Ich guck mir unheimlich gern die Tutorials von Susanne Firmenich auf dem Hamburger-Liebe-Blog an. Das sind allesamt Augenweiden, die da entstehen, und klar liegt das häufig auch an den wunderschönen Stoffen, aber viele Ideen sind leicht nachzumachen und wirken auch mit anderen Stoffen.
Hängengeblieben bin ich neulich bei dem Tutorial „Cold Summer – Hot Pants“, das eine Anleitung für Frottee-Shorts mit Retro-Touch in Größe 110/116 oder 122/128 bietet. Das fand ich so schick, dass ich bei der nächsten Stoffbestellung gleich einen halben Meter C.PAULI Bio-Strickfrottee mit dem eleganten Farbnamen „Herbal Garden“ mitbestellt habe. Der Stoff ist banal hellgrün, aber der Name ist schick. Ich konnte mich ewig nicht entscheiden, mit welcher Bündchenfarbe ich den Frottee kombiniere, und habe irgendwann kurzentschlossen einen seltsam lachsfarbenen Lillestoff gewählt, den ich nach dem Kaufen eigentlich als leichten Fehlkauf wegsortiert hatte. Zu einer Retro-Hose funktioniert er aber.
Zum Aufsteppen der großen Hosentaschen habe ich das erste Mal Bauschgarn in die Coverstitch-Maschine gefädelt. Ich hatte zum Glück mal in der BLCS-Facebook-Gruppe gelesen, dass Bauschgarn gern von der Einfädelautomatik verweigert wird und man es deshalb anknoten sollte, um es durchzuziehen. So war’s. Damit hat es mich Zeit, aber keine Nerven gekostet, und so was freut mich dann immer. Frustvermeidung dank Schwarmwissen. Das Ergebnis des Bauschgarns auf dem Frottee gefällt mir gut, es unterstützt die weiche Optik.Die Hose wird in ungewohnter Reihenfolge genäht; zuerst je ein Vorderteil (hinter das schon die Tasche genäht ist) an ein Hinterteil, dann werden die Außenkanten eingefasst. Das kannte ich auch noch gar nicht: Ein 2,5 cm breiter Streifen Bündchen wird auf die Hälfte gebügelt, um die Stoffkante gelegt und festgesteppt. Die Bündchenkanten bleiben offen, weil sie ohnehin nicht ausfransen. Würde ich vielleicht nicht unbedingt an einem Oberteil so machen, aber für eine Frotteehose funktioniert das super.
Anschließend wird die Schrittnaht geschlossen und dann die Seitennähte, und auch letztere Technik war mir neu: Die eingefasste Vorderteilkante wird auf die Kante des hinteren Hosenteils gelegt und innerhalb der Einfassnaht festgesteppt. Es ist dann noch eine parallele Steppnaht vorgesehen, damit der Einfassstreifen auf beiden Seiten knappkantig fixiert ist.
Das Bündchen musste ich viel schmaler machen als in der Anleitung vorgesehen, weil mein Kind zwar lang genug, aber zu schmal für Größe 122 ist. Hat aber gut funktioniert.
Ich finde, dass die Hose ein ziemliches Allround-Talent für den Sommer ist. Sie sieht super aus als „schnell-was-Trockenes-anziehen“-Stück im Freibad:
…aber auch sehr schick mit einem T-Shirt als fesches Sommertags-Outfit:
Dem kleinen Stöpsel ist der Anlass egal, er zieht sie mit Begeisterung an und will sie „nie wieder ausziehen“. Ein großes Sortiment an Frottee-Hosen im Schrank kommt mir leider nicht sehr sinnvoll vor, aber eine zweite wird es bestimmt noch geben.
Verlinkt zu creadienstag, DienstagsDinge, HandmadeOnTuesday, der Bio-Linkparty und Menschen(s)kinder
Die Farbkombi klang beim ersten Lesen echt gewagt, aber ich finde es sehr stimmig, angenehm retro. Und die Hose sieht sehr bequem aus.
Meine „auch-mal-nähen-Liste“ wächst. ;o)
Viele Grüße, Tina
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Danke, Tina! Ich war auch froh, dass es doch so gut gepasst hat – ich hab das Bündchen doch mit Skepsis gewählt… Für deinen (schmalen) Großen wäre doch bestimmt Größe 110/116 perfekt, oder? Viele Grüße, Meike
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Auf die Idee, die Hotpants für Jungen zu nähen, und dann auch noch in der Farbkombi, darauf wäre ich nicht gekommen. Aber bei euch sieht das echr super aus! Schön, wie man durch andere was lernt und inspiriert wird 🙂
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Danke, Cailin, das ist ja eine nette Rückmeldung! Wahrscheinlich passt gut, dass sie etwas länger ist – klassische „Hotpants“ hätte ich mir auch viel kürzer vorgestellt. Viele Grüße!
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