Ich habe neulich zum ersten Mal das Ebook „Kuschelanzug“ von Klimperklein ausprobiert, mit einem Sweatanzug für mein Lieblings-Benähmädchen, und das Ergebnis fand ich so schön, dass ich es nur schweren Herzens in die Post gegeben habe und so ein Stück für mein Stöpselchen auf die to-sew-Liste gewandert ist. Ich hatte schon einen papageigrünen Kuschelsweat in der Hand, habe mich aber im letzten Moment umentschieden und Lillestoff-Stepper in Taubenblau zugeschnitten. Das Stöpselchen fragt häufig mit liebreizendem Augenaufschlag nach „Ein Bogbong vielleicht?“, und wenn das Ansinnen abgelehnt wird, ist offenbar das Nächstschönste: „Ein bisschen kusseln vielleicht?“ Das wird nämlich nie abgelehnt. Ein Kuschelanzug aus Steppstoff erschien mir, der Kuschelfläche, noch gemütlicher als ein Sweat-Anzug, und deshalb war die Stoffwahl auch eigennützig. Geb ich ja zu.
Ich hatte mich für die Kuschelanzug-Variante mit eingefassten Kanten und dahintergenähtem Reißverschluss entschieden, für die im Ebook eine Bauchtasche vorgeschlagen wird. Ich finde Bauchtaschen für Kleinkinder alltagsunpraktisch und nur der Dekoration dienlich, hatte aber keine besonders dekorative Vorstellung von einer Steppstoff-Bauchtasche (zu dick). Deshalb wollte ich eine andere „Verschönerung“ auf die Vorderseite setzen und habe mich entschlossen, einfach mal frei Hand etwas auszuschneiden. Ein Heißluftballon erschien mir angesichts meiner deutlich begrenzten kreativen Fähigkeiten gut machbar, und tatsächlich musste ich ungefähr acht Mal nachschneiden, bis mir die Form einigermaßen realitätsnah erschien. Körbchen und Zickzacknaht-„Seile“ waren dagegen ein Klacks.Das Nähen verlief ungewohnt reibungslos, muss ein Glückstag gewesen sein. Nur den Kapuzenbeleg fand ich, wie beim ersten Kuschelanzug, unbefriedigend. Ich habe superpenibel gefaltet und ganz langsam genäht, damit der Nähfuß nicht auf den Schulternähten abrutscht, und trotzdem hat die Naht Schlangenlinien. Dafür fällt mir auch kein Heilmittel ein. Außer Annähen mit der Hand, und so perfektionistisch bin ich dann doch nicht!
Das Stöpselchen, mein dankbarer DIY-Träger, hat den Anzug mit „Mal anpobbieren?“ begrüßt und zwei Tage in Folge getragen. Er ist doch noch ganz schön groß, ich hätte besser Größe 92 wählen und ein paar Zentimeter verlängern sollen. Aber Kleidung für nur eine Saison kommt mir mit zweieinhalb Jahren so unökonomisch vor, und der kleine Kuschelmann zieht stoisch immer wieder die Hosenbeine hoch. Na denn!
Verlinkt zu After Work Sewing und Bio-Linkparty
Sieht sehr „kusselig“ aus. Und Mitwachsen ist doch immer gut.
Viele Grüße, Tina
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Ja, das ist dann immer der Vorteil von Beinbündchen.
Viele Grüße, Meike
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