Tja, die Puppentrage von vor ein paar Tagen findet tatsächlich keine Gnade vor des Stöpselchens Augen. Verschmäht liegt sie im Wohnzimmer unter einem Sessel. Ich war aber fest entschlossen, „Baby“ etwas Gutes zu tun, und bin dann auf Kleidung umgestiegen. Von Klimperklein gibt es Schnitte für Puppenkleidung als knappe Freebooks (Schnitt mit Texterläuterung).
Ich habe eine Hose und einen Pulli mit Rückenöffnung gewählt; für einen so minikleinen Wickelbody hab ich zu große Hände. Und zu wenig Geduld. Da „Baby“ kleiner ist als die 32 Zentimeter, für die alle Klimperklein-Puppensachen ausgelegt sind, habe ich einfach ohne Nahtzugabe zugeschnitten. Bestimmt nicht der goldene Weg, aber das Stöpselchen hat geringe Ansprüche.
Im Freebook ist vorgeschlagen, die Bündchen entweder zuerst anzunähen und dann die Hosennähte zu schließen, oder aber sie mit dem Nähfuß als Freiarm einzunähen. Mir ist vollkommen schleierhaft, wie ein Nähfuß aussehen soll, der das schafft. Meiner tut es nicht, mir blieb also nur die Variante „vorher annähen“. Ist aber für eine Puppenhose auch in Ordnung.Das Oberteil habe ich aus Kuschelstrick zugeschnitten und damit keine besonders gute Wahl getroffen. Der Stoff ist doch ziemlich dick und eher unflexibel. Das hat sowohl das Einnähen der Ärmel als auch das Einfassen zu einer filigranen Aufgabe gemacht. Ich hatte mich für Falzgummi entschieden, weil ich da beim Alles für Selbermacher-Besuch im Sommer so schönen gekauft und noch nie ausprobiert hatte. Er hat sich einfacher verarbeitet als erwartet, aber insgesamt fand ich es ein ziemliches Gequäle – besonders das Umklappen des Falzgummis an den Enden im Halsausschnitt. Durch die Rückenöffnung ist die Einfassung ja nicht umlaufend.
Anstelle des vorgeschlagenen Klettverschlusses habe ich das Oberteil mit Jersey-Druckknöpfen verschlossen. Ich weiß noch, dass Puppenkleidung nach dem tausendsten An- und Ausziehen früher vollkommen unbrauchbare Klettverschlüsse hatte. Außerdem gingen Druckknöpfe ungleich schneller.
Siehe da: Die Sachen fanden des Stöpselchens Billigung, ich durfte „Baby“ neu einkleiden. Ich geb es aber zu: Erst, nachdem ich anhand eindeutiger Tatsachen erklären konnte, dass der versiffte rosa Anzug, in dem „Baby“ gekauft wurde, unbedingt mal in die Wäsche muss und es zu kalt ist, als dass die Puppe nackt gehen könnte. Immerhin! Vielleicht lässt sich in naher Zukunft auch noch über die Mütze verhandeln.
Stöpselchen ist aber ein kritischer Puppenpapa ;-)!
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Ich sag’s dir! Wenn eure Mademoiselle sich nicht am Verkehrsmotiv stört, könnt ihr ab dem Puppenalter gern ein Probetragen machen!
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