Von dem gestreiften Viskose-Strickjersey, aus dem ich mir einen Pullover genäht habe, hatte ich sicherheitshalber eineinhalb Meter bestellt. Ein Meter ist für meine Körpergröße meist zu knapp. Nach dem Pullover war noch ein ordentlicher Rest übrig, und bei einer Fühlprobe hat der große Stöpsel bekundet, auch „eine Anziehsache“ aus dem Stoff haben zu wollen.
Der Rest hat genau für ein Raglan-Shirt in Größe 116 gereicht. Beim Ausschneiden habe ich gepennt; ich war so drauf konzentriert, noch alle Teile aus dem Stoff rauskriegen zu wollen, dass ich zwei gleiche Ärmel ausgeschnitten habe. Schlecht bei Raglan. Ein Ärmel ist jetzt deshalb auf links eingenäht. Half ja nichts, ein anderer Stoff hätte noch doofer ausgesehen.
Einen Ösenknopf wie bei meinem Pullover hätte ich für ein Kinderstück ziemlich unpraktisch gefunden, und so richtig stilecht ist das in dem Alter auch nicht. Der kleine Stöpsel hat aus dem Grund eine Schiffchen-Applikation auf die Brust bekommen, mit Vliesofix dahinter. Absteppen ging trotzdem richtig schlecht, weil die Nähmaschine diesen weichen Stoff mit den großen Maschen nur ungern transportiert. Ich konnte das ja aber kaum von links machen. Mit dem Ergebnis bin ich trotzdem sehr zufrieden.
Und bei der Anprobe habe ich sehr genossen, dass wir noch nicht in dem Alter sind, in dem eine völlig entgeisterte Reaktion kommen wird: „Mama, wie uncool! Ich zieh doch nicht das gleiche an wie du!“