Für Erwachsene

Ein schnelles Wacholdershirt

Bei einer Rabattaktion im letzten Herbst habe ich mir mehrere Ebooks von Melly Sews gekauft. Sie sind auf Englisch, aber mit den Näh-Basis-Vokabeln prima verständlich und enthalten außerdem sehr gute technische Zeichnungen. Im Zuge meines „Ich-arbeite-erst-mal-Vorhandenes-ab“-Vorsatzes habe ich Anfang Januar den Schnitt „Juniper Jersey“ aus meinem Ordner gekramt und dazu einen dunkelblauen Jersey mit weißen Pünktchen (Dotties) von Stoffonkel aus dem Regal geholt.

Juniper musste ich im Wörterbuch nachgucken: Wacholder. Ich hab dazu – mit dem Schnitt vor Augen – keine Assoziation. Macht aber nichts, mir gefiel er trotzdem gut.

Das Ebook ist wirklich genau nach meinem Geschmack: Vier oder fünf Seiten technische Zeichnungen von den Fertigungsschritten, dazu jeweils eher kurze Textblöcke. Da ist nichts schlecht beleuchtet, kein Stoff ungeschickt ausgewählt, nichts undeutlich fotografiert. Ich hatte an keiner Stelle ein Fragezeichen im Kopf.

Ungewohnt fand ich, dass in den Schnittteilen eine Nahtzugabe von 12 mm enthalten ist (nämlich ein halber Inch). So viel lasse ich die Overlockmaschine sonst nie abschneiden, und da musste ich mich auch wirklich konzentrieren beim Nähen, dass ich gleichmäßig ganze fünf Millimeter vor das Messer bringe.DSC_0129Das Shirt besteht aus einem Vorderteil und einem Rückenteil, die mit einem durchgehenden Schulterteil verbunden werden. Das wird zuvor vorbereitet, indem ein Bündchen- oder Jerseystreifen an den Halsausschnitt genäht und abgesteppt wird. Am vorderen Teil werden die Streifenenden dann genau übereinandergelegt (und in meinem Fall sicherheitshalber festgesteppt, damit nichts verrutscht). Danach ist das Nähen denkbar einfach: Zwei gerade Nähte zwischen Schulterteil und Vorder- bzw. Rückenteil, Ärmel einsetzen, Seitennähte, säumen. Fertig.DSC_0130aAmüsiert hat mich irgendwie, dass das Schulterteil in der Anleitung immer „the yoke“ heißt. Das kannte ich nur als „das Joch“, also beim Anspannen von Zugtieren in der Landwirtschaft oder bildlich aus kirchlicher Musik („Er hatte ein schweres Joch zu tragen.“). Immer wieder habe ich leicht gestutzt, wenn da wieder erwähnt war, wie „the yoke“ zu behandeln ist.DSC_0131Ich hatte mir 2017 nicht so viele richtig schlichte Oberteile genäht und wollte das 2018 ändern. Allzu oft stehe ich morgens ratlos vor dem Kleiderschrank, obwohl der gut gefüllt ist und regelmäßig ausgemistet wird. Aber es passt zu wenig zusammen. In diesen Kontext sollte nun das neue Juniper Jersey fallen, und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Es passt zu Jeans wie auch zu einem Rock, ich bin mit der Größenwahl (L) glücklich, und mir liegt auch, dass es nicht so extrem figurbetont sitzt. Den Schnitt merke ich mir auf jeden Fall. Und ich konnte ihn jetzt aus dem Ordner „noch nicht genäht“ umräumen. Erfolg auf voller Linie!DSC_0130

Verlinkt zu Me Made Mittwoch, AfterWorkSewing, Mittwochs Mag ich, der Bio-Linkparty, I LOVE DOTS und Selbermachen macht glücklich

6 Kommentare zu „Ein schnelles Wacholdershirt

  1. Dein Wachholdershirt finde ich gut. Absolut bürotauglich, aber durch die Pünktchen nicht zu steif.
    Liebe Grüße! Tina

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