Allgemein · Kindersachen

Ein Beispiel für den Lernfortschritt

Das Stöpselchen wechselt gerade von Größe 98 nach 104, und bei jedem Temperaturschwung krame ich in den Erbstück-Kisten des großen Bruders danach, was jetzt in des Stöpselchens Schrank wandern kann. In 98 und 104 sind damals, vor drei Jahren, die ersten selbstgenähten Sachen entstanden. Die tauchen jetzt alle wieder auf, und manchmal sitze ich mit großen Augen davor.DSC_0120Das hier zum Beispiel ist eine Kinderjacke Mia von rosarosa, das war mein erster „richtiger großer“ Schnitt. Boah, wenn ich mir die jetzt so ansehe, finde ich sie ziemlich schrecklich, aber damals war ich darauf stolz wie Bolle.

Niedlich finde ich immer noch, dass ich damals die Kam Snaps unregelmäßig und bunt durcheinander gesetzt habe.Ich versteh aber im Nachhinein gar nicht, dass ich das Bündchen nicht beknopft habe. Jetzt klafft es offen. Hmm…DSC_0122Die Farbkombination ist echt die Härte. War das damals Stoffmangel oder Selbstfindung? Weiß ich nicht mehr. Spannend ist auch, dass ich extrem konsequent quer zum Fadenlauf zugeschnitten habe. Ich kann nicht mehr nachvollziehen, ob ich das einfach albern fand mit diesem spießigen Fadenlauf oder ob ich in dem Moment noch nicht mal wusste, was der Fadenlauf eigentlich ist.DSC_0121An der Außenjacke sind nur Kapuze und Rückenteil im Fadenlauf geschnitten, innen die Ärmel und Vorderteile. DSC_0124Mal abgesehen davon würde ich den Innenstoff heute direkt in eine Spendenkiste packen. Der ist echt speziell. Ich wüsste wirklich gern mal, woher der damals war. Den Außenstoff fand ich schon damals nicht toll, weil ich Khaki abgrundtief hasse. Aber er hatte Sternchen und war irgendwie doch zu schade zum Wegwerfen.DSC_0123Da mir die Jacke inzwischen wirklich etwas peinlich ist, habe ich entschieden, sie und ihre anderen Anfängerkumpels dem Stöpselchen vorzulegen und die Entscheidung, was da tragbar ist und was nicht, abzugeben. Das Stöpselchen war hellauf begeistert, wollte die Jacke sofort anziehen und unbedingt behalten. So viel zu meinen Vorbehalten. Schön, dass Kinder so unvoreingenommen sind!

Verlinkt zu Nähzeit am Wochenende und Menschen(s)kinder

4 Kommentare zu „Ein Beispiel für den Lernfortschritt

  1. Ui, der Innenstoff tut wirklich ein bißchen im Auge weh. Ich finde es total schön, dass dem Stöpselchen dein „frühes Werk“ trotz der kleinen Macken so gut gefällt. Da sollten wir uns Kinder zum Vorbild nehmen!
    Liebe Grüße! Tina

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  2. So schlimm finde ich den gar nicht. 😉 Ich hätte auch reagiert wie Dein Stöpselchen. Aber ich kenne das mit den frühen Werken. Auch wenn ich jetzt manches anders mache bin ich trotzdem immer stolz auf die ersten Sachen aus eigener Produktion und mir fällt es auch besonders schwer diese Sachen abzugeben. 🙂 Mir geht es nur meistens so, dass ich die Sachen, die ich für meinen Sohn genäht habe (auch wenn ich extra auf neutrale Farben geachtet habe) an meiner Tochter nicht sehen kann. Sie kriegt dann ihre eigenen. 😉 Mit 2 Jungs ist das natürlich praktischer.
    LG Lydia.

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    1. Ja, das stimmt. Meine Jungs unterscheiden sich nicht so sehr in ihren Kleidungs-Vorlieben, der kleinere erbt mit Begeisterung. Mit der besonderen Beziehung zu ersten Werken hast du auch recht. Ich hab die allererste Pumphose aufgehoben, die inzwischen an manchen Stellen schon durch ist und keinem mehr passt. Aber auf die war ich so stolz…

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