe kurzerhand angenäht. Vorgeschlagen sind drei Knöpfe, aber ich fand zwei genug, sonst hätte der dritte fast auf der Schulter gesessen.DSC_0015

Schön war, dass ich dem kleinen Stöpsel das gleiche Shirt genäht habe, so als Partnerlook. Und es bei der Präsentation sagte: „Segelboote sind blöd. Das zieh ich nicht an.“ Hmm. Okay. Im Moment ist für alles die perfekte Lösung, es dem Baby zu schenken. Ich konnte ihn aber immerhin überzeugen, es wenigstens einmal auszuprobieren.DSC_0023Und plötzlich, als der Bruder das Partner-T-Shirt anhatte, war das Segelboot-T-Shirt dann doch gut.

Der kleine Stöpsel hat keine Brusttasche bekommen und ist ob dieser Tatsache ein bisschen beleidigt, aber ich war schlichtweg zu faul. Außerdem hatte ich seine Größe noch in der ersten Version zugeschnitten, und da konnte ich noch mal vergleichen, dass die Optimierung sich wirklich gelohnt hat.DSC_0037Der kleine Stöpsel war obenrum auch in der Tabelle für Größe 98, und trotzdem sind die Schultern in Größe 104 zu schmal. Find ich jetzt nicht so schlimm, und ich war einfach zu bequem, den fertigen Schnitt wegzuwerfen und neu zu schneiden.DSC_0028Das Halsbündchen sitzt auch nicht perfekt, das hat sich mit den Folgeversionen verändert. Aber für mich war die Hauptsache, dass die Riesenbirne gut durchpasst (und das tut sie), mit den Fältchen kann ich hervorragend leben.DSC_0010Da war ich dann froh, dass der kleine Stöpsel die doofen Segelboote doch noch toleriert hat. Ich mag die Shirts nämlich. Nur die Ösenknöpfe beim kleinen Stöpsel sind nicht meine Freunde. Einen habe ich schon abends vor dem Wäschekorb wieder abgenommen, weil er nicht mehr fest war. Vielleicht bleibt das dann jetzt einfach ein Ein-Knopf-Shirt…DSC_0032

Verlinkt zu made for boys, Menschen(s)kinder und Freutag

Das Schnittmuster Kalleson von Lumali habe ich - inklusive Anleitung - während des Probenähens kostenlos bekommen, um den Schnitt zu testen.

 

8 Kommentare zu „Segelboote sind blöd. Oder?

  1. Der Partnerlook ist dir ja gut gelungen. Die Verbesserungen bei der Passform sind deutlich zu sehen und haben sich gelohnt! Ich finde die Passe oben spannend und würde auch ohne Naht an der Schulter zuschneiden 🙈. Vielleicht brauche ich doch noch ein weiteres Schnittmuster für Kinder….
    LG Petra

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  2. Schön zu sehen, dass die Passform wirklich sehr verbessert wurde. Und Segelboote sind NIE doof 🙂 … ich würde sie immer anziehen und freue mich schon auf den Wind, das Meer und ein Segelboot :-). LG Ingrid

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    1. Hallo Ingrid! Ja, das finde ich immer schön bei Probenähen, wenn man wirklich einen Mehrwert sehen kann. Und ich mag die Boote-T-Shirts auch sehr. Auch wenn Urlaub am Meer dieses Jahr eine schöne Vorstellung bleibt…
      Liebe Grüße!
      Meike

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