Ich nähe ja meist, wenn die Kinder entweder schlafen oder mit ihrem Papa spielen oder irgendwo unterwegs sind. Vor einer Weile wollte ich aber einen Schlafanzug fertignähen, bevor die kleinen Stöpsel ins Bett sollten, und da standen sie beide neben den Nähmaschinen und haben zugeguckt. Das Stöpselchen war ziemlich beleidigt, dass der Schlafanzug für den großen Bruder sein sollte, und als ich fertig war, wollte es SO-FORT einen Pullover. Und zwar allein nähen und die Stoffe selbst aussuchen. Klar, Monsieur war da auch schon fast drei, da macht man alles allein.
Okay, ich habe ihn wirklich Stoff (den Rest vom Bruder-Schlafanzug, das war Hamburger-Liebe-Sweat Maxi Dots) und Bündchen selbst aussuchen lassen. Und wir konnten uns einigen, dass er die Bündchen an der Nähmaschine selbst zum Ring nähen darf. Das machen wir meist ohne Fußpedal, mit Start-/Stopp-Taste und niedriger Geschwindigkeit. Was soll da groß passieren? An die Overlock-Maschine darf aber noch keins der Kinder. Ich hab da regelmäßig die Horrorvision, wie einer der kleinen Kinderfinger unters Messer gerät. Nee, danke.
Genäht hab ich den Pullover am nächsten Tag, als das Stöpselchen eines seiner raren Mittagsschläfchen gemacht hat. Die dauern dann gern zweieinhalb Stunden… Ich hatte mich für den Näähglück-Schnitt Pilvi mit Knopfleiste in der Raglan-Naht entschieden. Eigentlich bekommt man fast alle Ausschnitte auch so über seinen Riesenkopf, aber ich finde die Knopfleiste einfach schick. Und in Größe 104, die sich inzwischen lohnt, tu ich mich auch nicht so schwer, das Bündchen sauber um den spitzen Winkel am Halsausschnitt zu dehnen.Eine Tasche musste der Pulli natürlich auch haben; irgendwas zum Transportieren hat der kleine Kerl immer. Mir gefällt an dem Schnitt, dass die Taschen ordentlich groß sind. An vielen Pullis sind die Taschen mehr Deko als brauchbar.
Ich glaube, ich habe schon lange keine so schlichte Kombination mehr vernäht; roter Stoff, blaues Bündchen, das war’s. Das hat mir aber auch wirklich gut gefallen, und man kann es deutlich besser kombinieren als Musterstoffe von oben bis unten. Einen kleinen Aufbügel-Piraten habe ich mir und uns gegönnt.
Am Ende stand noch die Frage der Druckknöpfe. Genau dieses Blau hatte ich nicht, genau dieses Rot auch nicht. Plausible Alternative war für mich Gelb als dritte der Primärfarben, das erschien mir konsequent.
Ich hatte kurz vorher das erste Mal Jerseydruckknöpfe bei Tigerlilly bestellt, darunter gelbe Druckknopfkappen. Hach, und das Ergebnis macht mich ganz glücklich. Schön sieht’s aus! Und das Stöpselchen ist auch selig mit seinem Bruder-Outfit!
Verlinkt zur Bio-Linkparty, zu Selbermachen macht glücklich, Menschen(s)kinder, I love Dots und Montagsfreuden
Sehr schön. Gefällt mir richtig gut.
Liebe Grüße! Tina
LikeLike
Ich finde den Pulli superschön – den Schnitt habe ich irgendwie gar nicht auf dem Schirm! Und gerade Deine Worte über die Taschen klingen wie Musik im meinen Ohren, da unser Sohn fordert, dass jedes Kleidungsstück mit Taschen genäht werden muss 🙂 Und zwar „richtige“! Danke für die Inspiration und liebe Grüße! Karin
LikeLike
Oh, vielen Dank, Karin! Ja, mit „richtigen“ Taschen kann Pilvi aufwarten, das stimmt. Es passen außer einem Auto auch noch ein Taschentuch, ein Haargummi und die Hand rein, kann ich dir nach dem gestrigen Feldtest bestätigen 😉
Liebe Grüße, Meike
LikeGefällt 1 Person
Der Stoff ist toll und die Kombi ist so fröhlich. Liebe Grüße Ingrid
LikeLike
Danke, Ingrid! Der Pulli hatte auch bisher keine lange Liegezeit in der Kommode. Er war entweder am Kind oder in der Wäsche. Liebe Grüße, Meike
LikeLike