Ich glaube, ich hab noch nie was Rotes genäht. Und ich hab auch nur ein einziges rotes Kleidungsstück im Kleiderschrank. Als am 1. Juli das Farbthema von Tweed & Greet veröffentlicht wurde, habe ich erst mal drei Wochen lang überlegt, ob ich das mitmachen will. Ich wäre mir nicht mal sicher, ob mir Rot steht, mir ist es vor allem meist zu auffällig.
Auf den letzten Drücker habe ich mich entschieden, das Farbthema „Rot“ als Herausforderung oder Spontanimpuls zu betrachten, und habe einen Meter roten Hamburger-Liebe-Jersey aus der Serie „Birds of a feather“ gekauft. Anschließend stand die Wahl des Schnitts aus. Ich hab meine Optionen auf vier verschiedene Oberteile eingegrenzt und mich am Ende ganz bewusst für den schlichtesten Schnitt entschieden, das Basisteil „Blanc T shirt“ von Blank Slate Patterns mit angeschnittenen Ärmeln. Irgendwie hab ich gedacht, wenn ich jetzt aus einem ungewohnten Stoff auch noch ein Hingucker-Oberteil nähe, ziehe ich es am Ende doch nicht an. Das hebe ich mir mal für eine unauffälligere Farbe auf.Das Shirt näht sich total harmlos; es besteht aus zwei Teilen und einem Einfassstreifen für den Ausschnitt. Die Ärmel sollen gesäumt werden. Irritierend fand ich, dass auf dem Schnittmuster vermerkt ist, dass der Schnitt schon 12 mm Nahtzugabe enthält. Das finde ich mal seeehr üppig, vielleicht ist es aber in den USA so üblich (1/2 inch). In der ganzen Anleitung war aber keine Rede davon, dass der Ausschnitt, der später eingefasst wird, keine Nahtzugabe enthält. Ich war nun unsicher, ob ich sie dort abziehen sollte oder ob das schon berücksichtigt ist, und habe am Ende genau nach Vorlage zugeschnitten.
Am fertigen Shirt würde ich sagen, dass der Ausschnitt ruhig die 12 mm größer sein könnte. Ich finde ihn selbst für ein T-Shirt ziemlich hochgeschlossen. Gut gefällt mir dagegen die leichte Taillierung, durch die das Shirt weder kastenförmig noch sackartig sitzt.
Am unteren Saum ist das Oberteil leicht abgerundet, und da mir nie gelingt, das so umzubügeln, dass sich der Stoff auf der Rückseite nicht knautscht und faltet, habe ich Vorder- und Rückenteil erst gesäumt und dann aneinandergenäht. Das Säumen erledigt dann nämlich die Coverstitch-Maschine mit erhöhtem Differentialtransport, ohne dass ich mir Sorgen um Falten und Knautsch-Stellen machen muss, und mit den Anschlussstellen an der Seite kann ich prima leben. Boah, und da kam ich mir so profimäßig vor, den Differentialtransport sogar während des Nähens zu verstellen, weil die Rundung seitlich stärker ist als auf der Mittelstrecke…
Ob das fertige Blanc T Shirt im Lauf der Zeit zu meinen Lieblingsstücken zählen wird, weiß ich noch nicht. Ich finde die Farbe wirklich erst mal ungewohnt, auch auf Fotos an mir. Nicht schrecklich, aber auch nicht heimisch. Auf jeden Fall war der Impuls auf Tweed and Greet mal gut zum Ausprobieren.
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Mir gefällt dein Shirt gut und ich finde, es steht dir.
Ich kann aber auch die „Rot-Skepsis“ nachvollziehen. Ich habe einige rote Kleidungsstücke, finde die aber auch an manchen Tagen einfach zu auffällig.
Viele Grüße, Tina
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Hallo Tina, ich finde Rot irgendwie nur sommertauglich, zumindest für meinen Hauttyp. Rot auf Winterblässe sieht einfach nicht aus, finde ich. Mag aber einfach zu vorsichtig sein…
Viele Grüße!
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Tolles Shirt! Steht dir sehr gut. Du kannst definitiv Rot tragen! Ich war auch skeptisch, ob es mir steht. Ich bin auch Postitiv Überrascht worden.
Der Stoff ist wirklich toll! Richtig schön sommerlich… wenn der den mal durchgehen da wäre. 😉
Liebe Grüße
Jenni
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Danke, Jenni! Du kannst Rot auf jeden Fall tragen, klassisch schreibt man das doch blonden Menschen als besonders vorteilhaft zu. Dein Top ist außerdem sehr schmeichelhaft, finde ich. Schön!
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Dankeschön! Freut mich, dass es dir gefällt. Irgendwie habe ich das wohl bis jetzt ignoriert, dass es blonden Menschen steht. 😉 Jetzt kann ich es bestätigen.
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Hallo, Du solltest unbedingt öfter „rot“ tragen – es steht Dir ausgezeichnet! Das Experiment hat sich auf alle Fälle gelohnt – toll! Lieben Gruß, Karin
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Oh, danke, Karin! Das ist ja mal eine überzeugte Rückmeldung! Ich bin noch im Gewöhnungsprozess, aber solche Kommentare beschleunigen den doch. Viele Grüße, Meike
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