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Kuller im Partnerlook

Im Januar war ich beim Geburtstagskaffee einer Schwangeren, die noch vier Wochen vor sich hatte. Meist neigt man ja dann dazu, etwas zu schenken, was mit Baby oder Geburt zu tun hat, und eigentlich ist das nicht unbedingt nett, denn noch darf es ja ganz egoistisch nur um die Schwangere gehen.

Ich habe mich für einen Mittelweg entschieden und beides geschenkt: Kleidung im Partnerlook für sie und das Baby. Ich wusste das Geschlecht nicht und wollte deshalb eher neutral bleiben. Deshalb habe ich graue Bio-Kuller vom Stoffonkel gewählt; Grau geht immer, und die Kuller sind niedlich genug, um an einem Baby nicht seltsam auszusehen. Aus einem Meter konnte ich problemlos ein Shirt Taru von Näähglück in Größe 36/38 (in der Doppelgröße noch aus dem Adventskalender) und den Wickelbody Onni (auch Näähglück) in Größe 62 ausschneiden.DSC_0122Das Shirt Taru ist wirklich eine Sache von einer halben Stunde (wenn man im Genuss einer Overlockmaschine ist), es näht sich total unkompliziert. Es ist tendenziell A-förmig, also unten etwas ausgestellt, aber das fand ich kurz nach der Schwangerschaft, wenn man Partnerlook mit einem 62er Baby tragen will, auch ganz rücksichtsvoll.DSC_0123Den Wickelbody Onni mag ich sehr. Ich säume meist zuerst die Ärmel, weil das so eine Fummelarbeit ist, wenn man sie erst schließt und dann säumt.DSC_0125Danach habe ich alle Teile aneinandergefügt und eine Seitennaht geschlossen. Damit hatte ich eine ellenlange Kante, die ich „nur noch“ einfassen musste: Von der Seite an einer Vorderkante entlang über den Nacken zur anderen Vorderklappe, an der Seite vorbei zum Steg zwischen den Beinen und zurück zur offenen Seitenkante.DSC_0126Ich habe mal, an einem geduldigen Abend, einen ganzen Meter weißes Schlauchbündchen zu einer 4-cm-Endlosrolle geschnitten. Das war eine weise Investition; Weiß passt oft, und ich freu mich jedes Mal wieder, wenn ich etwas einfassen will und nur zu meiner dicken Rolle greifen muss. So auch hier. Das Einfassen war ruck-zuck erledigt, ich habe den Überstand auf der Innenseite zurückgeschnitten und musste nur noch die Druckknöpfe einsetzen.DSC_0124Bei Druckknöpfen bin ich in Sachen Verstärkung immer noch im Experimentierstadium. Ich mag Vlieseline als Verstärkung nicht so gern. Zu oft hatte ich schon, dass sie sich nach mehreren Wäschen doch an den Rändern löst und dann oll aussieht. An sich habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, Reste von SnapPap zu Kreisen zu schneiden, eine Idee größer als den Druckknopfring. Das klebe ich mit einem Textilklebestift auf den Stoff und drücke den Knopf dann durch Stoff und Pappe.DSC_0120Für diesen Mini-Body fand ich das aber doch nicht ideal. Entweder hätte ich das SnapPap nach innen geklebt, dann hätte das Baby aber im Zweifel die kratzigen Kanten an der Haut gehabt, oder nach außen, dann sieht man aber die braunen Kreise. Deshalb habe ich dieses Mal kleine, abgerundete Vierecke aus weißem Filz geschnitten. Die habe ich ebenfalls mit Textilklebestift aufgeklebt und als Druckknopf-Unterlage genutzt.DSC_0121Das Ergebnis finde ich sehr zufriedenstellend; es trägt nicht nennenswert auf, kratzt nicht, sondern ist schön weich, und der Druckknopf lässt sich stabil aufziehen, ohne dass der Jersey leidet. Das merke ich mir auf jeden Fall mal für Babykleidung!

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2 Kommentare zu „Kuller im Partnerlook

  1. Toll, dass du Mutter und Kind bedacht hast. Filz als Druckknopverstärkung ist eine gute Idee. Das merke ich mir!
    Liebe Grüße! Tina

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    1. Ja, und innen ist ja sogar die Filzfarbe völlig egal, wenn der Stoff nichts durchscheinen lässt. Bastelfilz findet man immer irgendwo in einer Kramkiste. Damit war ich echt zufrieden. Liebe Grüße!

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