Wenn ich inzwischen Kleidung für meine kleinen Stöpsel nähe und die nötigen Stoffteile ausschneide, bleiben von ganzen Metern immer ganz blöde Reststücke übrig. Sie reichen für nichts mehr in Größe 104 oder gar 128 (wenn man nicht gerade die einunddreißigste Mütze plant). Vielleicht kann man gelegentlich noch ein bisschen was mit Stoffteilungen verbrauchen, aber ich habe lauter angeschnittene Stoffe mit einem Fragezeichen im Regal.
Sehr dankbar ist dann immer, wenn sich im Freundeskreis Babys finden, die ich kleiden kann. Für die ersten Größen bis 74 reichen meine Reste nämlich immer. Neulich habe ich auf einen Rest Schiffchen-Jacquard den Klimperklein-Schnitt „Kinderkleid“ in Größe 68 aufgelegt und mich tierisch gefreut, dass er genau reichte.Der Schnitt lässt mich immer ein bisschen schwitzen, weil ich ihn gern mit einseitig überlappendem Ausschnitt nähe. Das bedeutet aber, dass man die Teile nicht im Bruch zuschneiden kann. Ich habe ein Rockteil, ein hinteres asymmetrisches und ein vorderes asymmetrisches Oberteil. Die lege ich aneinander und auf den Stoff, und weil ich immer wieder vergesse, mir irgendeine Markierung auf die Schnittteile zu machen, denke und drehe und wende ich jedes Mal minutenlang, bis ich sicher bin, dass die Asymmetrie dann zusammenpasst.
Nach der einen geraden Schulternaht wird der Ausschnitt eingefasst, und bei dem kurzen Stück war ich hier zu faul, den Einfasser an meine Coverstitch-Maschine anzubauen. Hätte ich vielleicht aber doch mal machen sollen. Der Jacquard ist extrem weich, und dadurch wellt das festere Bündchen die Ausschnittkante.Na gut, vielleicht gibt sich das nach dem Tragen und Waschen.
Gefreut habe ich mich aber wieder mal über den Rocksaum, bei dem mir der Differenzialtransport geholfen hat. Wenn man gerundete Säume nach innen klappt, hat ja der hochgeklappte Rand innen zu viel Stoff und bildet Falten. Der Differenzialtransport zieht so fein unten schneller als oben, dass man das am fertigen Saum gar nicht mehr sieht. Mit der Nähmaschine schaffe ich das nie so schön.Die Bündchen habe ich auch aus dem Jacquard geschnitten, weil er so toll weich war und ich das für ein Baby gemütlicher fand als feste Ärmelbündchen. Und am Ärmel habe ich mir eine kleine Nettigkeit erlaubt…
So, jetzt bleibt nur zu hoffen, dass noch eine Weile Babys im Freundeskreis eintreffen, damit ich weiterhin einen Grund für sinnvolle Resteverwertung habe!
Verlinkt zur Bio-Linkparty, So mach ich das und Nähzeit am Wochenende
Ein schönes Kleid! Super, dass die Reste so eine hübsche Verwendung finden.
Liebe Grüße! Tina
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Ein tolles Kleid, der Stoff wäre wirklich zu schade gewesen für den Schrank! LG Ingrid
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Danke, Ingrid! Das fand ich auch…
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