Ich habe inzwischen für mich beschlossen, dass mir die Erwachsenenschnitte von Nina Verhoeven (hedinaeht) einfach nicht passen können. Meine Statur ist so anders als ihre, dass da einfach selbst mit Anpassen nicht viel geht. Für die Kindersachen ist das natürlich was anderes, und ich mag die Pump-it-up-Hose sehr und liebe den Kapuzenpulli LIV. Meine kleinen Stöpsel sind ziemlich schmale Kinder, und die zu beschenkenden Kinder im Freundeskreis gehören auch zum größten Teil nicht zu den Moppelchen. Da ist dieser schmal geschnittene Pulli perfekt, und außerdem steh ich auf die Eskimo-Kapuze.
Auf meiner to-sew-Liste stand noch eine LIV für die Tochter einer Freundin. Die muss einen Wachstumsschub gehabt haben, mit dem ich nicht gerechnet hatte, und hat die geschenkte LIV schon nach der ersten Anprobe ihrer einjährigen Schwester vererbt. Hmm.
Gut, also eine neue. Bei den beiden Schwestern nähe ich meist rosa- und lilareduziert, weil die Mutter sich einen Gegenpol im Kleiderschrank wünscht. Ganz ohne Rosa ging es nicht ab, aber als Streifen im bunten Kapuzenfutter finde ich das vertretbar.
Mit der Zeit, also mit immer mehr Übung, schaffe ich inzwischen auch, diese Bündchen-Taschen in einem Rutsch in die Schlitze zu nähen. Bei den beiden ersten Pullis habe ich drei Teilnähte pro Tasche gebraucht. So sah das dann auch aus.
Beim Säumen ist mir am unteren Saum ein Faden abgehauen, als ich losgenäht habe. Das hab ich erst gemerkt, als die Runde zu Ende war. Deshalb haben die Ärmel drei Nähte und der Saum nur zwei. Inzwischen habe ich aber beschlossen, solche kleineren Fehler als sympathische Alleinstellungsmerkmale zu betrachten und nicht mehr als Makel. Anziehen kann man die LIV trotzdem prima. Und ich hoffe, dieses Mal passt sie.
Als der große Stöpsel sie probetragen sollte, zog er sie über und sagte mit zufriedenem Blick an sich hinab: „Der passt mir.“ Ich habe ihn vorsichtig darüber aufgeklärt, dass das zwar erfreulich ist, der Pullover aber nicht für ihn. Da sagte er ganz empört: „Immer verschenkst du alles nur an andere Kinder!“ Das stimmt ja mal überhaupt nicht, aber es ehrt mich…