Ich bin im Januar von einer Freundin mit zwei Sorten Cuff-me-Bündchen von Albstoffe beschenkt worden. Diese Bündchen finde ich superschön, aber schlichtweg zu teuer zum Selbstkaufen. Deshalb war das ein tolles Geschenk.
Den Haken an den Cuff me’s finde ich, dass sie für Erwachsenenkleidung zu wenig sind. Man bräuchte zwei solcher Trägerkarten, um etwas mit Saum- und Ärmelbündchen zu nähen, und dann ist man mal eben 18 Euro nur fürs Bündchen los. Außerdem hatte ich ja nun je eine Karte geschenkt bekommen, und da habe ich erst mal überlegt, was ich damit eigentlich mache. Ich wollte nichts für die Kinder nähen, sondern für mich, aber mehr nutzen als nur für Ärmel. Mir ist ziemlich schnell der fritzi/Schnittreif-Schnitt „Frau Tomma“ eingefallen, der ein Rückenbündchen vorsieht und eigentlich keine Ärmelbündchen, aber das kann man ja flexibel handhaben.
Für die Jacke habe ich mir sandfarbenen Lillestoff-Romanit gekauft, der etwas schwerer fällt als normaler Jersey, aber auch weich ist. Keine Ahnung, warum, aber meine eineinhalb Meter haben schon wieder nicht für die Jacke gereicht. Das ging mir erst zuletzt mit einem Pulli so. Vielleicht lag der Stoff schmaler, das konnte ich nach dem Schneiden nicht mehr nachvollziehen, aber Fakt war, dass ich keine vier Vorderteile ausschneiden konnte. Also habe ich grünen Viskose-Jersey aus dem Regal gekramt, der einigermaßen zum Bündchen passte, denn das sollte ja hier die Hauptrolle spielen.Das Rückenbündchen soll eigentlich nur zweieinhalb Zentimeter hoch sein. Ich wollte das Cuff-me-Bündchen aber nicht so stark kürzen und habe deshalb die Vorderteile nach unten so weit verlängert, dass ich die Mehrlänge des Bündchens ausgleichen konnte. Das finde ich für die Gesamtlänge auf meine Körpergröße sogar ganz vorteilhaft, gerade in Bewegung.
Das Rückenbündchen wird angenäht, bevor man Ärmel- und Seitennähte schließt (ja, ist logisch), und weil ich nicht einschätzen konnte, welches Verhältnis der weiche Romanit und das sehr feste Bündchen miteinander eingehen, habe ich die Nahtzugabe sicherheitshalber abgesteppt. Das habe ich auch mit den Ärmeln gemacht, an die ich die Bündchen angenäht habe, bevor ich die Ärmelnähte geschlossen habe – ungewohnte Reihenfolge…
Ich habe mich richtig darüber gefreut, wie sauber die Übergänge an den Seiten sind, also vom Bündchen an die Vorderteile. Da treffen ja doch sehr unterschiedliche Stoffe aufeinander – zwei Lagen weiche Vorderteile und eine Lage festes Bündchen. Da ist aber nichts verrutscht, und ich konnte die Nahtzugabe einigermaßen akkurat zur Seite steppen.
Nicht so unbedingt glücklich bin ich mit den Vorderteilen. Okay, ich hab sie jetzt mal nicht gebügelt, aber beim Sortieren der Fotos gab es ganz schön viele, bei denen die beiden Stoffe ein ziemliches Gekrumpel ergaben, statt schön zu fallen.
Wenn man sie ordentlich legt, sieht es vernünftig aus, aber ich will im Alltag nicht überlegen müssen, ob meine Vorderteile gerade gut fallen, sondern mich drauf verlassen können.
Vielleicht steppe ich die Vorderkanten doch noch mal knappkantig ab. Das ist zwar in der Anleitung nicht so vorgesehen, aber da geht’s mehr um Alltagstauglichkeit als um anleitungsgerechte Herstellung, oder?
Ein bisschen überrascht war ich von den Ärmeln. Ich hatte sie bewusst nicht verlängert, weil mir ja klar war, dass die Bündchen noch zur vorgesehenen Länge hinzukommen. Und die Schnitte sind für 168 cm Körperlänge ausgelegt, ich bin aber 184 cm groß. Trotzdem finde ich die Ärmel jetzt eigentlich eine Idee zu lang. Durch die Bündchen stocken sie auf dem Handgelenk, da stört das nicht, aber drei, vier Zentimeter weniger hätten auch gereicht.
Na gut, Kleinigkeiten hin oder her, mit dem Gesamtergebnis bin ich doch sehr zufrieden. Ich finde, dass die schlichte Jacke die Cuff-me-Bündchen gut in Szene setzt, und nachdem ich zum ersten Mal Romanit verarbeitet habe, kann der Stoff auf die „mag ich“-Liste. Er wird öfter mal für Hosen empfohlen, da wäre er nicht meine Wahl (weil zu anschmiegsam am Po…), aber obenrum finde ich ihn toll.
Die Jacke darf zu creadienstag, DienstagsDinge, Handmade on Tuesday, der Bio-Linkparty, den LilleLiebLinks und Selbermachen macht glücklich.
Eine echt schöne Frühlingsjacke hast du genäht! Und die Bündchen perfekt in Szene gesetzt …
Ich fand es spannend zu lesen, was du über den Schnitt schreibst, der wartet hier nämlich auch noch auf’s Vernähen.
Liebe Grüße von Doro
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Danke, Doro! Ich hab inzwischen drei Tommas, und es werden bestimmt irgendwann noch mehr. Der Schnitt ist toll! Viel Spaß, wenn er bei dir dran ist!
Liebe Grüße, Meike
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Hallo Meike,
du hast eine super Verwendung für die Bündchen gefunden. Die Frau Tomma steht dir auch wirklich gut.
Liebe Grüße! Tina
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