Kurz vor dem Ostsee-Urlaub habe ich überlegt, dass ich mir auch mal ein Stück Urlaubsgarderobe gönnen könnte, nicht nur den kleinen Stöpseln. „Kurz vorher“ war der Abend vor der Abreise um neun. Klar war damit, dass es etwas ohne viel Aufwand sein musste.
Aus dem Buch „Sommer Outfits zum Selbstnähen“ von Brigitte Büge (DK Verlag 2016) hatte ich schon mal eine Tunika aus zwei Teilen (plus Einfassstreifen) genäht, und der gleiche Schnitt in länger war in dem Buch als Kleid vorgestellt. Ich hatte keine Lust auf neues Abpausen, habe die zusätzliche Länge ausgemessen und darauf verzichtet, das Kleid ausgestellt enden zu lassen. Gerade ist schlicht ist auch schön. Im Stoffregal wartete ein Meter blau-weiß gestreifter Delfin-Stoff aus der „Qju Tie Kids Collection“, der mich mal bei Pepelinchen angelacht hatte. Von wegen „cutie kids“, warum sollen immer die Kinder die schönen Stoffe absahnen? Und für Urlaub am Meer kann es kaum passender sein.
Dunkelblauen Jersey-Einfassstreifen und einen Rest des dunkelblauen Jerseys hatte ich zum Glück noch; ein Meter Stoff ergibt bei meiner Körpergröße nur ein Twiggy-Modell, und das finde ich am Strand mit Buddel-Fans nicht besonders tauglich.Das Kleid geht superschnell, obwohl es mit der Nähmaschine genäht werden soll. Schulternähte verbinden, Halsausschnitt einfassen, Seitennähte bis zur Armloch-Markierung steppen.
Die Nahtzugaben an den Armlöchern werden dann nach innen umgesteckt und gesäumt. Das war die Stelle, an der ich mir das Leben selbst ein bisschen schwergemacht habe. Ich hatte noch Dunkelblau in der Coverstitch-Maschine eingefädelt und mir in den Kopf gesetzt, alle Nähte damit abzusteppen. An der Seite bedeutete das, von unten abzusteppen und dann in einem Stück weiter rund um das Armloch zu nähen. Ich hatte mir aber nicht vorher überlegt, dass rund um den Nähfuß der BLCS echt wenig Platz ist und man faktisch die gesamte Seitennaht durch das Armloch nähen muss. Das war eine zusätzliche halbe Stunde am Nähtisch. Ohne diese fixe Idee könnte man auch in einer Stunde fertig sein.
Das Kleid ist absolut bequem, und ich hab den schmaleren Abschluss auch schon erfolgreich beim Buddeln, Fußballspielen und Rennen erprobt. Hält und rutscht nicht hoch. Das hat sich mal wirklich gelohnt!
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Richtig flott sieht das aus. Und toll, dass du den Stoff für dich verwendet hast!
Gruß Marion
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Danke, Marion! Das freut mich!
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Der Stoff ist total cool! Und das Kleid gefällt mir sehr gut. Das mit dem „es hätte auch einfacher gehen können“ kenne ich nur zu gut. Was ist eigentlich aus deiner Jeans geworden? (oder hab ich das nur irgendwie übersehen hier?)
Liebe Grüße
Jule
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Hach ja, die Jeans… Ich bin beim Ausschneiden hängen geblieben. Im Moment schreckt mich das Misserfolgsrisiko an dem Projekt zu sehr.
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Oh nein, wie schade. Bei mir hat es mit „Augen fest zukneifen und durch“ erstaunlich gut geklappt. Natürlich noch lange nicht alles perfekt. Aber für den ersten Versuch echt ok. Und das, obwohl es bei mir im Endeffekt auch zur Hau-Ruck Aktion wurde. Und so schlimm fand ich es jetzt im Nachhinein echt nicht, im Vergleich zu dem Kopp, den ich mir vorher gemacht hatte…
Also vielleicht doch irgendwann nochmal rauskramen? 😉
Liebe Grüße
Jule
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Ganz bestimmt! Wir ziehen in drei Wochen um, und ich hab fest vor, keine Schnittteile einzupacken, sondern eine fertige Hose!
Liebe Grüße, Meike
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