Heute habe ich den ganzen Tag gedanklich gewälzt, wie ich die nächste Wendejacke Frido besser mache als die von gestern. Die war heute in der Wäsche und hatte danach zumindest einen glatten Rand, hatte die Abstepp-Wellen verloren, aber der Hit war sie trotzdem nicht.
Für die Version von heute Abend habe ich zunächst mal breitere Vorderklappen zugeschnitten. Dann habe ich für die vorn liegende Klappe zwei Verschlussbänder vorgesehen. Die Ärmel sind nicht einfach zusammengesteppt, sondern haben Wendebündchen bekommen, und der Ausschnitt hat einen eingefassten Bündchenstreifen, um den freiliegenden Hals etwas besser zu bedecken.
Für eine Anprobe durfte ich mir das dicke Nilpferd vom großen Stöpsel ausleihen, weil ich ja erst nach der Schlafenszeit aktiv werden konnte und mir dann ein live-Anprobierer fehlte. Die breiteren Vorderklappen gefallen mir persönlich besser. Haken dran. Im Vergleich haben die schmalen Klappen an meinem Versuchsstück etwas von „mehr Stoff hatte ich nicht übrig“. Das muss man gegebenenfalls wahrscheinlich geschickter verarbeiten, mit einem kreativen Verschluss oder Tüddelkram dran.
Mit den zwei Verschlussbändern bin ich sehr zufrieden. Das bringt die Jacke optisch deutlich besser in Form, sie klafft dann unten nicht mehr auf. Haken dran.
Wendebündchen in Größe 80/86 finde ich die Grenze des Machbaren. Ich soll dabei meine riesige Hand in den Mini-Ärmel stecken, vorn Bündchen, Futterjersey und Außenstoff umgeklappt greifen und durch den Ärmel auf links zu ziehen, um die vier Schichten dann mit Teil-Dehnung aneinanderzunähen. War nicht verständlich, macht nichts, es geht nur um die physikalischen Grenzen dieser Aufgabe. Ich habe sie mit Aufräufeln und drei Fingern im Ärmel gelöst. Das Ergebnis ist aber super. Haken dran.
Den Bündchenstreifen am Ausschnitt habe ich vorn ungedehnt, am Halsausschnitt gedehnt eingenäht und an den Enden sauber auslaufen lassen, damit ich beim Säumen des unteren Rands kein Stoffknäuel ernte. Hat ein bisschen was von Cardigan, gefällt mir besser als die offene Kante. Vierter Haken dran.
Als Fazit kann ich ziehen, dass sich das Üben extrem gelohnt hat. Ich bin heilfroh, dass das Teststück kein zum Verschenken geplantes Teil war, das hätte mich ordentlich geärgert. So kann das Stöpselchen die Hausjacke mal abrocken, wenn es dann reinpasst, und das stört mich dann auch nicht. Ab jetzt kann ich es ja besser.