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Apfelpulli fürs Landkind

Als ich im Juni/Juli am Probenähen für das Näähglück-Kinder-Raglanshirt „Tunturi“ teilgenommen habe, wollte ich gern alle drei Versionen testen: Kurzarm, Dreiviertelarm und Langarm. Beim letzten Offline-Stoff-Shopping hatte ich einen Rest Jacquard mit Apfelmotiv gekauft, für den ich erst mal keinen festen Zweck im Kopf hatte, der aber trotzdem für das Stöpselchen verbucht war.

Das Stöpselchen wäre nämlich ein prima Landkind, wenn es nicht in Deutschlands größter Großstadt geboren worden wäre. Es geht am liebsten barfuß, hat ein ungezwungenes Verhältnis zu allem, was kreucht und fleucht, kann stundenlang große Tiere beobachten und ist mit Begeisterung draußen. Alles, was Naturmotive sind, gehört für mich gedanklich eher ans Stöpselchen als an den großen Bruder.

Für einen Langarm-Pullover fand ich den Jacquard gut, für ein T-Shirt wäre er zu fest gewesen. Im Grundgedanken hat das Raglanshirt Tunturi nur zwei Schnittteile; die Ärmel „hängen“ mit am Rückenteil. Das hat hier mit den langen Ärmeln aber nicht gepasst, weil ich nur einen halben Meter Stoff hatte. Also musste ich die Ärmel separat zuschneiden. Dafür bietet der Schnitt aber eine Hilfslinie, das ist also kein Hexenwerk.B Langarm 98n IIVorn habe ich Zierstreifen in die Raglannaht gesetzt, also schmale Bündchenstreifen, die einfach noch mal optisch absetzen. Hinten war mir das zu viel des Guten. Außerdem steppt es sich nicht gut ab, das reicht mir dann auf einer Seite.B 98n Bündchen neuFür den festen Stoff hätte ich ruhig eine Größe größer zuschneiden können, das hatte ich ein bisschen unterschätzt, aber die Passform ist dann trotzdem gut geworden. Weil das Stöpselchen eine so riesige Birne hat, habe ich im ersten Anlauf den Halsausschnitt vergrößert und auch das Ausschnittbündchen lieber nicht zu eng zugeschnitten.B Langarm 98n IIIDas war eindeutig zu viel des Guten; es hat sich nicht gut an den Hals gelegt und Falten geschlagen. Ich habe mich also abends hingesetzt und mich an die verhasste Aufgabe gemacht, eine Overlocknaht aufzutrennen. Das Schlimmste daran finde ich nicht mal das Trennen, sondern die Tatsache, dass die ganzen kleinen Fadenstückchen nachher an den Fingern kleben und partout nicht in den Mülleimer fallen wollen. Bah!

Na gut, dafür hat sich aber gelohnt, das Halsbündchen enger zu machen. Es saß danach deutlich besser, und der Apfelpullover ist jetzt äußerst beliebt. Das Halsbündchen ist während des Probenähens ausgiebig getestet und angepasst worden; wenn ich jetzt neue Tunturis nähe, muss ich nicht mehr messen und rechnen. Jetzt passt es auf Anhieb.B 98n Bündchen neu (2)Das allerschönste Foto vom Stöpselchen im Apfelpulli ist aber noch mit zu großem Ausschnitt entstanden, als wir im Bauernhof-Urlaub die Seifenblasendose rausgeholt haben. Wie schön, dass Kinder mit so wenig glücklich sein können!B Langarm 98n V

Für das Kinder-Tunturi gibt es hier ein Lookbook.

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8 Kommentare zu „Apfelpulli fürs Landkind

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