Allgemein · Kindersachen

Was andere glücklich macht

Kennt ihr das? Es gibt Stoffe (und überhaupt Dinge), die würde man sich selbst nicht mal kaufen, wenn man den Kaufpreis und noch einen Bonus obendrauf wiederbekäme. Weil man sie einfach überhaupt kein bisschen schön findet. Man kauft sie aber trotzdem, weil man weiß, dass man damit einen anderen Menschen glücklich macht. Mir geht das ja immer wieder mit meinen kleinen Stöpseln so. Digitaldrucke, Glitzer auf Rosa, Zeichentrickfiguren… Manchmal geb ich mir einen Ruck und kaufe solche Sachen.

Neulich war das so mit einem orangefarbenen Jersey, den Eiffeltürme zieren – meist schwarz, zwischendurch aber auch goldglitzernd. Huuuu! Gar nicht, überhaupt nicht mein Ding. Dem kleinen Stöpsel geht das ganz anders. „Kann ich daraus einen Pullover und eine Hose und eine Unterhose und ein Unterhemd haben?“ Einsatz des Stöpselchens: „Iss auch!“ Na ja, bei 80 cm Stoff ist da ohnehin nicht viel Potenzial, aber ich konnte schon mal ein Häkchen setzen bei „Kind mit Stoff glücklich gemacht“.DSC_0007Den Stoff kann man eigentlich nur mit Schwarz kombinieren, das finde ich aber so Halloween-mäßig, und ich bin Halloween-Spielverderber. Ich mach da aus Prinzip nicht die Tür auf, verkleide meine Kinder nicht und will sie deshalb auch nicht im Herbst orange-schwarz kleiden. Also musste der Stoff sich selbst genug sein, und das habe ich mit dem bewährten Raglan-Schnitt Tunturi von Näähglück in der Variante für schmalere Kinder umgesetzt. Der hat nämlich auch ein Schnittteil für „Bündchen aus Jersey“, und das lange Ärmelbündchen habe ich einfach etwas breiter zugeschnitten als vorgesehen. Außerdem habe ich die Ärmel um 2 cm verlängert, damit das Shirt noch ein bisschen länger passt.DSC_0003 (2)Im Schnittmuster sind Ärmel und Rücken ein einziges Schnittteil. Man kann sie trennen, dafür gibt es eine Hilfslinie, und manchmal bietet sich das ja an, um weniger Stoff zu verbrauchen. Ich fand aber witzig, dass die Eiffeltürme über die Schultern krauchen und sich um den Arm wickeln, deshalb hab ich es so gelassen.DSC_0012Wenn man genau hinguckt, sieht man, dass ich beim Nähen nicht so besonders perfektionistisch bei der Sache war. Ich habe sowohl beim Hals- als auch bei den Ärmelbündchen innegehalten, sie ans Hauptteil gehalten und überlegt, wie ich sie annähen muss, damit die Eiffeltürme auf den Beinen stehen. Anscheinend habe ich die Überlegungen aber zu früh abgebrochen. Hat nicht so richtig gut geklappt…DSC_0005 (2)Glücklicherweise ist das dem kleinen Stöpsel vollkommen egal. Er hat sich tierisch über das Langarmshirt gefreut, wollte bei acht Grad am Morgen nicht mal eine Jacke drüberziehen und findet es „superschön“. Der Rest reicht genau für eine Unterhose. Jetzt müssen sich die kleinen Stöpsel nur noch einigen, wer die bekommt. Und ich freu mich darüber, dass ich inzwischen Garnkonen in so vielen Farben angesammelt habe, dass ich selbst für diesen Stoff die richtige hatte.DSC_0006 (2)

Verlinkt zu Menschen(s)kinder, Weekend Wonderland und Freutag

4 Kommentare zu „Was andere glücklich macht

  1. Der Stoff ist auch nicht so meins, aber wenn die Kinder glücklich sind, ist das ja auch nebensächlich. Kopfstehende Bündchen habe ich kürzlich auch produziert, trotz drüber Nachdenken und Anhalten. ;o)
    Liebe Grüße! Tina

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  2. Ich denke bei Bündchen immer sehr lange und sorgfältig und mit mathematischer Präzision nach, analysiere die Gesamtlage mit messerscharfem Verstand, beginne wohlüberlegt zu nähen, und dann würfelt das Schicksal für mich aus, ob es diesmal klappt oder nicht. Ich glaub ja inzwischen nach all meinen empirischen Studien: Bündchen sind Zufall, darauf hat der Mensch keinen Einfluss.

    Lieb von Dir, dass Du den Stoff trotz Deiner eher reservierten Zuneigung vernäht hast, hihi!

    Liebe Grüße
    Maike

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