Die Töchter einer Freundin, die etwa so alt sind wie die kleinen Stöpsel, bekommen schon lange Geburtstagsgeschenke in Form von Anziehsachen von mir. Und da nutze ich immer gern die Gelegenheit, mal Mädchensachen oder rosa Stoffe zu verwenden. Diesen Herbst, als sie beide kurz nacheinander Geburtstag hatten, war Rosa dran. Der Schnitt meiner Wahl war Pinio, das Fledermausshirt von Firlefanz, das man so schön kreativ schneiden und mit Reststoff-Taschen verzieren kann.
In mein Stoffregal war vor Kurzem ein rosa-grau gestreifter Jersey gewandert. Die Mutter der Geburtstagskinder würde am liebsten eine Rosa-Bannmeile zu Hause einrichten, die Mädchen sehen das ganz anders. Rosa-Grau fand ich einen fairen Kompromiss. Außerdem hatte ich in Rosa und Grau passende Reste, aus denen die Taschen werden konnten.Die große Schwester hat grauen Nicki, filigranes rosa Muster und schlichtes rosa Taschenbündchen bekommen. Für die kleine Schwester gab es Sterne auf Sternen mit Sternen.
Die Herausforderung war aber, den gestreiften Jersey korrekt zuzuschneiden, weil ich zu faul war, die Anleitung aufzurufen. Ich habe für beide Pullover einmal den Ärmel im Bruch angelegt, damit hatte ich dann sozusagen eine Körperhälfte in einem Stück bedeckt. Das andere halbe Vorderteil und das andere halbe Rückenteil habe ich in doppelter Lage ohne Bruch zugeschnitten. Sonst hätte ich ja die Taschen nicht auf ein halbes Vorderteil gebracht. So weit die Theorie. Irgendwie ist beim großen Pullover jetzt aber doch das Rückenteil „konservativ“ im Bruch.
Dafür hat er symmetrische Vorderteile, deren Streifen sich ziemlich gut auf der Mitte treffen. So wollte ich das gar nicht, aber meckern will ich darüber mal auch nicht!
Einen heftigen Denkfehler an meinem „Ärmel-im-Bruch-Schnitt“, den ich beim kleineren Pullover praktiziert habe, habe ich erst entdeckt, als es zu spät war. Ich habe dort zwar den Ärmel im Bruch angelegt, dabei aber trotzdem die Ausschnittlinie „Rückenteil“ geschnitten, und bei den zwei Einzelteilen die Ausschnittlinie „Vorderteil“. Das führt dazu, dass die Pullover an der rechten Schulter einen Vorderteilausschnitt haben und an der linken Schulter einen Rückenteilausschnitt. Mann, bin ich doof!
Ich hoffe, das kleinere Mädchen ist da nicht so zugluftempfindlich am Hals… Der Halsausschnitt sieht jetzt nämlich echt nicht besonders berühmt aus.
Tja, den schlimmeren Fehler am kleinen Pullover hatte ich aber, als ich zwei Teile links auf links zusammengenäht habe. Und ich hab es nicht mal sofort gemerkt, sondern erst, als ich das Halsbündchen angenäht habe. Tja, da ich graues Garn in der Overlockmaschine hatte, habe ich einfach beschlossen, das so zu lassen. Ich tu so, als sollte das so…
Ein bisschen unfair kommt mir ja vor, dass die kleine Schwester einen so viel weniger gut gelungenen Pullover zum Geburtstag bekommt als die große. Aber ich behelfe mir mit den beiden Gegenargumenten, dass sie es mir erstens bestimmt nicht persönlich übelnehmen wird und sie zweitens später den besser gelungenen Pullover von der großen Schwester erben kann. Das ist ausgleichende Gerechtigkeit, oder?
Verlinkt zu creadienstag, DienstagsDinge, Handmade on Tuesday und Auf Streifzug
Die beiden wussten auch sofort von wem die schönen Shirts sind und haben sich sehr gefreut! DANKE!!!
Und … diese Farbkombi hätte sich sogar unter der Rosa-Bannmeile durchschummeln dürfen;-)
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Immer gern! Merke ich mir für die nächsten Projekte, wo das Rosa-Limit liegt… Liebe Grüße!
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