Ich habe gestern schon auf dem Blog berichtet, dass im Mai das Probenähen für den neuen Näähglück-Schnitt Tunturi gelaufen ist und ich mitnähen durfte. Ich hatte zuerst eine Kurzarm-Version genäht und als zweite Variante ein Shirt mit Dreiviertelärmeln.
Tunturi ist ein Raglanshirt, bei dem Rückenteil und Ärmel ein einziges Schnittteil bilden. Der Stoff verläuft also vom Rücken über die Schultern bis zur vorderen Raglannaht. Das wollte ich unbedingt auch mal mit Streifen ausprobieren, habe aber bei der ersten Variante den Stoff gewählt, den ich im Stoffregal am allerwenigsten schön fand – nur, falls es in die Hose geht. Es war ein rosa-lila-roter Herzchenstoff, der aus einem Stoff-Adventskalender kommt und einfach so gar nicht mein Geschmack ist. Auch nicht für Kinder. Beim Dreiviertelshirt habe ich mich für einen großen Ausschnitt mit Bündchen entschieden.
In der Tunturi-Anleitung kann die geneigte Näherin wählen zwischen großem und kleinem Ausschnitt, Beleg und Bündchen, kurzem Arm, Dreiviertelarm und Langarm, und außerdem gibt es seitenweise Tipps und Tricks für individuelle Anpassungen und Änderungen, bis jede ihr perfektes Shirt herausbekommt: ein alternatives Vorderteil mit Brustabnähern, eine Anleitung für Änderungen der Ärmelweite, eine Verlängerungsvariante zur Tunika, Größenanpassungen nach Körpermaßen… Mein Stoff hat nicht ganz gereicht, weil ich durch meine Körpergröße überall verlängern soll, deshalb haben meine Ärmel Bündchen bekommen, die offiziell nirgends vorgesehen sind.Hmm, ja, nicht unbrauchbar, aber die Stoffwahl war vorausschauend. Ich hatte mich genau an die Bündchenvorgabe am Ausschnitt gehalten, das hat aber mit dem Stoff nicht funktioniert.
Oder ich müsste mehr Oberweite haben, die die Falten vorn rauszieht. Für mich waren außerdem die Ärmel zu schmal. Das hab ich als Zuhause-Shirt verbucht.
Für das zweite Shirt, dieses Mal mit großem Ausschnitt und Beleg, habe ich den gewünschten Streifenstoff bei Stoff und Stil gekauft, Interlock in graublau. Allerdings hatte ich beim Stoffkauf vergessen, dass ich ja Saum und Ärmel verlängern muss und dann genau nicht mehr mit einem Metet hinkomme. Das hat dazu geführt, dass ich den Stoff doch kombinieren musste, und zwar mit grauem Jersey mit Glitzerpünktchen. Eigentlich finde ich Streifen mit Punkten ein bisschen viel des Guten, aber hier war zumindest wenig Farbe im Spiel.Diesen Ärmeleffekt finde ich mit Streifenstoff echt sensationell, mir gefällt das total gut. Die Ärmel musste ich ansetzen, wegen der erwähnten Verlängerung, und habe das nicht als Bündchen gemacht, sondern aus dem Punkte-Jersey. Das gefällt mir auch gut, sieht nicht allzu zufällig aus.
Für meine Körpergröße ist der große Ausschnitt super, er lässt nicht zu tief blicken, sieht aber ein bisschen eleganter aus als der kleine (siehe im Beitrag von gestern am ersten Shirt). Das Tunturi näht sich einfach toll, es hat nach den zwei popligen Raglan-Nähten nur noch Säume und Halsausschnitt zu bearbeiten, und am Vorderteil kann man, wenn man das will, auch kleine Stoffstücke gut darstellen. Ich kann den Schnitt und die hervorragende Anleitung mit Überzeugung wirklich jeder Figur empfehlen.
Für Neugierige und Unentschlossene hat Sophie von Näähglück ein Lookbook erstellt, in dem alle 120 Tunturis aus dem Probenähen abgebildet sind. Das sollte auch den letzten Zögerer überzeugen!
Verlinkt zu After Work Sewing
Zwei schöne Shirts sind das geworden. Die Farben vom ersten sind klasse.
Lg Iris
LikeLike
Danke, Iris! Dein Karo-Shirt mit Dreiviertelarm find ich aber ziemlich unschlagbar. Das hat einfach Stil. Liebe Grüße, Meike
LikeLike