Allgemein · Für Erwachsene

Dreifaches Geschenk an mich

Zum Geburtstag habe ich von einer Freundin ein Stück wunderschönen Hamburger Liebe-Jersey „Show up“ aus der Eden-Kollektion bekommen, groß genug für fast alles, was man sich als Erwachsene nähen möchte. Den Stoff habe ich sofort gewaschen und dann präsent in mein Nähzimmer gelegt. Was daraus werden sollte, das war aber lange ein Fragezeichen. Mit der Zeit hat sich ein „Kleid“-Plan herausgebildet. In den nächsten Wochen habe ich drei Kleiderschnitte gekauft und konnte mich trotzdem nicht entscheiden, bis ich das „Sommerimmerkleid Alva“ von Prachtkinder entdeckt habe. Das war es.

Einziger Haken: Ich hasse es, Kleiderschnitte zu schneiden und zu kleben und wieder auszuschneiden. Das sind so viele Seiten und so riesige Papierflächen. Zweites Geschenk nach dem herrlichen Stoff: Meiner Mutter macht Schnitt-Kleben nichts aus. Ich habe kurze Zeit später einen fertigen Schnitt in einer sauberen Papierrolle bekommen. Was will man mehr zum Nähglück?!

Bevor ich mit dem Nähen angefangen habe, habe ich aber erst mit großem Eifer alle Materialien zusammengetragen. Passenden Viskosejersey für den Kragen in Friedrichshain, passende Knöpfe in Lübeck, passendes Paspelbündchen im Internet.

Der Schnitt sieht durch den Krageneinsatz und das Kragenteil erst mal umständlich aus, ist es aber nicht. Das Ebook ist sehr gut bebildert, und es gibt zusätzliche Tipps zur Fehlervermeidung. Ein Bild musste ich extrem vergrößern, um zu verstehen, wie die Anleitung gemeint ist, aber damit klappte es ja. Ich habe mich zwischen zwei Kragenvarianten für den engeren entschieden, .weil mir das für die kommenden kalten Monate gemütlicher erschien. Für lange Ärmel reichte mein Material nicht, aber der Schnitt bietet auch Dreiviertelärmel als Variante.

Den Stoff fand ich so schön, dass ich ihn auf keinen Fall verhunzen wollte, ich habe deshalb gesteckt und wondergeclippt wie eine Weltmeisterin. Das hilft tatsächlich an vielen Stellen, habe ich festgestellt. Ganz entgegen meiner Gewohnheit habe ich sogar die Säume gebügelt…dsc_0584Eindeutigen Übungsbedarf habe ich noch bei der Aufgabe „Absteppen im Nahtschatten“. Wahrscheinlich kam hier erschwerend hinzu, dass meine Garnfarbe nicht perfekt zum Viskosejersey passte, aber die Naht verschwindet absolut nicht verlässlich im Schatten. Von Nahem sieht man sie ziemlich oft heraus- und wieder hineinwandern. Das nehme ich in Kauf, es fällt noch nicht unter „Verhunzen“.dsc_0587Zum ersten Mal habe ich die Funktion „Knopf annähen“ an meiner Nähmaschine genutzt – besser spät als nie. Was für eine erleichternde Technik!dsc_0588Ich besitze zwar graue Garnkonen, die saßen aber auf der Overlockmaschine, und zum Hin- und Herwechseln war ich zu bequem. Das Kleid hat deshalb keinen Cover-Saum bekommen, sondern einen Wellensaum mit der Nähmaschine. Das gefällt mir aber gut genug, um der Cover-Option nicht nachzutrauern.dsc_0589Im Ebook ist hervorragend erklärt, wie man den Schnitt der individuellen Körperform anpasst. Er ist konzipiert für eine Körpergröße von 168 cm, das ist für mich 16 cm zu wenig. Ich habe also an der Taillenlinie wie auch an der Hüftlinie verlängert und bin mit dem Ergebnis superzufrieden. Meine Taille hab ich vor zwei Jahren gegen das Stöpselchen eingetauscht, aber das Kleid beult nicht und schlägt keine Falten, wo es nicht soll. Mit dem Projekt habe ich mir ein Kleidungsstück geschenkt, über das ich mich bei jedem Tragen freuen werde.dsc_0586

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4 Kommentare zu „Dreifaches Geschenk an mich

    1. Gern, Karin! Deshalb hab ich die Größe mit reingeschrieben – es gibt einfach zu viele Schnitte für Frauen unter 170, in denen nicht idiotensicher beschrieben ist, wie man sie verlängert. Hier geht das toll! Liebe Grüße, Meike

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