Das Stöpselchen brauchte neue Bodys, und nachdem ich ja erst kürzlich meinen Einzelfaltschrägbinder aus der Versenkung gekramt hatte, wollte ich an der Stelle gleich weitermachen. Bodys sind an sich leicht genäht, aber das elendige Einfassen hält mich dann doch oft davon ab. Vier Einfassungen für einen kleinen Body, und das auch nur, wenn man die Ärmel säumt statt einfasst. Ach nee…
Dieses Mal bin ich also enthusiastisch mit meinem Faltdingens ans Werk gegangen. Für den Froschkönig-Lillestoff und passende grüne Bündchenstreifen hatte ich auch noch grüne Garnkonen, damit habe ich also angefangen. Das Stöpselchen trägt neuerdings Größe 92, das ist ja schon nicht mehr besonders klein. Für das Faltdingens wüsste ich gar nicht, wie man Größe 62 bearbeiten soll. Es sitzt ein Stück vor dem Nähfuß, man muss den Stoff also schon etwa zwei Zentimeter vor den Nadeln in die richtige Position gebracht haben, auch bei Kurven. Das war für mich besonders bei den Stoffzungen, die sich später mit Druckknöpfen im Schritt treffen, eine echte Herausforderung. Außerdem muss ich eindeutig noch üben, wie und wann ich den Streifen dehne. Das mag Korinthenkackerei sein, aber an manchen Stellen kräuselt sich der Jersey jetzt, wo er das nicht soll.Insgesamt bin ich aber ganz glücklich mit dem Ergebnis. Ich hatte nach fünf Minuten alle Kanten eingefasst und auch nur minimalen Versatz beim Schließen der Seitennähte.
Schön finde ich vor allem, dass die Nähte flacher sind, als wenn ich sie mit der Hand einfasse, und sich dadurch besser am Ende zur Seite umklappen lassen, wenn ich die Nahtzugabe seitlich festnähen will.
Für den zweiten Body hatte ich Ritterstoff und weniger perfekte Farbkombinationen gewählt; Letzteres aus der Not geboren. Da habe ich sogar die Ärmel eingefasst und mich tierisch gefreut, wie gut es geklappt hat. Ich habe jedem Body einen Druckknopf falschrum eingesetzt, aber gut. Nichts, was man nicht mit einer Zange und ein bisschen Gewalt wieder beheben könnte.
Entsetzt war ich allerdings, als ich den fertigen Body zusammenlegen wollte und das Gefühl hatte, er ist falschrum. Egal, wie ich ihn wende. Ich hab schon wieder die Schultern falschrum genäht.Ich weiß nicht, wie oft ich den Regenbogenbody von Schnabelina schon genäht habe. Richtig, richtig oft, und auch fast immer mit amerikanischem Ausschnitt. Und in schöner Regelmäßigkeit passiert es mir, dass ich die vordere Schulterlage oben habe – so, wie es eben nicht sein soll. Ich versteh’s einfach nicht. Ich hatte wirklich genau geguckt und zweimal überlegt, ob das wohl tatsächlich richtig ist. Trotzdem war’s falsch.
Dieses Mal war ich sogar konsequent und hab auch das Label auf die falsche Seite genäht. Okay, aber dem Stöpselchen ist das sowieso alles egal. Es sind Ritter drauf, der Stoff ist weich und kleidet es, und die Ärmel passen. Mehr will es gar nicht. Ich schon, aber ich hab ja in Größe 98 eine neue Chance…