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Neue Jeans, neuer Stil?

Als am Sonntag der Material-Blogpost zum Jeans-Sew-along auf metterlink erschien, waren wir für ein paar Tage in Helsinki. Ich hatte mir vorausschauend schon angesehen, wo es da ein Stoffgeschäft gibt, und bin auf Eurokangas gestoßen, einen riesigen Stoffladen mitten im Stadtzentrum. Mit Jeansstoff kenne ich mich mangels Erfahrung so wenig aus, dass ich den nicht online bestellen wollte. Bei Webware oder Jersey kann man nicht viel verkehrt machen, wenn man sich da ein paar Meter schicken lässt, das verbraucht sich schon irgendwie, aber den Jeans-Stoff wollte ich gern vorher anfassen.

Nach einer Weile Suchen bin ich fündig geworden und habe den Tisch mit den Jeans-Rollen gefunden. Aus dem Finnischen verstehe ich wirklich so gut wie nichts. Die einzigen zwei Begriffe in dem Laden, die ich noch einigermaßen zuordnen konnte, waren „zipper“ und „trikoot“; Letzteres war einfacher Jersey. Okay, zugegeben: Lycra heißt auch auf Finnisch so. Das war mein Glück. Ich wollte nämlich keinen dehnbaren Stoff kaufen. Für den Jeans-Sew-along habe ich mir die Boyfriend-Hose von Leni pepunkt ausgesucht, die obenrum sowieso schon ein bisschen weiter ist, und mit zu viel Elastik-Anteil stelle ich mir das nach dem dritten oder vierten Tag Tragen ziemlich beutelig vor. Lycra-frei gab es aber nur mit Rosen, Totenköpfen oder als Hemdenjeans. Alles nicht mein Fall.

Ich bin also weitergewandert und habe mich tastend und fühlend durch den Laden gearbeitet. Die Schilder haben mir nicht im Geringsten geholfen. Schwierig war außerdem, dass ich mich kein bisschen entscheiden konnte, welche Farbe die Hose haben und wie fest der Stoff sein soll. Ich habe auf der Seite von Leni pepunkt schöne Beispiele aus Leinen gesehen. Aber Leinen muss man so viel bügeln… Und dann: blau, beige, schwarz, grau? Kurz entschlossen bin ich einen Mittelweg gegangen und habe einen Stoff gewählt, der drei Farbkandidaten vereint. Er ist relativ fest, aber nicht steif, besteht ziemlich sicher aus 100 Prozent Baumwolle – zumindest interpretiere ich das Schild so – und war grandios reduziert. Wenn die Hose nachher nichts wird, kann ich das schmerzfrei als kostengünstiges Übungsstück verbuchen.

Als ich den Stoff allerdings nach dem Kaufen mal „probegesessen“ habe, musste ich allerdings doch schlucken. Im Laden fand ich den Stoff super – farblich geschmackvoll, schön anzufassen, aufgeräumt gemustert. An meinen Beinen war ich plötzlich unsicher, ob ich nachher nach Clown aussehe. Auf jeden Fall wird das eine Hose für ein einfarbiges Oberteil und unauffällige Schuhe werden. Und eindeutig ein Stil, der sich bisher nicht in meinem Kleiderschrank fand. Vielleicht ist der Sew-along aber auch gleich eine Gelegenheit für eine Stil-Erweiterung?

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