In meinem Zimmer (und auf meinem Rechner) gibt es je einen Ordner mit Schnittmustern unter dem Titel „noch nicht genäht“. In der idealen Welt würde der sich regelmäßig leeren und neu füllen. Leider haben beide Ordner einen ziemlich festen Bodensatz. Manchmal komme ich aber doch dazu, einen Schnitt zum Leben zu erwecken, und dieses Mal war es die Frau Fannie von fritzi schnittreif. Das ist ein Sweat-Kleid mit Taschen.
Super an dem Ebook fand ich schon mal, dass die fertigen Maße in einer Tabelle aufgeführt werden, so dass ich schon vor dem Schnittmuster-Ausschneiden abgleichen konnte, wo ich es für mich anpassen muss. Das waren fünf Zentimeter mehr am Oberteil, fünf am Rockteil, einen an der Schulter und zwei am Ärmel.Eigentlich ist das Schnittmuster denkbar schlicht. Es bietet zwei unterschiedliche Ausschnitte, und ich habe den größeren gewählt, weil ich so lang bin, dass zu kleine Ausschnitte manchmal optisch einen noch längeren Oberkörper machen.
Für die Seite des Taschenbeutels, die man eigentlich nicht sieht, habe ich Webware verwendet, damit die Taschen nicht so sehr auftragen. Da habe ich mich aber ein bisschen vertan; ich dachte, dass man sie überhaupt nicht sieht. Leider guckt die Webware aber an der Taschenkante raus und passt überhaupt gar nicht zum Oberstoff, einem wunderschönen Schiffchen-Jacquard von Hamburger Liebe. Vielleicht steppe ich sie im Nachhinein noch mal an der Taschenkante ab.
Ganz stolz auf mich war ich, dass ich ausnahmsweise mal vor dem Säumen dran gedacht habe, das Kleid anzuprobieren. Hat sich gelohnt: Ich hatte zuerst sicherheitshalber vier Zentimeter an den Ärmeln zugegeben, und das waren eindeutig zwei zu viel. Damit habe ich mir Auftrennen und neu Säumen gespart und mich diebisch gefreut.
So richtig stimmig in sich ist das Kleid eigentlich nicht. Das Schiffchen-Motiv verbinde ich mit Sommerurlaub, Sonne und Freizeit. Ein langärmeliger Sweatkleid-Schnitt ist ganz klar eher eine Herbst-/Winter-Angelegenheit. Also habe ich formal wohl den falschen Stoff für den Schnitt verwendet. Ganz ehrlich: Ist mir wurscht. Ich finde Schiffchen rund ums Jahr schön, und ich hab mich noch nie drum geschert, was gerade „in“ ist und was „man“ anziehen sollte. Zur Not zieh ich es mit Strumpfhose und Stiefeln an. Ich find es toll.
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Deine Frau Fannie gefällt mir sehr! Und jetzt im Herbst mit ein paar Strumpfhosen und Stiefeln kannst du sie bestimmt super tragen. Ich mag den Schnitt sehr gerne und habe mir Anfang des Jahres auch eine genäht und freue mich jetzt schon darauf sie wieder anzuziehen.
Liebe Grüße
Lilly
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Hallo Lilly, danke! Ich glaub auch, dass die Schiffchen mir Stiefel verzeihen. Deine hab ich leider nicht auf deinem Blog gefunden – war sie da zu sehen? Viele Grüße, Meike
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Meine Frau Fannie hat es noch nicht vor die Kamera geschafft. Das muss ich unbedingt nochmal nachholen, wenn ich sie demnächst anziehe :—)
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Ich finde dein Kleid toll, ganz egal in welcher Jahreszeit!
Liebe Grüße! Tina
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Danke, Tina!
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FrauFannie mag ich sehr. Das ist einfach ein sehr gemütlicher Kleiderschnitt. Und ich finde, dass du deine maritime Version gut das ganze Jahr über tragen kannst. Am Meer gibt es schließlich auch Herbst und Winter …
Liebe Grüße von Doro
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Mensch Doro, das Argument hatte ich noch gar nicht gewälzt. Hast aber recht. Fischer müssen auch im Winter ihr Brot verdienen. Danke dir!
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Allemal frühlingstauglich, aber mag das Design auch im Herbst. Frau Familie ist auch mein Favorit. Ich bin am Wochenende nähen und das könnte doch ein Projekt für das Nähcamp sein in Neuharlingersiel… Ich schaue mal nach Stoff und auf Deinem Blog um.
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Ist das das Nähcamp bei Hedi? Na dann viel Spaß und frohes Schaffen!
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