Allgemein · Kindersachen

Die ersten selbstgenähten Puschen

Schon ewig fand ich eine reizvolle Vorstellung, Lederpuschen selbst zu nähen. Ich hatte das auch schon auf mehreren Blogs gelesen, die ich regelmäßig besuche, unter anderem bei Iggy von quernaht (hier) und bei Tante Jana von Zum Nähen in den Keller (hier). Und bei beiden konnte ich lesen, dass sie sich schon mehrmals an das Puschen-Projekt gewagt und es gemeistert haben. Also habe ich mir einen Ruck gegeben und Leder bestellt. Bei Lederhandel.com habe ich eine Kiste mit drei Kilo Bastelleder für zehn Euro gefunden, das kam mir unschlagbar günstig vor.

Die Lederkiste habe ich erst mal staunend durchgeguckt und sortiert, als sie kam. Es sind sehr viele verschiedene Farben und Strukturen drin, aber nicht unbedingt viel pro Sorte. Da war also klar, dass ich für den kleinen Stöpsel schon ziemlich gut suchen muss, um ausreichend große Stücke für zwei Schuhe zu finden. Dann habe ich das Ebook „Puschen“ von Klimperklein aus dem will-ich-noch-nähen-Ordner gekramt, und dann kam erst mal wieder Ehrfurcht.

Zwei Monate später (…!) habe ich mich eines Abends überwunden und mich zum Nähen hingesetzt. Laut Ebook kann man normales Garn verwenden, aber eine Ledernadel habe ich meiner Maschine gegönnt. Ich habe weißes und rotes Leder aus der Kiste gekramt. Dem Rat aus dem Ebook folgend, habe ich nicht so schöne Stücke für die Schuhsohle gewählt, weil die ja eher Halt bieten als einen Perfektionspreis gewinnen soll.

Ich musste übrigens wirklich lachen, als ich mir am nächsten Morgen noch mal die fertigen Schuhe angesehen habe. In meinem gemütlich beleuchteten Arbeitszimmer war ich der festen Überzeugung gewesen, identische Lederstücke für Oberseite und Unterseite gewählt zu haben. Bei Tageslicht wurde ich eines Besseren belehrt…DSC_0021Auf die vorderen Kappen wollte ich gern etwas applizieren, damit die Hausschuhe ein bisschen netter aussehen, wollte mich aber nicht gleich an kleinteilige Tiere oder Fahrzeuge trauen. Also habe ich die schlichte Variante mit einem Stern und einer Initiale gewählt. Fürs nächste Mal weiß ich dann, an welche Stelle sie etwa gesetzt werden müssen, damit sie nicht fast auf der Fußinnenseite verschwinden…DSC_0022An sich ist das Nähen von Puschen wirklich keine besonders üble Arbeit, aber ich bin trotzdem unsicher rangegangen. Auch den nächsten Tipp im Ebook, am vorderen Fußteil besonders langsam zu nähen, habe ich beherzigt. Das war sicher hilfreich.DSC_0020Gefordert hat mich echt, das Gummiband in die Ferse einzuziehen. Ich hatte mich dafür entschieden, das Gummiband vorn unter dem Webband zu verstecken und hinten durch den Umschlag des Lederteils laufen zu lassen. Es gibt im Ebook auch die Variante, das Fersenteil oben zu kürzen, ein Webband aufzunähen und dort das Gummiband durchzufädeln. Ich war mir aber nicht sicher, dass ich das überall präzise nähe, und wenn dann der Gummi nicht durchgepasst hätte, hätte ich das Ganze frustriert in die Ecke geschmissen. Allerdings kräuselt sich Leder ja nicht, daher war die Nummer mit der Sicherheitsnadel durch den Ledertunnel ein ziemliches Geduldsspiel.DSC_0019Ganz bestimmt ist auch die Dehnung an den beiden Schuhen nicht gleich, aber das war mir dann auch egal. Hauptsache, sie fallen nicht vom Fuß.

Der kleine Stöpsel hat erst mal zwei Tage gebraucht, um sich mit den Puschen anzufreunden, weil er sie ungewohnt lose am Fuß fand. Er hatte schon ewig keine Puschen mehr, sondern zuletzt immer Wollfilz-Hausschuhe. Seine Winterstiefel haben Größe 32, deshalb habe ich die Puschen in 32/33 genäht. Ja, sie sind noch locker, aber 30/31 wäre absehbar zu klein gewesen. Nach der Gewöhnungsphase hat er sie dann aber gern angezogen, und inzwischen sieht man auch schon nicht mehr, dass sich die weißen Kappen durch mindestens vier Farbnuancen unterscheiden.DSC_0018Ich freu mich darüber, dass ich mich an die Puschen getraut habe, weil ich jetzt keine Angst mehr vor dem nächsten Paar hätte. Danke vor allem an dich, Iggy, für den virtuellen Schubs!

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6 Kommentare zu „Die ersten selbstgenähten Puschen

  1. Ach wie schön, dass du dich dran gewagt hast und nun die coolen Puschen für deinen kleinen Stöpsel hast! Und danke für die Erwähnung!!!
    Leider waren mir meine dann irgendwie zu kalt. Aber man kann auch eine warme Sohle reinlegen und die Puschen 2 Nummern größer nutzen. Haben wir zur Zeit bei einem geschenkten/gekauften Paar!
    Schöne Weihnachtstage euch noch!
    Iggy

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    1. Hallo Iggy, bei uns sind die Puschen als Hausschuhe in Verwendung, da reicht die Sohle. Aber es ist trotzdem ein guter Tipp, weil sie ja noch recht üppig sind. Danke!
      Habt auch noch schöne, ruhige und erholsame Weihnachtstage!
      Liebe Grüße, Meike

      Gefällt 1 Person

  2. Schön geworden! Die Puschen stehen auch schon lange auf meiner Liste. Nächstes Jahr wird das bestimmt was. ;o)
    Liebe Grüße! Tina

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      1. Vielen Dank für das Angebot, aber ich habe alles da. Schnitt, Nadeln, Leder (auch eine Restetüte), ich muss nur loslegen. ;o)

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