Im September war ich bei der Stoffonkel-Plantagenparty im Speckgürtel von Berlin, die ich – nebenbei bemerkt – Lichtjahre besser fand als das Lillestoff-Festival, das mir eine Woche vorher eine einmal-und-nie-wieder-Erfahrung geboten hatte. Es war umsichtig organisiert, man konnte sitzen, sich unterhalten, sich ein Grillwürstchen und eine Getränkeflasche holen, niemand kroch mit Schnittmusterfolie auf dem Fußboden herum, und das Stoff-Einkaufen war auch um Einiges kultivierter. Das nur mal am Rande. Unter den Goodies, die bei der Plantagenparty enthalten waren, war das Ebook Bärliner Onkel von Berlinerie. Der Schnitt ist extra für diesen Anlass erstellt worden.
Der Bärliner Onkel ist ein Langarmshirt mit witziger Stoffteilung, kleiner Brusttasche und schlichter Passform. Darauf hatte ich Lust, für beide kleinen Stöpsel. Ich hatte mit dem Goodie-Bag der Plantagenparty etwa 60 cm Baustellenfahrzeug-Jersey geschenkt bekommen und einen einigermaßen passenden Streifenjersey dazugekauft. Die perfekte Kombinationsfarbe hatte ich nicht entdeckt.Das Stöpselchen sollte den Fahrzeugstoff als Hauptstoff bekommen, der kleine Stöpsel als Kombinationsstoff. Die Struktur und die Fotos im Ebook fand ich irgendwie ungewohnt, aber nicht schlecht. Sehr große Fotos, ähnlich technischen Zeichnungen, die Seiten sind im Querformat und mit sehr kleinem Seitenrand. Vorderteile, Rückenteile und Ärmel bestehen aus je zwei Teilen (Stoff 1 und Stoff 2), und der Ärmel wird erst zusammengenäht, bevor er ins Rumpfteil eingesetzt wird.
Gut fand ich den Tipp, die Ärmel zuerst mit ein paar Stichen an den Rumpfteilen zu fixieren, damit die Stellen genau passen, an denen die zwei verschiedenen Stoffe aufeinandertreffen.
Abgewichen bin ich bei der Anleitung der Tasche. Da war irgendwas mit doppellagig, Stickvlies und Markierungen beschrieben, und ich hasse Vlies und Vlieseline. Außerdem fand ich die Taschenvorlagen so extrem mini, dass ich einfach mit sehr großzügiger Nahtzugabe drumherumgeschnitten habe, alles umgebügelt und aufgesteppt, so wie es war.
Die fertigen Shirts finde ich witzig und schön. Meine Ärmelanschlüsse passen nicht immer, aber das ist einfach Übungssache beim Fixieren der Teilungsstellen. Unangenehm überrascht bin ich bei der Größe 104, die ich für das Stöpselchen genäht habe. Es war bei den Fotos noch nicht ganz 100 cm groß, aber ich finde sowohl die Ärmel als auch das Shirt zu kurz. Beim Spielen und Klettern guckt entweder der nackte Rücken oder Längen vom T-Shirt raus.
Dem kleinen Stöpsel habe ich die 128 genäht, bei 122 cm Körpergröße, das passt gut. Besonders üppig ist aber auch das nicht, so dass ich das Gefühl habe, der Bärliner Onkel fällt ziemlich knapp aus. Macht nichts, fürs nächste Mal weiß ich es jetzt, aber um das Baggershirt in 104 ist es ein bisschen schade. Das wird wohl nicht lange passen.
Insgesamt freu ich mich aber sehr über den geschenkten Schnitt und werde ihn bestimmt noch öfter mal nähen.
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Die „Bärliner Onkel“ finde ich toll. Schade nur, dass der Schnitt so knapp ausfällt und B. dann nicht so lange etwas von dem Shirt hat.
Liebe Grüße! Tina
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Ja, ich hab mich auch total über den Schnitt gefreut. B. hat’s eigentlich noch gut, der kann das Shirt vom großen Bruder erben und muss darauf jetzt nicht so furchtbar lange warten. Für das kleinere finden wir bestimmt auch einen Erben… Liebe Grüße!
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