Seit etwa einem halben Jahr habe ich alle Lillestoff-Reste, aus denen man wirklich nichts mehr machen konnte (außer vielleicht Babysocken oder der zwölften Kindermütze), in 8 cm breite Streifen zerlegt. Ich hatte mir vorgestellt, dass ich daraus irgendwas Richtung Patchwork machen könnte. Im Frühling hatte ich einen großen Schwung Lillestoffe gekauft, und als Ende des Streifenprojekts hatte ich mir den Zeitpunkt überlegt, zu dem die aufgebraucht wären.
Das war eindeutig Selbstbetrug. Es kommen ja doch immer wieder welche dazu. Inzwischen war das aber schon mehr ein Haufen als ein Stapel Streifen, und gestern Abend war der Zeitpunkt gekommen. Ich habe beim Telefonieren in reiner Fleißarbeit alle Streifen aneinander gesetzt. Sortiert waren sie schon, das hatte ich mal eines Abends auf dem Wohnzimmerteppich gemacht, unter destruktiver Mithilfe des Stöpselchens, das unbedingt mitmachen wollte, aber einen komplett anderen Ansatz beim Kombinieren hatte als ich. Zusammengesetzt sah der Haufen dann so aus:
Das fand ich im ersten Eindruck ein ziemlich abschreckendes Bild – Chaos auf dem Schreibtisch ohne klare Perspektive, auch wenn mir ja alle verwendeten Stoffe einzeln gut gefallen.
Auch das ist aber eine Frage der Darstellung; ich habe die ganze Länge auf eine Holzspule aufgewickelt, und: Tadaaaaa! Alles schön.
Mein originärer Plan war gewesen, das Band in gleich lange Stücke zu schneiden, die an den langen Seiten zu verbinden und daraus einen Kissenbezug oder eine Babydecke zu machen. Nun sind es aber dank der Liege- und Sammelzeit 22,75 Meter. Wenn ich das in ein-Meter-Stücke schneide, ergibt das nachher eine Fläche von 100×130. Das wäre eher eine Kinder-Tagesdecke. Jetzt stehe ich also vor dem Entscheidungskonflikt: Babydecke und den Rest wegwerfen? Oder größer arbeiten als geplant? Ich vertage die Entscheidung. Manchmal hilft Aussitzen bei der Problemlösung…
Tolle Idee! Vielleicht kommt ja noch die zündende Idee. Oder du machst mehrere Decken/Kissenbezüge.
Viele Grüße, Tina
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