Immer wieder sehe ich mich mit dem Problem konfrontiert, was ich bloß mit den ganzen Stoffresten machen soll, die im Nähalltag anfallen. Die allzu kleinen werfe ich weg, manches habe ich gespendet, einiges immer mal an Schulen oder die Kita meiner kleinen Stöpsel verschenkt, aber ich habe das Gefühl, dass die mit dem Basteln gar nicht hinterherkommen. Und Babymützen in rauen Mengen braucht niemand.
Ohne dabei ein festes Ziel vor Augen zu haben, habe ich letztes Jahr angefangen, alle Lillestoff-Reste, die mir für Kleidung zu klein vorkamen, in acht Zentimeter breite Streifen zu schneiden. Die Länge war mir dabei egal, ich habe genommen, was da kam. Als der Streifenstapel auf ein beachtliches Maß angewachsen war, habe ich mich eines Abends hingesetzt und alle Streifen aneinandergenäht, wild durcheinander. Das ergab am Ende ein buntes Band von mehr als 21 Metern.
Dieses Band lag dann auch erst mal LANGE. Der nächste Schritt war, die übriggebliebene Wollvlies-Einlage zu messen, die vom letzten Resteverwertungsprojekt übriggeblieben war. Daraus ergab sich, dass ich 21 Streifen in der Höhe und eine Breite von 74 Zentimetern inklusive Nahtzugabe erreichen müsste. Also habe ich das gesamte Band in 74-Zentimeter-Stücke zerteilt und mit denen ein großes Puzzle im Wohnzimmer gemacht. Ich wollte gern, dass möglichst keine zwei gleichen Stoffstücke aufeinandertreffen, wenn die Deckenoberseite genäht ist.
Ein Hindernis beim Fertigstellen war die Rückseite. Ich konnte mich wochenlang nicht entscheiden, wie die Decke auf der Rückseite aussehen soll. Einfarbig, mehrfarbig, welche Farbe, Webware, Strickstoff… Irgendwann habe ich das Entscheiden abgebrochen und den plausibelsten Stoff verwendet, der in meinem Zimmer lag: einen taupefarbenen Doubleface-Stepper mit Teddy-Rückseite. Was zusammenpasst, ist schließlich subjektiv. Für das Einfassband habe ich auch einen Lillestoff-Rest verwendet, den ich mehrmals ansetzen musste, weil ich mehr als sechs Meter brauchte und das mit einem Rest natürlich nicht zu machen ist.Angesichts der Teddy-Rückseite habe ich auf das Wollvlies verzichtet und die Reste-Oberseite direkt auf die Rückseite gelegt. Total unprofessionell habe ich einmal um die Oberseite geschnitten, ohne irgendwas zu messen. Dehnt sich ja beides…
Die beiden Stoffflächen habe ich aufeinandergesteckt, rechts auf rechts den Einfassstreifen auf die Oberseite gesteppt und ihn anschließend um die Kante gesteckt. Beim abschließenden Feststeppen von der Oberseite aus habe ich überraschend gut getroffen; ich musste nur auf einer Länge von etwa sechs Zentimetern nacharbeiten, wo mir der Einfassstreifen unten weggerutscht war.An den Ecken wollte ich eigentlich gern schöne 45-Grad-Winkel legen bzw. falten, das wollte der Jersey aber nicht. Na denn nich.
Die fertige Decke finde ich für ein Kind doch ziemlich gemütlich. Ein etwas seltsames Format ist es geworden, das eigentlich unnötig war, weil ich ja nun doch nicht nach dem Rest Wollvlies gehen musste. Da war die Oberdecke aber schon fertig.
Der Stöpsel-Papa hat sein Veto eingelegt, als ich die Decke zum Verschenken deklariert habe, und wenn das kein Lob ist…
Verlinkt zu Bio-Linkparty, den LilleLiebLinks und Wir machen klar Schiff
Schöne Kuscheldecke! Da kann ich verstehen, dass der Stöpsel-Papa, die nicht abgeben möchte.
Viele Grüße, Tina
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Danke, Tina! Zum Behalten hätte ich eigentlich ein anderes Format geplant. Jetzt ist es eben eine Schoßdecke… Viele Grüße, Meike
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Wow, die sieht toll aus und ist eine wirklich gute Verwertung.
Gefällt mir gut!
Liebe Grüße Iggy
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Danke, Iggy! Hat auch wirklich Spaß gemacht!
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Wow, war für ein tolles Teil! Ein paar Stoffe kenne ich von uns auch 🙂 Echt großartig geworden, sehr kuschelig! Du mussst die Decke unbedingt bei dem LilleLiebLinks verlinken! Die freuen sich sicher!
Liebe Grüße! Karin
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Danke, Karin! Ich glaube, darin findet fast jeder einen bekannten Stoff wieder. Meine Söhne auch: „Guck mal, mein T-Shirt!“
Liebe Grüße, Meike
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