Allgemein · Kindersachen

Des Knaben Wunderkleid

Man mag es kaum glauben, aber zu meinem Geburtstag war der Stöpsel-Papa mit dem Stöpselchen Stoff kaufen, in einem Laden in Berlin-Friedrichshain, aus dem ich jedes Mal rückwärts wieder rausfalle, wenn ich auf die Preisschilder gucke. Das Stöpselchen durfte sich auch einen Stoff aussuchen (sehr uneigennützig zu meinem Geburtstag), und die drei am Ende gewählten waren auch wirklich schön. Nur hatte der Stöpsel-Papa keine Ahnung von der Menge, die seine Söhne mittlerweile verbrauchen, und hat dreimal 30 Zentimeter gekauft.

Zwei der Stoffe habe ich für Babygeschenke verwendet, den dritten musste ich aber dem Stöpselchen angedeihen lassen – es hatte sich den Ritterstoff schließlich selbst ausgesucht. In T-Shirts erstickt es, Bodys passen nicht mehr auf 30 Zentimeter, für Jersey-Hosen ist es gerade zu kalt, auf einer Mütze sieht man nicht viel vom Motiv. Also habe ich mich mal, frei von allen Konventionen, die in späteren Altersgruppen aufkommen, für ein Kleid entschieden, und zwar das Raglan-Kleid von Klimperklein.

Dafür reichen 30 Zentimeter bei Größe 92 auch nicht, keine Frage, aber ich hatte beim letzten Stoffeinkauf ein Reststück Kombi-Jersey in Knallorange mit weißen Einsprengseln gekauft, das passte prima. Ärmel und Kleidteile habe ich damit auf die richtige Länge gebracht, passende Bündchen angesetzt, und fertig.dsc_0936Das Stöpselchen liebt sein neues Kleid, weil da so viele Ritter und Drachen drauf sind. Der Schnitt ist ihm wurscht. Und ich finde super, dass es sich mit zwei Jahren einfach noch nicht um „Aber du bist doch ein Junge!“ schert. Das Kleid ist zu niedlich!

Verlinkt zu After Work Sewing

7 Kommentare zu „Des Knaben Wunderkleid

  1. Das finde ich richtig gut, dass du dem Sohne einfach ein Kleid genäht hast. Diese Konventionen kommen noch früh genug und in der Tat ist es den Kindern ja meist noch egal…

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  2. Super, das Kleid! Ich habe meinem „Großen“ (4,5 J.) im Herbst auch eines genäht. Er hat es sich so gewünscht und zieht es nun immer an, wenn er sich „schick“ machen möchte.
    Er sieht nicht die Geschlechter-Geschichte dahinter, sondern empfindet Kleider als Kleidung für besondere Anlässe.
    Viele Grüße, Tina

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