Ganz ehrlich: Ich finde Digitaldrucke total hässlich, schrecke vor Merchandise-Artikeln aus Prinzip zurück und störe mich an Junge-Mädchen-Kategorisierungen, vor allem bei Kleidung und Spielzeug. Aber meine kleinen Stöpsel lieben Feuerwehrmann Sam, hören stundenlang den Hörspielen zu und spielen ausdauernd gemeinsam (!) mit ihren Feuerwehren. Okay, hab ich gedacht, ich finde immer doof, wenn Vegetariereltern ihren Sprösslingen die geschenkte Wiener verweigern, aber ich mach es nicht so viel besser, wenn ich meine Konsum-Ideale IMMER auf meine noch ziemlich kleinen Jungs runterbreche.
Aus diesem komplizierten Grund habe ich einen halben Meter Feuerwehrmann-Sam-Jersey gekauft. Zähneknirschend und etwas gepeint. Und nur einen halben Meter, damit bloß kein Rest bleibt, den ich nachher unbedingt zu Unterhosen und Socken verarbeiten muss. Das Stöpselchen hat ein Klimperklein-Freebook-Sommertop in Größe 98 bekommen, dem ich an den Rändern keine Bündchenstreifen angenäht, sondern sie ohne Nahtzugabe eingefasst habe. Ich wollte mal wieder meinen Einzelfaltschrägbinder benutzen (schon allein das Wort…!). Dass ich ein bisschen aus der Übung war, sieht man am ersten Stück:Ich hab es so gelassen, das Kleidungsstück ist sowieso nicht mein Traum. Da kann ich mit Makeln prima leben. Den Sitz des Schnittes finde ich an Hals und Armen aber sehr gut, das muss ich immerhin feststellen.
Nicht zu viel Armloch, nicht zu viel bloßer Nacken, aber mühelos anzuziehen. So soll das sein. Die Länge gefällt mir auch gut – das Stöpselchen hat inzwischen fast 98 Zentimeter und füllt das Sommertop perfekt aus.
Für den Großen hätte ich vermutlich 55 Zentimeter Stoff gebraucht, der halbe Meter war genau eine Idee zu wenig. Da musste ein anderer Schnitt her, und ich hatte erst letzte Woche den T-Shirt-Schnitt „Vohi“ von Näähglück gekauft, der vorn und hinten gleich ist. Das soll den Kindern wie auch den Papas ermöglichen, das Shirt einfach anzuziehen und es immer richtig zu machen, egal, wo Schild, Ausschnittnaht oder Label sitzen. Für den Großen ist das perfekt, weil er mir regelmäßig vorwirft, dass meine Label ständig woanders sitzen und er dann gar nicht wissen kann, wo vorn und hinten ist. Also eigentlich sind sie immer entweder hinten oben im Nacken oder vorne links über dem Saum. Aber gut, wenn ihm das nicht präzise genug ist…
In Größe 122 reichte der Stoff nur für ein „Vohi“ mit Bündchen. Außerdem waren Ärmel nicht mehr drin, da habe ich irgendeinen einfarbigen Jersey dazugenommen. Wie gesagt: Ich finde Digitaldrucke voll hässlich und wusste, dass er die Kinder trotzdem absolut glücklich machen wird. Wozu hätte ich da einen Perfektionsanspruch bei der Auswahl eines Kombistoffs entwickeln sollen?122 ist die größte Größe für das Vohi. Mir sind die Ärmel zu weit. Ich kann mir vorstellen, dass das für Babyspeck-Ärmchen perfekt passt, aber mein langer, schmaler Fünfjähriger hat doch seeehr viel Platz an den Armen. Macht ihm nichts, aber ich verbuche den Schnitt gedanklich mit „lieber für Kleinere“.
Dass vorn und hinten gleich sind, finde ich aber wirklich grandios, wenn ich mir das Ergebnis ansehe. Man sieht das nicht, wenn man nicht darauf achtet, der Halsausschnitt sitzt völlig entspannt, und das Label ist auf der Seitennaht gelandet, damit ich keinen Ärger kriege…
Nicht so optimal ist das Saumbündchen bei einem langen, schmalen Kind, aber nur so reichte der Stoff überhaupt für das Shirt. Dem kleinen Stöpsel ist es wurscht, er findet das T-Shirt „super-super-schön“. Ich nicht. Aber das Kinderglück ist es wert, mein Schaudern in Kauf zu nehmen. Die nächsten Kleidungsstücke gibt es dann eben wieder nach meinem Geschmack.
Deine Abneigung gegen solche Digitaldrucke kann ich ziemlich gut verstehen. Wobei ich allgemein nicht so der Fan von, sagen wir mal, Zeichentrick-Zeichnungen für kleine Kinder bin. Das dann noch auf der Klamotte-ne danke, brauch ich auch nicht. Zum Glück ist der Bub da noch gar nicht so interessiert an der eigenen Auswahl und somit hab ich noch viel Spiel 😉 Mal sehen wie lange noch!
Liebe Grüße
Iggy
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Och, so absolut kann ich das gar nicht sagen; einen kleinen Drachen Kokosnuss oder „Pettersson und Findus“ finde ich auch auf Kinderkleidung niedlich. Aber nicht als Digitaldruck! Na ja, ich dachte aber insgesamt auch, ich könnte länger allein über die Stoffwahl bestimmen…
Liebe Grüße
Meike
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